Westlicher Tropfenameisenwürger

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Westlicher Tropfenameisenwürger

Westlicher Tropfenameisenwürger

Systematik
Unterordnung: Schreivögel (Tyranni)
Familie: Ameisenvögel (Thamnophilidae)
Unterfamilie: Thamnophilinae
Tribus: Thamnophilini
Gattung: Thamnophilus
Art: Westlicher Tropfenameisenwürger
Wissenschaftlicher Name
Thamnophilus atrinucha
Salvin & Godman, 1892

Der Westliche Tropfenameisenwürger, jetzt Kolumbienameisenwürger[1] (Thamnophilus atrinucha, Syn.: Thamnophilus punctatus atrinucha), zählt innerhalb der Familie der Ameisenvögel (Thamnophilidae) zur Gattung der Thamnophilus.[2]

Die Art kommt in Zentralamerika von Belize und Ostguatemala, Costa Rica, Panama bis Ecuador, Kolumbien, Peru und Venezuela vor.

Das Verbreitungsgebiet umfasst feuchten tropischen Primär- und Sekundärwald, und Waldrändern bis 1500 m Höhe.[3][4]

Der lateinische Artzusatz kommt von lateinisch ater ‚schwarz‘ und lateinisch nuchus ‚Nacken‘.[5]

Früher wurde die Art als Unterart (Ssp.) des Tüpfelwollrückens (Thamnophilus punctatus) angesehen und als Thamnophilus punctatus atrinucha bezeichnet.[4][6]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Vogel ist mittelgroß, besitzt einen kleinen Haken an der Schnabelspitze, das Männchen ist schiefergrau mit schwarzer Krone, der Schwanz dunkel mit weißen Spitzen, das Weibchen braun mit kastanienbrauner Krone. Beide haben weiße Flecken auf Schwanz und Flügeldecken. Jungvögel sehen bereits nach zwei Monaten wie Altvögel aus, lassen sich aber durch Verhalten und Lautgebungen unterscheiden. Bei nur kurzer Sichtung kann die Art mit dem Dunkelgrauen Ameisenfänger (Cercomacroides tyrannina) verwechselt werden, der auch im gleichen Habitat vorkommt, aber einen schlankeren Schnabel ohne Haken und weniger Weiß auf den Flügeln aufweist.[4][3]

Geografische Variation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es werden folgende Unterarten anerkannt:[2][7]

  • T. a. atrinucha Salvin & Godman, 1892, Nominatform – Südbelize und Nordostguatemala bis Nordwestperu und -venezuela
  • T. a. gorgonae Thayer & Bangs, 1905 – Gorgona Insel

Stimme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ruf wird als rollende nasale, auf dem letzten Ton betonte Folge und als dem Binden-Ameisenwürger (Thamnophilus doliatus) ähnlich beschrieben.[3][4]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten, die im Dickicht gerne in gemischten Jagdgemeinschaften gesucht werden. Bei durchziehenden Schwärmen der Wanderameisen ist der Würger an dessen Peripherie zu finden.

Das Nest wird im Unterholz angelegt, eine definierte Brutzeit gibt es nicht. Die Art ist monogam mit langanhaltender Paarbindung.[4][3]

Gefährdungssituation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bestand gilt als nicht gefährdet (Least Concern).[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • O. Salvin & F. Godman: Thamnophilus atrinucha. In: F. Godman & O. Salvin: Biologia centrali-americana: Aves / Bd. 2, S. 200, 1888–1904, Biodiversitylibrary.org

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Westlicher Tropfenameisenwürger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. H. Barthel, Ch. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Deutsche Namen der Vögel der Erde Vogelwarte Bd. 58, S. 1–214, 2020
  2. a b Westlicher Tropfenameisenwürger, in Avibase – Die Weltvogel-Datenbank. Abgerufen am 28. Juni 2020.
  3. a b c d M. McMullan: Field Guide to the Birds of Colombia Rey Naranjo Editores, 2018, ISBN 978-958-8969-77-0
  4. a b c d e C. E. Tarwater und J. P. Kelley: Black-crowned Antshrike (Thamnophilus atrinucha), version 1.0. In: T. S. Schulenberg, (Hrsg.): Birds of the World.2020, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. Black-crowned Antshrike
  5. J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991, ISBN 0-19-854634-3.
  6. M. L. Isler, P. R. Isler und B. M. Whitney: Biogeography and systematics of the Thamnophilus punctatus (Thamnophilidae) complex. In: Ornithological Monographs Nr. 48, 1997, S. 355–381, doi:10.2307/40157543
  7. World Bird Names Antbirds. Abgerufen am 29. Juni 2020.
  8. Redlist Abgerufen am 28. Juni 2020.