Wallfahrtskapelle St. Maria (Vals)
Die Wallfahrtskapelle St. Maria steht im Ortsteil Camp in Vals im schweizerischen Kanton Graubünden. Sie wurde 1692 an der Stelle erbaut, wo eine Lawine ein Bauernhaus mit acht Personen verschüttet hatte.
Baubeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Anlage besteht aus einem zweijochigen Schiff mit flach geschlossenen Chor und einer sich westlich anschliessenden Seitenkapelle, die dem heiligen Rochus geweiht ist. Die Höhe der Seitenkapelle hat annähernd die Höhe des Schiffes. Dieses ist mit einem Tonnengewölbe überdeckt, Chor und Seitenkapelle mit einem Kreuzgewölbe. Die einige Stufen tiefer liegende Sakristei liegt im Osten des Chors. Oberhalb der Seitenkapelle erhebt sich der Turm mit achteckigem Obergeschoss und Zwiebelhaube.
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die beiden Altäre mit gewundenen Säulen aus Stuckmarmor stammen aus der Zeit um 1692. Im Giebel hängt eine Kopie des Gnadenbildes der Madonna von Pötsch, das im Wiener Stephansdom aufbewahrt wird. Das Bild wurde um 1695 von Johann Berni, damals Theologiestudent in Wien, nach Vals gebracht. Berni war von 1701 bis 1735 Kaplan in Vals. Seine Grabplatte liegt an der Nordwand des Kirchenschiffs.[1]
Die zahlreichen Votivtafeln aus dem 18. Jahrhundert stammen unter anderem vom Trunser Maler Jakob Soliva und vom Briger Antoni Sigristen. Die vorspringende Empore mit vorspringendem Mittelteil zeigt drei Wallfahrtsbilder aus Tersnaus (1710), Cumbel (1716) und Peiden (1717). Die dreiregistrige Brüstungsorgel eines unbekannten Meisters stammt aus dem Jahr 1766.[2]
Galerie
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Eingang
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Chor und Altar
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Empore und Orgel
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Votivbild
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Prozession in Tersnaus, 1710
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erwin Poeschel: Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden. Band IV, Birkhäuser Verlag, Basel 1942, S. 232.
- Ludmila Seifert, Leza Dosch: Kunstführer durch Graubünden. Scheidegger & Spiess, Zürich 2008, S. 200.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wallfahrtskapelle Mariä Schmerzen (Foto) auf baukultur.gr.ch.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Informationsbroschüre in der Kirche
- ↑ Restauriert 1976 durch Mathis Orgelbau, siehe Werkverzeichnis auf dessen Website, abgerufen am 9. November 2013.
Koordinaten: 46° 37′ 37,9″ N, 9° 11′ 10,2″ O; CH1903: 733825 / 165484