Wust-Siedlung

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Wust-Siedlung
Koordinaten: 52° 34′ N, 12° 8′ OKoordinaten: 52° 33′ 32″ N, 12° 8′ 13″ O
Höhe: 31 m ü. NHN
Einwohner: 31 (31. Dez. 2022)[1]
Eingemeindet nach: Wust
Postleitzahl: 39524
Vorwahl: 039323
Wust-Siedlung (Sachsen-Anhalt)
Wust-Siedlung (Sachsen-Anhalt)

Lage von Wust-Siedlung in Sachsen-Anhalt

Backhaus in Wust-Siedlung
Backhaus in Wust-Siedlung

Wust-Siedlung ist ein Ortsteil der Gemeinde Wust-Fischbeck im Landkreis Stendal im Bundesland Sachsen-Anhalt.[3][4]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wust-Siedlung, landläufig Wuster Siedlung genannt, so auch früher auf Landkarten,[5] ist eine kleine Siedlung zwei Kilometer nordöstlich von Wust südlich der Landschaft „Der Trüben“. Die Landesgrenze zu Brandenburg verläuft etwa einen Kilometer östlich.[6]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Gelände der Siedlung befand sich Mitte es 19. Jahrhunderts die Wuster Schäferei.[7] Im südlichen Teil der heutigen Siedlung befand sich noch zu Anfang des 20. Jahrhunderts eine Ziegelei.[8]

Anfang des 20. Jahrhunderts befand sich das Rittergut Wust in wirtschaftlichen Schwierigkeiten.[9] 1936 wurde die Bildung von Rentengütern aus einem Teil des Rittergutes Wust verfügt.[10] Es wurden Teile der Gutsanlage veräußert. Die fünf Gebäude des früheren Gutsvorwerks wurden für fünf Siedlerfamilien um- und ausgebaut. Für die weiteren sieben Siedler entstanden neue Gebäude.[9] Auf 350 Hektar Land wurden fünf Altbauern vom Gut und sieben Siedler aus verschiedenen Gegenden Deutschlands angesiedelt. Die „Siedlunger“, wie sich selbst auch nennen, bildeten in den Anfängen ein Art Kommune: Gemeineigentum waren eine Dreschmaschine und ein Lanz-Bulldogg. Um 1945 lebten im Ort etwa 50 Kinder.[11]

In der Mitte der Siedlung wurde eine Kombination von Backhaus und Spritzenhaus für alle errichtet. Das Backhaus steht seit 1978 unter Denkmalschutz und wird seit seiner Instandsetzung in den 1990er Jahren zu verschiedensten Anlässen wieder genutzt.[9]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wuster Schäferei gehörte 1909 zum Gutsbezirk Wust im Landkreis Jerichow II.[12] Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Wust mit der Landgemeinde Wust vereinigt,[13] daher gehörte die Wuster Schäferei im Jahr 1931 zur Landgemeinde Wust.[2]

Im Jahre 1986 gehörte der Ortsteil Wuster Siedlung zur Gemeinde Wust.[14]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
2014 [00]33[15]
2017 [00]34[16]
2018 [00]34[17]
2019 [00]35[17]
2020 [00]34[18]
2021 [00]32[18]
2022 [0]31[1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die evangelischen Christen aus der Schäferei Wust, der heutigen Wuster Siedlung, waren in die Kirchengemeinde Wust eingepfarrt, die früher zur Pfarrei Melkow bei Wust gehörte,[19] Heute werden sie betreut vom Pfarrbereich Jerichow im Kirchenkreis Stendal im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[20]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bärbel Conrad: Ich war ein Siedlungskind: Hilde Glowik (= Kulturförderverein Östliche Altmark [Hrsg.]: Das Wissen der Region. 4, Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land). Burkhard Wienecke, Tangermünde 2015, S. 351–354.
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 192, 111. Wust (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Yulian Ide: Hurra! Wir wachsen wieder! In: Stendaler Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 21. Januar 2023, DNB 1047269554, S. 19–20.
  2. a b Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen. Band VIII, Provinz Sachsen. Nach dem endgültigen Ergebnis der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und anderen amtlichen Quellen unter Zugrundelegung des Gebietsstandes vom 1. Februar 1931. Berlin 1931, S. 40.
  3. Gemeinde Wust-Fischbeck: Hauptsatzung der Gemeinde Wust-Fischbeck. 10. Dezember 2019, abgerufen am 11. August 2021.
  4. Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 120 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
  5. VEB Landkartenverlag (Hrsg.): Atlas für Motortouristik der Deutschen Demokratischen Republik. 1973, S. 63.
  6. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  7. J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 192, 111. Wust (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Messtischblatt 1829: Jerichow. Reichsamt für Landesaufnahme, 1932, abgerufen am 15. April 2022.
  9. a b c Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land: Gemeinde Wust-Fischbeck. In: elbe-havel-land.de. Abgerufen am 9. April 2022.
  10. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1936, ZDB-ID 3766-7, S. 174, Nr. 550.
  11. Bärbel Conrad: Ich war ein Siedlungskind: Hilde Glowik (= Kulturförderverein Östliche Altmark [Hrsg.]: Das Wissen der Region. 4, Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land). Burkhard Wienecke, Tangermünde 2015, S. 351–354.
  12. Gemeindelexikon für die Provinz Sachsen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft VII, 1909, DNB 365941735, ZDB-ID 1046036-6, S. 54.
  13. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 225.
  14. Karla Balkow, Werner Christ: Ortslexikon der Deutschen Demokratischen Republik. Staatsverlag der DDR, 1986, ISBN 3-7685-2185-0, S. 343.
  15. Anke Schleusner-Reinfeldt: Zahl der Einwohner sinkt nur leicht. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Havelberg. 30. Januar 2015 (volksstimme.de [abgerufen am 12. August 2021]).
  16. Anke Schleusner-Reinfeldt: 33 Einwohner weniger im Elbe-Havel-Land. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Havelberg. 15. Januar 2019 (volksstimme.de [abgerufen am 12. August 2021]).
  17. a b Anke Schleusner-Reinfeldt: Einwohnerzahl sinkt. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Havelberg. 17. Januar 2020 (volksstimme.de [abgerufen am 12. August 2021]).
  18. a b Ingo Freihorst: Klietz und Kamern legen 2021 zu. In: Havelberger Volksstimme, Elb-Havel-Echo. 19. Februar 2022, DNB 1047268663, S. 18.
  19. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 103 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  20. Pfarrbereich Jerichow. Abgerufen am 1. April 2022.