Perussuomalaiset

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Perussuomalaiset
Sannfinländarna
Soini
Partei­vorsitzender Timo Soini
General­sekretär Ossi Sandvik
Stell­vertretende Vorsitzende Pentti Oinonen, Auli Kangasmäki, Vesa-Matti Saarakkala
Haupt­sitz Mannerheimintie 40 B 56
FIN - 00100 Helsinki
Parlamentssitze 39 von 200 (Eduskunta, 2011)
EP-Fraktion EFD
Website www.perussuomalaiset.fi

Wahre Finnen (finnisch Perussuomalaiset, kurz PS oder PERUS; schwedisch Sannfinländarna) ist eine rechtspopulistische Partei in Finnland, die 1995 aus der Suomen maaseudun puolue hervorging.

Die Partei bezeichnet sich selbst als nationalkonservativ und EU-skeptisch und versteht sich als opponierende Kraft gegen das „Establishment“. Bei den Parlamentswahlen 2003 gewann die Partei drei Sitze. Dieser Achtungserfolg wird besonders den rednerischen Fähigkeiten ihres Vorsitzenden Timo Soini zugeschrieben. Durch einen großen Stimmzuwachs bei den Parlamentswahlen 2007 war sie zunächst mit fünf Abgeordneten im Parlament vertreten. Bei den Parlamentswahlen 2011 konnte sie ihre Sitzanzahl im Parlament fast verachtfachen und stellt mit 19 Prozent der Stimmen nun als drittstärkste Partei 39 Abgeordnete.

Bei der Europawahl in Finnland 2009 trat die Partei in einem Wahlbündnis mit der christdemokratischen KD an, das 14 % der Stimmen und zwei Sitze erreichte, von denen einer an die PS ging und von Soini eingenommen wurde. Er ist Mitglied in der Fraktion Europa der Freiheit und der Demokratie.

Timo Soini war auch Kandidat der Wahren Finnen bei den Präsidentschaftswahlen 2006 und wurde mit 3,4 % der Stimmen fünfter von acht Kandidaten.

Geschichte

PS ging 1995 aus der rechtspopulistischen Suomen maaseudun puolue (SMP) hervor.[1] Letztere hatte zu diesem Zeitpunkt eine Phase des Niedergangs hinter sich, die unter anderem ihrem aggressiv fremdenfeindlichen Programm geschuldet war. Zwar kehrte die SMP Mitte der Neunziger wieder zu einem moderateren Programm zurück, konnte ihren politischen Konkurs aber dadurch nicht verhindern.[1] Daraufhin gründete ein Teil der SMP-Abgeordneten unter Führung von Raimo Vistbacka die PS.[2] Ziel der Parteineugründung war nach Aussage der PS „eine Alternative zur Politik der existierenden Parteien anzubieten“.

Programm und ideologische Verortung

Im Programm von PS herrschen EU-Skeptizismus, Ablehnung von Zuwanderung und andere rechtspopulistische Positionen vor.[1] Sie setzt sich für die Abschaffung von Schwedisch als verpflichtender Fremdsprache, eine Verschärfung des Asylrechts und eine nationalprotektionistische Politik ein. Auf der Wahlliste von 1996 fanden sich auch Mitglieder der rechtsextremen Suomen Isänmaallinen Kansanliike (SIKL).[2]

Wahlen

Präsidentschaftswahlen

Jahr Kandidat Stimmen %
2000 Ilkka Hakalehto 31.405 1.0%
2006 Timo Soini 103.368 3,4%

Parlamentswahlen

Jahr Mandate Stimmen %
1999 1 26.440 1,0%
2003 3 43.816 1,6%
2007 5 112.099 4,1%
2011[3] 39 559.334 19,0%

Kommunalwahlen

Jahr Mandate Stimmen %
1999 138 21.999 0,9%
2000 109 14.712 0,7%
2004 106 21.417 0,9%
2008 442 137.446 5,4%

Europawahlen

Jahr Mandate Stimmen %
1996 0 15.004 0,7%
1999 0 9.854 0,8%
2004 0 8.900 0,9%
2009 1 162 571 9.8%

Literatur

  • Kai Arzheimer: Die Wähler der extremen Rechten 1980–2002. VS Verlag, 2008. ISBN 3531160656.
  • Kati Kuitto, Christoph Oberst: Extremismus in Finnland. In: Eckhard Jesse, Tom Thieme (Hrsg.): Extremismus in den EU-Staaten. VS Verlag, 2011. ISBN 3531170651, S. 116–129.

Einzelnachweise

  1. a b c Arzheimer 2008, S. 392.
  2. a b Kuitto & Oberst 2011, S. 121.
  3. yle.fi Vaalit 2011 (finnisch; abgerufen am 17. April 2011)

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