Wildkirchli

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Wildkirchli von der Seilbahn aus gesehen

Das Wildkirchli besteht aus drei Höhlen und liegt unterhalb der Ebenalp im Kanton Appenzell Innerrhoden. Es gehört zum Alpstein.

Geschichte

In diesen Höhlen wurden 1904 vom St. Galler Naturwissenschaftler Emil Bächler (1868–1950) prähistorische Funde von Höhlenmenschen wie bearbeitete Steine, Werkzeuge und Knochen gefunden. Diese lassen sich in die Zeit von 50'000 bis 30'000 v. Chr. datieren und beweisen, dass Neandertaler bereits zu dieser Zeit im Alpstein-Gebirge anwesend waren. Die Tatsachen machten das Wildkirchli weltbekannt. Neben diesen Funden entdeckte man auch Spuren von Höhlenbären, die in den Höhlen bereits ab 90'000 v. Chr. lebten. Die Funde werden heute in einem 1972 nachgebauten Eremitenhäuschen im Wildkirchli ausgestellt, aber auch im Museum Appenzell.

Die Höhlen

  • Eine der drei Höhlen wurde von Einsiedlern, die in den Höhlen von 1658 bis 1853 lebten, in eine Altarhöhle umgewandelt, die heute noch von der Frömmigkeit der Einsiedler zeugt und wo heute noch Messen gefeiert werden.
  • In einer zweiten Höhle lebten die Eremiten während des Sommers.
  • In der dritten Höhle steht heute das Gasthaus Aescher.

Das Wildkirchli mit der Kapelle St. Michael steht auf der Liste der Kulturgüter von nationaler Bedeutung im Kanton Appenzell Innerrhoden.

Literatur

  • Emil Bächler: Das Wildkirchli, die älteste prähistorische Kulturstation der Schweiz und ihre Beziehungen zu den altsteinzeitlichen Niederlassungen des Menschen in Europa, in: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, 41. Jg. 1912, S. 14–38 (Digitalisat)
  • Emil Bächler: Das alpine Paläolithikum der Schweiz im Wildkirchli, Drachenloch und Wildenmannlisloch. 1940.
  • E. Schmid: Zum Besuch der W.-Höhlen, in: Mitteilungsblatt der Schweizerischen Geschichte für Ur- und Frühgeschichte 8, 1977, S. 2-12.

Weblinks

Commons: Wildkirchli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 47° 17′ 5,3″ N, 9° 24′ 54,4″ O; CH1903: 749511 / 238984