Wolfgang Schulz (Politiker)

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Wolfgang Schulz (* 5. Oktober 1934 in Greifswald) ist ein deutscher Politiker (SPD, CDU).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schulz besuchte die Schule in Greifswald, studierte Chemie und promovierte an der Universität Greifswald. 1961, als Student, wurde er zunächst wegen politischer Äußerungen in der Universität Greifswald mit dem Vorwurf der „staatsgefährdenden Hetze und Propaganda“ zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt, wurde aber später in der Revision freigesprochen.[1] Von 1964 bis 1990 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Organische Chemie.

Schulz gab vier Wochen vor der Landtagswahl am 14. Oktober 1990 sein SPD-Parteibuch zurück; aus wahlrechtlichen Gründen konnte die SPD so kurz vor der Wahl keinen neuen Kandidaten aufstellen. Schulz wurde im Wahlkreis Rostock II gewählt. Die Landtagswahl ergab ein Patt (33 zu 33 Stimmen). Schulz entschied sich zum Eintritt in die CDU. Dies ermöglichte die schwarz-gelbe Regierung Gomolka. Seine Entscheidung hatte auch bundespolitische Bedeutung: durch die drei Stimmen Mecklenburg-Vorpommerns im Bundesrat hatten die unionsgeführten Länder ab Oktober 1990 dort wieder eine Mehrheit.[2]

Schulz gehörte von 1990 bis 1994 dem Landtag von Mecklenburg-Vorpommern an und war in dieser Zeit als Parlamentarischer Staatssekretär auch Bürgerbeauftragter beim Ministerpräsidenten des Landes.

Nach der Zeit als Landtagsabgeordneter und Bürgerbeauftragter war Schulz drei Jahre lang als Generalbevollmächtigter eines mittelständischen Betriebes tätig. Später wurde er ehrenamtlicher Bürgermeister und Gemeindevertreter in Elmenhorst/Lichtenhagen sowie Mitglied des Kreistags. Er ist Ehrenmitglied des Leibniz-Instituts für Katalyse an der Universität Rostock.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anita Krätzner: Die Universitäten der DDR und der Mauerbau 1961. Leipzig 2014, S. 147ff.
  2. Der Spiegel 43/1990 vom 22. Oktober 1990: Alle bekloppt