Włochy (Domaszowice)

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Włochy
Wallendorf
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Hilfe zu Wappen
Włochy Wallendorf (Polen)
Włochy
Wallendorf (Polen)
Włochy
Wallendorf
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Namysłowski
Gmina: Domaszowice
Geographische Lage: 51° 4′ N, 17° 56′ OKoordinaten: 51° 3′ 44″ N, 17° 55′ 34″ O
Höhe: 180 m n.p.m.
Einwohner: 295 (31. Dez. 2020[1])
Postleitzahl: 46-146
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: ONA
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau



Włochy (deutsch Wallendorf) ist eine Ortschaft in Niederschlesien. Der Ort liegt in der Gmina Domaszowice im Powiat Namysłowski in der Woiwodschaft Oppeln in Polen.

Geographische Lage

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Das Waldhufendorf Włochy liegt vier Kilometer nordöstlich des Gemeindesitzes Domaszowice (Noldau), 16 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Namysłów (Namslau) sowie 58 Kilometer nördlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Oleśnicka (Oelser Ebene). Durch den Ort fließt die Włoch (Wallendorfer Wasser).

Nachbarorte von Włochy sind im Norden Polkowskie (Polkowitz) und im Süden Dziedzice (Dziedzitz).

Wallendorf um 1919
Mariä-Himmelfahrt-Kirche
Ortsbild

Der Ort wurde erstmals 1245 als Prevacovici erwähnt.[2] In dem Werk Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis aus den Jahren 1295–1305 wird der Ort als Prziakowitz Gallicorum erwähnt.[3] 1271 sind die Namen Prevacovich Gallicorum und Prevacovich Polonorum erwähnt, was auf Ansiedlung Romanischsprachiger hindeutet. Auch der spätere deutsche Ortsname Wallendorf weist darauf hin.[4] 1353 wurde der Ort als Walendorff sowie 1373 als Walindorf erwähnt.[5]

1676 wurde eine hölzerne Kirche geweiht.[2] Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Wallendorf mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Wallendorf ab 1816 zum Landkreis Namslau im Regierungsbezirk Breslau. 1845 bestanden im Dorf eine Freischoltisei, ein Amtsvorwerk, eine katholische Pfarrkirche, eine katholische Schule, eine Windmühle, eine Ziegelei, eine Waldwärterei und 55 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Wallendorf 448 Menschen, davon 33 evangelisch und 12 jüdisch.[5] 1874 wurde der Amtsbezirk Wallendorf gegründet, welcher die Landgemeinden Bachowitz, Dziedzitz, Erdmannsdorf, Noldau, Sophienthal und Wallendorf und die Gutsbezirke Bachowitz, Noldau, Wallendorf und Wallendorf, Forst umfasste. Erster Amtsvorsteher war der Kgl. Amtsrat von Briesen.[6]

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921, bei welcher auch ein kleiner Teil Niederschlesiens miteingeschlossen wurde, stimmten in Wallendorf 510 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 52 für Polen.[7] Wallendorf verblieb beim Deutschen Reich. 1927 brannte die katholische Schrotholzkirche nieder. Zwischen 1928 und 1929 entstand ein neuer steinerner Bau im neobarocken Stil.[2] 1933 zählte Wallendorf 679 sowie 1939 639 Einwohner. Bis 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Namslau.[8] Am 20. Januar 1945 wurde das Dorf von der Roten Armee eingenommen.[2]

1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung, wurde in Włochy umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 wurde Włochy der Woiwodschaft Oppeln zugeteilt. 1999 wurde es Teil des wiedergegründeten Powiat Namysłowski.

Sehenswürdigkeiten

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  • Die römisch-katholische Mariä-Himmelfahrt-Kirche (poln. Kościół Wniebowzięcia NMP) entstand zwischen 1928 und 1929 im neobarocken Stil. Zuvor bestand an gleicher Stelle eine Schrotholzkirche aus dem Jahr 1676, welche dem Hl. Nikolaus geweiht war.[2]
  • Gutshaus Wallendorf
  • Hölzernes Wegekreuz
  • Freiwillige Feuerwehr OSP Włochy
Commons: Włochy (Domaszowice) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Raport o gminie – Einwohnerzahlen S. 6 (poln.)
  2. a b c d e Geschichte des Ortes (poln.)
  3. Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis
  4. Adolf Bach: Deutsche Namenkunde: Die deutschen Ortsnamen. Teil 2. Carl Winter, 1953, S. 184.
  5. a b Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 718.
  6. Territorial Amtsbezirk Wallendorf
  7. Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921 (Memento vom 29. Januar 2017 im Internet Archive)
  8. Michael Rademacher: Verwaltungsgeschichte Kreis Namslau. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.