Winscombe (Somerset)

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Winscombe
Kirche St. James in Winscombe
Kirche St. James in Winscombe
Kirche St. James in Winscombe
Koordinaten 51° 19′ N, 2° 50′ WKoordinaten: 51° 19′ N, 2° 50′ W
OS National Grid ST425575
Winscombe (England)
Winscombe (England)
Winscombe
Traditionelle Grafschaft Somerset
Einwohner 4546 (Stand: 2011)[1]
Verwaltung
Post town WINSCOMBE
Postleitzahlen­abschnitt BS
Vorwahl 01934
Landesteil England
Region South West England
Shire county Somerset
District North Somerset
Britisches Parlament Weston-super-Mare

Winscombe ist ein Dorf im District North Somerset in der Grafschaft Somerset, Südwestengland.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Winscombe liegt etwa 23 km südwestlich von Bristol in den Mendip Hills. Auf dem Gemeindegebiet entspringt der Lox Yeo River, ein kurzer Nebenfluss des River Axe.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spuren von menschlicher Aktivität in der Gegend Winscombe reichen bis ins Paläolithikum zurück: Beim Anlegen eines Rugbyfeldes wurde ein Faustkeil gefunden, der irgendwann im Zeitraum von vor 300.000–140.000 Jahren hergestellt wurde.[2] Aus dem Neolithikum stammt der Standing Stone Wimblestone,[3][4] der der Sage nach nachts in der Gegend herumwandert.[5] Aus der Bronzezeit stammt ein Barrow und eine Bronzeaxt aus dieser Zeit wurde gefunden.[4] In der Eisenzeit wurden auf Hügelkuppen in der Nähe zwei Hillforts gebaut: Banwell Camp und Dolebury Warren.[4] Während der Römerzeit entstand im Nachbarort Shipham eine Villa rustica.[6] Spätestens seit der Zeit der Römer werden in den umliegenden Hügeln Blei, Zink, Ocker und Kalkstein abgebaut.[7]

Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals im zehnten Jahrhundert: König Edgar soll während seiner Regierungszeit (also 959–975) einer Dame namens Aelfswith 15 hides of land in Winscombe zugeteilt haben. Sie ging später als Nonne in ein Kloster und nach ihrem Tod scheint Glastonbury Abbey als Besitzer dieses Landes auf.[8] Im Domesday Book ist der Ort auch angeführt und war mit 37 verzeichneten Haushalten im Vergleich zu anderen gelisteten Orten überdurchschnittlich groß. Für 1066 ist als Grundherr die Glastonbury Abbey und ein weiterer Lehnsherr verzeichnet, für 1086 neben der Glastonbury Abbey auch Geoffroy de Montbray und drei weitere Lehnsherren.[9] Die Kirche St. James the Great wurde am 26. August 1236 von Bischof Jocelin of Wells eingeweiht.[10] Das Gebäude in seiner aktuellen Form stammt aus dem 15ten Jahrhundert. Die Kirche steht als Grade I listed Building unter Denkmalschutz.[11] Die Glocken der Kirche wurden 1773 von der Familie Bilbie gegossen. 1903 erhöhten zwei neue zusätzliche Glocken die Gesamtzahl auf acht Stück.[7] Mit der Eröffnung einer Station auf der Cheddar Valley and Yatton Railway im Jahr 1869 war der Ort an das Eisenbahnnetz angeschlossen, was neue wirtschaftliche Möglichkeiten bot, da jetzt landwirtschaftliche Produkte und Kalkstein leicht zu einem größeren Abnehmerkreis transportiert werden konnten.[7] 1963 wurde die Linie stillgelegt und heute verläuft auf der ehemaligen Strecke ein Wander- und Fahrradweg.

Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Winscombe gehörte von 1894 bis zur Umsetzung des Local Government Act 1972 zum Axbridge Rural District der Grafschaft Somerset. Von 1974 bis 1996 war es Teil des Distrikt Woodspring im County of Avon. Dieses wurde in einer weiteren Verwaltungsreform 1996 aufgelöst und Woodspring wurde zur eigenständigen Unitary Authority North Somerset, die nur mehr zur zeremoniellen Grafschaft Somerset gehört.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Winscombe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Thomas Brinkhoff: Winscombe (North Somerset in South West England). In: citypopulation.de. 23. November 2016, abgerufen am 18. August 2017 (englisch).
  2. Phil Harding, Mick Aston: The Context and Significance of a Palaeolithic Hand Axe from Winscombe. (PDF; 578 KB) Somerset Archaeological and Natural History Society, 2008, abgerufen am 18. August 2017 (englisch).
  3. The Wimblestone. Holed Stone in England in Somerset. In: megalithic.co.uk. 4. Februar 2004, abgerufen am 18. August 2017 (englisch).
  4. a b c History. Winscombe and Sandford Parish Council, 29. Juni 2017, abgerufen am 18. August 2017 (englisch).
  5. Johnny Kingdom: Johnny Kingdom's West Country Tales. Random House, 2011, ISBN 978-1-4090-4372-0, S. 162 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Star Roman villa, 275m north east of Wimblestone. Historic England, 2017, abgerufen am 18. August 2017 (englisch).
  7. a b c Andrew Plaister: Winscombe. In: B&AFHS Journal 159. The Bristol & Avon Family History Society, Mai 2015, abgerufen am 18. August 2017 (englisch).
  8. Mick Aston, Michael Costen: An Early Medieval Secular and Ecclesiastical Estate: The Origins of the Parish of Winscombe in North Somerset. In: Somersetshire Archaeological and Natural History Society (Hrsg.): Somerset archaeology and natural history. Proceedings. Band 151, 2008, S. 139 ff. (englisch, Online verfügbar [PDF]). Online verfügbar (Memento des Originals vom 19. August 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sanhs.org
  9. Anna Powell-Smith: Winscombe. In: Open Domesday. Abgerufen am 18. August 2017 (englisch).
  10. Theodore Compton: A Mendip Valley: its inhabitants and surroundings, being an enlarged and illustrated ed. of Winscombe sketches. E. Stanford, London 1892, S. 56 (englisch, online verfügbar auf archive.org).
  11. Church of St James. Historic England, 2017, abgerufen am 18. August 2017 (englisch).