Weickersdorf (Bischofswerda)

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Weickersdorf
Große Kreisstadt Bischofswerda
Koordinaten: 51° 6′ N, 14° 10′ OKoordinaten: 51° 6′ 28″ N, 14° 9′ 31″ O
Höhe: 281–288 m ü. NHN
Einwohner: 281 (31. Dez. 2022)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Eingemeindet nach: Goldbach
Postleitzahl: 01877
Vorwahl: 03594

Weickersdorf (obersorbisch Wukranćicy) ist ein Ort in Ostsachsen.

Die während der Ostkolonisation gegründete Siedlung war seit dem 1. Januar 1977 ein Ortsteil von Goldbach[2] und gehört seit dem 1. Juli 1996 zur Stadt Bischofswerda im Landkreis Bautzen.[3]

Weickersdorf liegt nahe der Bundesstraße 6 an der Bahnstrecke Dresden–Görlitz. 1909 wurde im Beisein des Prinzen von Schwarzburg der Bahnhof Weickersdorf eingeweiht.[4]

Neben der etwa zwei Kilometer nordöstlich gelegenen Stadt Bischofswerda grenzen die ebenfalls zu Bischofswerda gehörenden Ortschaften Goldbach im Norden sowie Klein- und Großdrebnitz im Südwesten an Weickersdorf an. Die Höfe „Chikago“, „Grüne Linde“ und die nahezu verfallene „Hentschelmühle“ liegen im Flurstück etwas abseits vom Dorfkern. Sie grenzen an das Gebiet der Hungerau.

Entstehung und Namensherkunft

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Das Dorf entstand vermutlich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts durch fränkische Siedler. Erstmals wird Weickersdorf um 1226 neben Goldbach und Geißmannsdorf auf einem Rückgabevertrag des Königs Ottokar von Böhmen an das Bistum Meißen genannt und dort Uikerisdorf geschrieben. Der Name enthält die Bezeichnung eines Lokators Wīggēr oder Wīghēr(i).[5]

Siedlungsaufbau

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Weickersdorf ist ein typisches Waldhufendorf. Die Mittelachse bilden Dorfstraße und Dorfbach, die nahezu parallel durch den gesamten Ort verlaufen. Wie viele Waldhufendörfer ist Weickersdorf ein doppelzeiliges Reihendorf, dessen meist drei- oder vierseitige Gehöfte planmäßig rechts und links des Talrandes des Weickersdorfer Baches auf einer Länge von 1,5 Kilometern errichtet wurden. Ihnen ist jeweils ein Streifen Land im Rodungsgebiet hinter dem Hof zugeordnet. Lediglich im Niederdorf wird die doppelreihige Anordnung dort unterbrochen, wo sich bis zu seiner Trockenlegung um 1800 der Weickersdorfer Teich befand und sich heute eine teilweise sumpfige Wiese erstreckt. Die wenigen früheren Gartennahrungen und Häusleranwesen befinden sich hauptsächlich im Oberdorf.

Der Weickersdorfer Teich wurde erstmals 1413 erwähnt und dehnte sich auf einer Größe von knapp zehn Hektar bis Kleindrebnitz aus. Er war Teil der Stolpener Amtsteiche, die für Weickersdorf, wie auch für die umliegenden Orte Kleindrebnitz und Goldbach, von großer Bedeutung waren.

Aus Weickersdorf stammen Vorfahren der Industriellenfamilie Bayer[6] sowie der Altertumsforscher Max Otto Gnauck.[7] Gnaucks Großmutter Christiane Caroline Beyer entstammte dem in Weickersdorf verbliebenen Zweig der Familie Bayer/Beyer.

  • Weickersdorf. In: Lausitzer Bergland um Pulsnitz und Bischofswerda (= Werte unserer Heimat. Band 40). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1983, S. 146–147.

Einzelnachweise

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  1. Bischofswerda in Zahlen – Einwohnerstatistik 2022. (PDF; 448 KB) S. 1, abgerufen am 23. Oktober 2023.
  2. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1996
  4. Bruno Barthel zur Einweihung des Bahnhofs Weickersdorf 1909
  5. Weickersdorf. In: Lausitzer Bergland um Pulsnitz und Bischofswerda (= Werte unserer Heimat. Band 40). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1983, S. 146–147.
  6. Auszug aus einer nach Kirchenbüchern von Roland Paeßler erstellten Ahnentafel: Friedrich Bayer jun. (1851–1921, Großindustrieller, Orgelstifter); Friedrich Bayer (1825–1880, Firmengründer Vorläufer heutige Bayer AG, Wechsel Namensschreibweise 30. August 1849), Peter Heinrich Friedrich Beyer (1776–1839), Georg Friedrich Beyer (1751–1789), Johann Beyer (1705–1780), Christoph Beyer (1662–1709, Zimmermeister in Weickersdorf), Mathias Beyer (1629–1709), Alexander Beyer (1580–1667, Gerichtsschöppe Weickersdorf), Christoph Beyer (1531–1639, Richter in Bretnig)
  7. Artikel zu Max Otto Gnauck (Memento vom 6. November 2014 im Internet Archive) im Personenwiki der SLUB
Commons: Weickersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien