Włodzimierz Czarzasty

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Włodzimierz Czarzasty
Włodzimierz Czarzasty während eines Interviews mit Mikołaj Janusz für den Kanal „pyta.pl“ im Jahr 2023.

Włodzimierz Czarzasty (* 3. Mai 1960 in Warschau) ist ein polnischer Politiker. Er ist ehemaliges Mitglied des nationalen Rundfunkrates sowie seit 2016 Vorsitzender des Sojusz Lewicy Demokratycznej.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Włodzimierz Czarzasty studierte internationale Beziehungen an der Fakultät für Journalismus und Politikwissenschaft der Universität Warschau. In den 80er-Jahren war er Studentenaktivist und wirkte als stellvertretender Vorsitzender des Studentenverbandes. In den Jahren von 1983 bis 1990 gehörte Czarzasty der kommunistischen Partei PZPR an.[1] Nach dem politischen Umschwung war er mit der SLD verbunden, kandidierte jedoch bei der Parlamentswahl im Jahre 1997 ohne Erfolg als Vertreter der Partei.[2]

Beruflich war er im Print- und Medienbereich als Mitglied von Unternehmensführungen tätig.[3] Von 1988 bis 1990 füllte Czarzasty die Position des Direktors des Akademischen Büros für Kultur und Kunst Alma-Art aus. 1990–2000 war er zusammen mit seiner Frau Mitinhaber und Vorstandschef des Verlags Muza.[1] Des Weiteren gehörte er dem Aufsichtsrat der Produktionsfirma Euromedia an.

Er saß im Aufsichtsrat der öffentlich-rechtlichen Hörfunkanstalt Polskie Radio, bis er im Jahre 1998 vom Schatzminister Emil Wąsacz abberufen wurde. Diese Entscheidung wurde 2002 vom Bezirksgericht in Warschau für unrechtmäßig erklärt.[4] Im Mai 1999 entsandte der damalige Präsident Aleksander Kwaśniewski ihn in den nationalen Rundfunkrat und dort führte er vom März 2000 bis zum August 2004 die Position des Sekretärs aus. Im Januar 2005 trat er ein paar Monate vor dem Ende seiner sechsjährigen Amtszeit zurück.[5] Sein Name tauchte in der sogenannten Rywin-Affäre auf. Ihm wurde ein wichtiger Einfluss auf die öffentlichen Medien und Privatisierungskonzepte nachgewiesen.

In den Jahren von 2006 bis 2011 war Włodzimierz Czarzasty Miteigentümer des Verlags Wilga.[1]

Im Jahr 2012 nahm er an den parteiinternen Wahlen zum Vorsitzenden der SLD für die Woiwodschaft Masowien teil und gewann diese gegen seine Konkurrentin Katarzyna Piekarska mit 111 zu 106 erhaltenen Stimmen.[6] Bei der Parlamentswahl im Jahre 2015 kandidierte Czarzasty als Führer der Wahlliste in Płock für die Zjednoczona Lewica, ein von der SLD angeführtes Wahlbündnis.[7] Da die seit 2005 im Abwärtstrend befindliche Partei trotz Bündnis erstmals knapp an der 8-Prozent-Hürde scheiterte, erlangte er auch dieses Mal kein Mandat. Danach trat er in den Wahlen zum Parteivorsitz an und belegte im ersten Wahlgang den ersten Platz. Im zweiten Wahlgang, wo die Delegierten auf einem Parteikongress wählten, erhielt Czarzasty 428 Stimmen und gewann gegen Jerzy Wenderlich, welcher nur 305 Stimmen bekam.[8]

Czarzasty hat als Hobby Vogelbeobachtung.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Włodzimierz Czarzasty. In: sld.org.pl. Abgerufen am 12. März 2016 (polnisch).
  2. M.P. z 1997 r. Nr 64, poz. 620. In: Monitor Polski auf der Website des ISAP. Kanzlei des Sejm, 1997, abgerufen am 12. März 2016 (polnisch, PDF-Datei s. Tekst ogłoszony).
  3. Włodzimierz Czarzasty. In: ktokogo.pl. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Oktober 2013; abgerufen am 9. November 2015 (polnisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ktokogo.pl
  4. Zdaniem sądu Wąsacz bezprawnie odwołał Czarzastego. In: wp.pl. 22. Juni 2002, abgerufen am 12. März 2016 (polnisch).
  5. Historia. In: krrit.gov.pl. Abgerufen am 12. März 2016 (polnisch).
  6. Zjazdy wojewódzkie SLD: Czarzasty pokonał Piekarską na Mazowszu. In: lewica.pl. 14. April 2012, abgerufen am 12. März 2016 (polnisch).
  7. Serwis PKW – Wybory 2015. In: pkw.gov.pl. Abgerufen am 12. März 2016 (polnisch).
  8. Włodzimierz Czarzasty nowym przewodniczącym SLD. In: sld.org.pl. 23. Januar 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. März 2016; abgerufen am 12. März 2016 (polnisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sld.org.pl