Wladyslaw Waghalter

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Wladyslaw Waghalter (* 1. Juni 1885 in Warschau; † 20. Oktober 1940 in Berlin) war ein polnischer Geiger und Pianist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Waghalter stammte aus einer jüdischen Familie, die sich im 17. Jahrhundert in Polen niederließ, er war ein Bruder von Henryk und Ignatz Waghalter. Er studierte bei Izydor Lotto in Warschau und bei Andreas Moser und Joseph Joachim in Berlin. 1899 ließ er sich in Berlin nieder, 1905 zog er nach Stuttgart, wo er Konzertmeister der Hofkapelle wurde. Von 1912 bis 1923 war er Konzertmeister des Deutschen Opernhauses in Charlottenburg. Er trat als Solist und Kammermusiker auf, er war der erste Geiger des Streichquartetts. Er förderte die polnische Musik in Deutschland, darunter Werke von Mieczysław Karłowicz und Karol Szymanowski. Mit Carl Stabernack und Friedrich Kark veröffentlichte er Schellackplatten als Stabernack-Trio, zudem leitete er ein Waghalter-Quartett mit Alfred Kolb, Emil Kornsand und Hans Kraus.

Wladyslaw Waghalter starb am 20. Oktober 1940 an den Folgen eines Herzinfarkts, nachdem er eine Vorladung zur Gestapo erhalten hatte. Er wurde am 27. Oktober 1940 in Berlin-Weißensee beerdigt.[1]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wladyslaw Waghalter heiratete Johanna Neumanovics (* 9. Oktober 1883 in Lugosch – 1943 in Auschwitz). Das Ehepaar hatte zwei Töchter: Jolantha Waghalter (* 22. Januar 1912 in Berlin – 18. August 1984 in Lima) und Ruth Waghalter (* 24. April 1914 in Berlin – 1943 in Auschwitz).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wladyslaw Waghalter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wladyslaw Waghalter | Stolpersteine in Berlin. Abgerufen am 16. April 2024.