Wilhelm Gnapheus

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Wilhelm Gnapheus, auch Willem de Volder, Willem van de Voldesgraft oder Gulielmus Fulonius (* 1493 in Den Haag; † 29. September 1568 in Norden) war ein Humanist und reformierter protestantischer Gelehrter.

Der einer wohlhabenden Familie entstammende wurde nach einem Studium in Köln 1520 zum Rektor der Lateinschule in Den Haag berufen. Hier kam er mit den Ideen der Reformation in Berührung. 1523 wurde er aus diesem Grund mit seinem Freund Cornelis Hoen kurzzeitig inhaftiert. Bei einer weiteren Inhaftierung kam er mit Jan van Woerden, dem ersten protestantischen Märtyrer in den Niederlanden in Berührung, dessen Schriften er überarbeitete.

Nach seiner Freilassung verließ er 1528 die Niederlande. 1531 kam er nach Elbing und war dort eventuell [1] an einem Fastnachtsschabernack beteiligt, bei dem Bischof Mauritius Ferber, Nicolaus Copernicus und andere Katholiken verspottet wurden. Er wurde dort 1535 Rektor an der Lateinschule. Als es dort zu Unstimmigkeiten mit Johannes Dantiscus, dem Bischof von Ermland, kam, wechselte er 1541 an den Hof des Herzogs Albrecht von Preußen nach Königsberg (Preußen), erst als herzoglicher Rat, dann als Rektor des neugegründeten Pädagogiums und zugleich Lektor an der neuen Universität. 1547 verließ er auf Druck der Lutheraner, die ihn exkommunizierten, Ostpreussen und ging als Sekretär und Prinzenerzieher an den Hof der ostfriesischen Regentin Anna von Oldenburg, in deren Diensten er bis zu seinem Lebensende verblieb.

Literatur

Einzelnachweise

  1. http://www.elbing.de/983_4-6.pdf