Wikipedia:Namenskonventionen/Indien
Die indische Verfassung erkennt 18 offizielle Schriftsprachen an und 4 weitere Akademiesprachen. Es gibt fast ebenso viele Schriften. Die indischen Schriften sind phonetisch sehr präzise, deshalb enthalten die Alphabete immer wesentlich mehr Buchstaben als das lateinische Alphabet zur Verfügung hat. Von der Indologie wurde eine wissenschaftliche Umschrift entwickelt, die jedes Zeichen präzise wiedergibt, aber nur mit Unicode funktioniert.
Wichtiger technischer Hinweis
[Quelltext bearbeiten]Erscheint der Text „Hindī“ in Devanagari-Schrift im weißen Kästchen (Grafik) und im grauen Kästchen (Unicode-Text) gleich, von Font-Unterschieden abgesehen?
Wenn nicht, muss deine Softwareunterstützung für indische Schriften in Ordnung gebracht werden, bevor du Devanagari und andere indische Schriften in der Wikipedia editieren und korrekt abgebildet sehen kannst. Die Entscheidung, welche Fonts du benutzt, hängt ganz davon ab, welche Schriftarten du vorrangig korrekt abgebildet sehen möchtest. Eine Auswahl findest du unter: Unicode Fonts für komplexe Schriftarten
Informationen über die erforderlichen Schriftarten und eventuelle Darstellungsprobleme sind hier zu finden:
- Devanagari Help (englisch)
Indische Sprachen und Schriften
[Quelltext bearbeiten]Für die verschiedenen indischen Sprachen und Schriften sind die Details auf folgenden Seiten beschrieben:
- Devanagari für Sanskrit, Hindi und Nepali
- Bengalische Schrift für Bengalisch, Assamesisch, Meitei und Bishnupriya Manipuri
- Tamilische Schrift für Tamilisch
Artikelnamen
[Quelltext bearbeiten]Artikelnamen sollten möglichst nach folgendem Schema gewählt werden:
- Es ist die einheitliche Wikipedia-Umschrift zu bevorzugen (siehe unten).
- Wenn im Lexikon zwei Variationen stehen, ist grundsätzlich die modernere, den Wikipedia-Konventionen entsprechende Variante zu benutzen, z. B. Vishnu statt Wischnu, Rigveda statt Rigweda.
- Wenn für Begriffe auch veraltete Lautumschriften in allgemeiner Verwendung sind, sind diese bei der Begriffserklärung unbedingt zu erwähnen. Beispiele: Maharadscha für Maharaja, Pandschab für Punjab. Auch etablierte englische Begriffe sollen nach Möglichkeit erwähnt werden: z. B. Tandoori für Tanduri.
- Namensbezeichnungen von indischen Personen werden grundsätzlich übernommen, z. B. Jawaharlal Nehru oder Atal Bihari Vajpayee auch wenn sie nicht den Konventionen entsprechen.
Veraltete Schreibweisen bekannter Namen/Begriffe sind als Weiterleitung anzulegen.
Artikelanfang
[Quelltext bearbeiten]Der Artikelname wird fett in einheitlicher Lautschrift angegeben. Danach folgt die Angabe der Sprache (z. B. Sanskrit, Hindi) mit einem Link zur jeweiligen Sprachseite. Danach wird (sofern sinnvoll) das grammatikalische Geschlecht angegeben. Anschließend wird der Begriff in der Schrift der verwendeten Sprache wiedergegeben (z. B. Devanagari für Sanskrit und Hindi, Gurmukhi für Punjabi, die tamilische Schrift für Tamil etc.). Dann folgt die wissenschaftliche Umschrift. Es können optional Hinweise zur Aussprache oder andere bekannte Schreibweisen in Deutsch oder Englisch erfolgen (nur bei Auflistung des Begriffes in einem Lexikon nötig). Zuletzt wird der Begriff übersetzt bzw. definiert. Wird die ursprüngliche, wörtliche Bedeutung angegeben oder eine Paraphrasierung geliefert, sollte dies in Anführungszeichen gesetzt werden.
Bei Wörtern, die die Laute j, jh, c oder ch enthalten, ist es auf jeden Fall sinnvoll, die Aussprache anzuführen, d. h. die internationale Lautschrift IPA (Internationales Phonetisches Alphabet).
Für die IPA gilt folgende Formatvorlage: [{{IPA|Begriff_in_IPA}}]. In der IPA-Angabe wird vor einer betonten Silbe das Zeichen (Unicode: U+02C8 modifier letter vertical line) gesetzt.
Für die wissenschaftliche Transliteration ist die Vorlage IAST: {{IAST|brāhmaṇa}} zu verwenden. Der Text wird dann folgendermaßen dargestellt: brāhmaṇa.
IAST bedeutet „International Alphabet of Sanskrit Transliteration“; die Vorlage ist (mit unverändertem Namen IAST) auch für NLAC (Transliterations-Alphabet der National Library at Calcutta) verwendbar, das die für Tamil usw. zusätzlich benötigten Zeichen (ḻ, ṉ, ṟ) enthält.
Beispiele
[Quelltext bearbeiten]- Brahman (Sanskrit, n., ब्रह्मन, brahman, „die Weltseele“) Brahman ist einer der zentralen Begriffe …
- Brahmanas (Sanskrit, n., ब्राह्मण, brāhmaṇa, vedische Ritual- und Opfertexte) Die Brahmanas sind wie das Shatapathabrahmana …
- Brahmanen (Sanskrit, m., ब्राह्मण, brāhmaṇa, wörtl: „der, welcher das Brahman kennt“) Die Brahmanen sind die Priesterkaste …
- Jati (Hindi, f., जाति, jāti, [ ], Unterkaste) Die Jatis sind neben …
- Punjab (Panjabi, m., ਪਂਜਾਬ੍, Panjāb, [ ], wörtl.: „Fünf Wasser“) Der Bundesstaat Punjab …
- Maharaja (Sanskrit, m., महाराज, Mahārāja, [ ], dtsch.: Maharadscha, Großfürst) In Indien haben Maharajas …
- Tanduri (Hindi, f., त॑न्दूरी, Tandūrī, engl.: Tandoori, „im Lehmofen zubereitetes Gericht“) In Restaurants …
- Gujarat (Gujarati, m., ગુજરાત, Gujarāt, [ ]) ist ein indischer …
Sanskrit-Begriffe werden grundsätzlich nicht – wie in der indologischen Literatur üblich – kursiv geschrieben (wegen der schlechten Leserlichkeit am Bildschirm). Dies gilt auch für den Fließtext. Ebenso ist die Großschreibung vorzuziehen.
Es wird angestrebt die Begriffe in der Schrift der jeweiligen Sprache anzugeben, falls eine eigene Schrift existiert. Bei Punjab z. B. wird der Begriff nicht in Devanagari, sondern in Gurmukhi geschrieben.
Für den Umgang mit Ligaturen für Devanagari in Unicode bitte folgenden Artikel anschauen:
http://varamozhi.sourceforge.net/iscii91.pdf
Eingedeutschte und anglisierende Begriffe
[Quelltext bearbeiten]Eingedeutschte Schreibweisen, die weder in Deutschland offiziell gebrauchten Staatennamen noch der hier verwendeten Transkription entsprechen, sind ebenso zu vermeiden wie anglisierte Begriffe, die keine Eigennamen sind. Bei etablierten Begriffen (eingedeutscht oder anglisiert) sollte diese Version bei der Erklärung der Begriffe aber erwähnt werden.
- Kashmir – Kaschmir
- Punjab – Pandschab
- Taj Mahal – Tadsch Mahal
- Maharaja – Maharadscha
- Salwar Kamiz – Salwar Kameez (englisch)
- Tanduri – Tandoori (englisch)
Falls sich im deutschen Lexikon zwei Variationen finden, ist grundsätzlich die neuere, den Wikipedia-Konventionen entsprechende Variante zu wählen. Wie erkennt man, welche das ist? Dafür gibt es zwei einfache Faustregeln:
- Das „w“ ist die alte Schreibweise (z. B. Weda), das „v“ die modernere (Veda).
- Das „sch“ ist die alte Schreibweise (z. B. Upanischaden), das „sh“ die modernere (Upanishaden).
Für einige Begriffe ist die deutsche, leicht abgewandelte Form, gebräuchlicher. Auch Pluralformen haben sich eingebürgert.
- Brahmanen (brahmana)
- Shivaismus, Jainismus (und alle anderen Religionsbezeichnungen)
- Upanishaden (Upanishad)
Lehnwörter aus dem Indischen werden selbstverständlich in der hier bekannten Form angegeben, die Urform kann jedoch auch erwähnt werden:
- Curry (Kari)
- Dschungel (Jangal)
- Veranda (Baramda)
Ältere Quellen
[Quelltext bearbeiten]In der älteren, indologischen Literatur wurden, insbesondere für die Vokale, oft andere diakritische Zeichen verwendet. Diese alten Schreibweisen können nicht einfach übernommen werden, sondern müssen angepasst werden.
(Die Umschrift w wird nur dann verwendet, wenn ein Begriff mit der Schreibweise v eindeutig weniger gebräuchlich ist. Beispiele: Swami, Diwali)
Alte Umschrift | Wissenschaftliche Umschrift |
Wikipedia-Umschrift |
---|---|---|
â | ā | a |
î | ī | i |
û | ū | u |
w | v | v (w) |
Personennamen im Artikel
[Quelltext bearbeiten]Namensbezeichnungen von indischen Personen werden grundsätzlich übernommen, z. B. Jawaharlal Nehru oder Atal Bihari Vajpayee, auch wenn sie nicht den Konventionen der Wikipedia-Umschrift entsprechen.
Südindische Namen mit vorangestellten Initialien werden grundsätzlich in der abgekürzten Form wiedergegeben. Die Abkürzungen bzw. Initialen stehen dabei für den Namen des Vaters und ggf. des Heimatorts (z. B. R. Madhavan oder M. S. Subbulakshmi). Ein Nachname existiert in diesen Fällen nicht. Manche Südinder schreiben den vorangestellten Namen des Vaters oder des Heimatorts auch aus (z. B. Viswanathan Anand, Edappadi K. Palaniswami). Andere benutzen den Namen des Vaters ausgeschrieben als Nachnamen (z. B. Narain Karthikeyan). Bei Frauen kann nach Eheschließung auch der Name des Ehemanns hintenangestellt werden (z. B. Anju Bobby George). Oberste Richtschnur für die Wahl der Namensform sollte der tatsächliche Gebrauch sein.
Ehrentitel wie Swami, Acharya, Paramahamsa, Guru, Pandit und Ustad sowie Höflichkeits- und Respektsbezeugungen wie Shree/Shri/Sri, Thiru/Tiru oder das Suffix -ji sind im Lemma (und damit auch in Verlinkungen) wegzulassen (Shankara statt Shankaracharya, Vivekananda statt Swami Vivekanda, Gandhi statt Gandhiji).
Sind Personen nicht unter ihrem bürgerlichen Namen, sondern ausschließlich unter ihrem Ehrennamen bekannt geworden, wird dieser verwendet (z. B. Mahavira, Vivekananda, Ramakrishna). Zusätzliche Ehrentitel (Mataji, Mutter, Shri/Sri, Bhagwan, Guru) sind nur dann zu erwähnen, wenn sie in der Öffentlichkeit als Bestandteil eines einheitlichen Namens wahrgenommen werden (Shri Mataji Nirmala Devi, Mutter Meera, Bhagwan Shree Rajneesh, Guru Nanak).
Die separate Silbe Shree/Shri/Sri und das Suffix -ji, sowie Pandit, Ustad und Acarya sind in der ersten Zeile ganz wegzulassen und im Fließtext grundsätzlich nicht fettgedruckt darzustellen oder zu verlinken bzw. möglichst ebenso ganz wegzulassen. In Ausnahmefällen können sie erhalten bleiben, (z. B. Bhagwan Shree Rajneesh), wenn sie zum Bestandteil des Namens (bzw. „Markenzeichens“) geworden ist. Als Bestandteil des Nachnamens (z. B. Shrivasta) bleibt Shri selbstverständlich erhalten.
Swami und Paramahamsa sollten in der ersten Zeile Erwähnung finden und zu den jeweiligen Artikelseiten separat verlinkt werden.
Bundesstaaten und Ortsnamen
[Quelltext bearbeiten]Bei Bundesstaaten wird die offizielle Schreibweise der englischen indischen Eigenbezeichnung übernommen, auch wenn diese von der hier verwendeten Transkription abweicht.
- ਪਂਜਾਬ, Panjāb, Punjab (und nicht Panjab)
- অসম, Asam, Assam (und nicht Asam)
Häufig existieren für indische Ortsnamen mehrere Varianten in Lateinschrift, darunter sowohl ältere anglisierende als auch von überkommenen Anglizismen bereinigte Schreibweisen. Hier wird die Transkription aus der Schrift für die Amtssprache des jeweiligen Bundesstaates verwendet.
- হাওড়া, Hāoṛā, Haora (anglisiert: Howrah)
- দার্জিলিং, Dārjiliṃ, Darjiling (anglisiert: Darjeeling)
- কলকাতা, Kalkātā, Kolkata (anglisiert: Calcutta)
- लखनऊ, Lakhnaū, Lakhnau (anglisiert: Lucknow)
- पुणे, Puṇe, Pune (anglisiert: Poona)
Häufig vorkommende Abweichungen sind die Verwendung von aa statt a; ee, ie oder y statt i; oo statt u; ow statt au/ou; y statt ai oder u statt a.
Frühere Ortsnamen werden im Artikel erwähnt und erhalten eine Weiterleitung:
- Chennai – Madras (alter Name)
- Varanasi – Benares (alter Name)
- Mumbai – Bombay (alter Name)
- Faisalabad – Lyallpur (alter Name)
Deutsche Bezeichnungen (Übersetzungen) werden nur in absoluten Ausnahmefällen verwendet:
- नई दिल्ली, Naī Dillī, Neu-Delhi (englisch: New Delhi)
- পশ্চিম বঙ্গ, Paścim Baṅga, Westbengalen (englisch: West Bengal)
Bei geographischen Bezeichnungen (Länder, Städte) bleiben die Silben „Sri“ oder „Shri“ im Gegensatz zur Regelung bei Personennamen grundsätzlich erhalten:
(z. B. Sri Lanka, Sri Jayawardenepura).