Yukatandegenflügel

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Yukatandegenflügel

Yukatandegenflügel (Campylopterus pampa)

Systematik
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Tribus: Trochilini
Gattung: Degenflügel (Campylopterus)
Art: Yukatandegenflügel
Wissenschaftlicher Name
Campylopterus pampa
(Lesson RP, 1832)

Der Yukatandegenflügel (Pampa pampa, Syn.: Campylopterus pampa, Pampa curvipennis pampa) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae), die auf der Halbinsel Yucatán, in Guatemala, Belize und dem Nordosten Honduras verbreitet ist. Der Bestand wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (Least Concern) eingeschätzt.[A 1]

Der Yukatandegenflügel hat einen hellen metallisch violetten bis königlich lilafarbenen Oberkopf. Der Rest der Oberseite ist metallisch grün bis bronzegrün. Die Oberschwanzdecken sind eher bläulich grün. Der Schwanz ist matt metallisch blaugrün, eine Farbe, die am Ende ins Schwarz bis ins Schwärzlich-Violett übergeht. Dieses gilt insbesondere für die inneren Innenfahnen mit Ausnahme der mittleren Paare. Die äußeren seitlichen Steuerfedern sind bräunlich grau in der Mitte, dunkel an der Basis. Die Schwungfedern sind dunkel lilafarben. Die Unterseite inklusive der Wangen- und Zügelbereiche sind bräunlich grau bzw. eintönig grau. Im Ohrbereich ist die Färbung sehr ähnlich, wirkt aber etwas dunkler. Hinter dem Auge (postokular) findet sich ein blass weißer Fleck. Der Oberschnabel ist blass schwarz, der Unterschnabel bräunlich, an der Spitze etwas dunkler. Die Beine sind bräunlich. Die Körperlänge reicht von etwa 11,5 bis 13,1 cm, die Flügel sind 6,6 bis 7,2 cm lang, der Schwanz 4,8 bis 5,9 cm und der Schnabel 2,3 bis 2,5 cm. Das Weibchen ähnelt dem Männchen sehr, doch haben die äußeren zwei Steuerfedern breite bräunlich graue Spitzen. Die äußersten Enden weisen an den Außenfahnen etwas mehr Bräunlich-Grau auf. Der Oberkopf ist violett und matter als beim Männchen. Die Körpermaße fallen etwas kleiner aus.[1] Der sehr ähnliche Blaukron-Degenflügel hat einen etwas längeren Schnabel und ist auf der Unterseite heller grau.[2]

Lautäußerungen

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Die Art wiederholt seine Gesangssilben drei Mal nacheinander.[3]

Über die Brutbiologie des Yukatandegenflügels ist nicht mehr bekannt, als dass das fortpflanzungsfähigen Männchen seinen Gesang dazu einsetzt, um Weibchen anzulocken.[4] Neben dem Gesang erzeugt er im Schauflug Geräusche, die er mit lauten tschirpenden Tönen untermalt.[5] Die Schwirrgeräusche kommen durch die stark verbreiterten Schäfte der Handschwingen zustande.[6] Diese Fluggeräusche setzt das Männchen gezielt zum Locken der Weibchen ein.[7] Männchen bilden in der Balzzeit ein Lek.[3]

Verbreitung des Blaukron-Degenflügels (rechter grüner Bereich) und des Yukatandegenflügels (linker grüner Bereich)

Der Yukatandegenflügel lebt in laubwechselnd tropischen Wäldern, die sich in niedrigeren Höhenlagen als denen des Blaukron-Degenflügels befinden. Sein Habitat ist trockener als das des Blaukron-Degenflügels.[8]

Früher zählten einige Autoren Pampa curvipennis yucatanensis Simon, 1921[9] als weitere Unterart. Auch Pampa lessoni Simon, 1887[10] ist ein Synonym zur Nominatform. Heute gilt die Art als monotypisch.[11]

Etymologie und Forschungsgeschichte

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Die Erstbeschreibung des Yukatandegenflügels erfolgte 1832 durch René Primevère Lesson unter dem wissenschaftlichen Namen Ornismya pampa.[12][A 2] 1827 führte William Swainson die neue Gattung Campylopterus ein.[13][A 3] Dieses Wort leitet sich vom griechischen καμπύλος kampýlos für „gebogen, gekrümmt“ und -πτερος, πτερόν -pteros, pterón für „-geflügelt, Flügel“ ab.[14] Der Artname pampa ist das Quechua-Wort für „Ebene“, da Lesson das Typusexemplar irrtümlich dem Inneren der Río-de-la-Plata-Ebene zuordnete.[12][15]

Birds of the World ordnet den Yukatandegenflügel als Unterart Pampa curvipennis pampa des Blaukron-Degenflügels (Pampa curvipennis) (Deppe, 1830) ein.

  • Siegfried Becher: Flügelfärbung der Kolibris und geschlechtliche Zuchtwahl. In: Anatomische Hefte. Band 57, Nr. 171/173, 1919, S. 447–482 (biodiversitylibrary.org).
  • Nataly Cruz-Yepez, Clementina González, Juan Francisco Ornelas: Vocal recognition suggests premating isolation between lineages of a lekking hummingbird. In: Behavioral Ecology. 23. Mai 2020, doi:10.1093/beheco/araa050.
  • Edward Clive Dickinson, Leslie K. Overstreet, Robert Jack Dowsett, Murray Duncan Bruce: Priority! The Dating of Scientific Names in Ornithology. Aves Press Limited, Northampton 2012, ISBN 978-0-9568611-1-5.
  • Clementina González, Juan Francisco Ornelas, Carla Gutiérrez-Rodríguez: Selection and geographic isolation influence hummingbird speciation: genetic, acoustic and morphological divergence in the wedge-tailed sabrewing (Campylopterus curvipennis). In: BMC Evolutionary Biology. Band 11, Nr. 38, 2011, S. 1–19, doi:10.1186/1471-2148-11-38 (researchgate.net [PDF]).
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • René Primevère Lesson: Histoire Naturelle des Colibris, suivie d’un supplement a l’histoire naturelles des Oiseaux-Mouches; Ouvrage orné de planches dessinées et gravées par les meilleurs artistes, et dédié à M. le Baron Cuvier. Arthus-Bertrand, Paris 1832 (biodiversitylibrary.org – 1830–1832).
  • Robert Ridgway: The Birds of North and Middle America: A descriptive catalogue of the higher groups, genera, species, and subspecies of birds know to occur in North America, from the arctic lands to the isthmus of Panama, the West Indies and other Islands of the Caribbean Sea, and the Galapagos Archipelago. In: Bulletin - United States National Museum. Band 50, Nr. 5, 1911, S. 1–859 (biodiversitylibrary.org).
  • Eugène Simon: Revision des genres de la famille des Trochilidés. In: La feuille des jeunes naturalistes: revue mensuelle d'histoire naturelle (= 3). Band 27, Nr. 318, 1887, S. 105–107 (biodiversitylibrary.org).
  • Eugène Simon: Histoire naturelle des Trochilidae (Synopsis et catalogue). Encyclopédie Robert, L. Mulo, Libraire-Éditeur, Paris 1921 (biodiversitylibrary.org).
  • William Swainson: On several Groups and Forms in Ornithology, no hitherto defined. In: The Zoological journal. Band 3, Nr. 11, 1827, S. 343–363 (biodiversitylibrary.org).
  • Helmuth Otto Wagner: Versuch einer Analyse der Kolibribalz. In: Zeitschrift für Tierpsychologie. Band 11, Nr. 2, 1954, S. 182–212, doi:10.1111/j.1439-0310.1954.tb02045.x.
  • Thomas Züchner, Peter Boesman: Wedge-tailed Sabrewing (Campylopterus curvipennis). In: Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal, David Andrew Christie, Eduardo de Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona 4. März 2020 (englisch, hbw.com).
Commons: Yukatandegenflügel (Campylopterus pampa) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Robert Ridgway S. 354
  2. Thomas Züchner u. a.
  3. a b Clementina González u. a., S. 2
  4. Helmuth Otto Wagner S. 183
  5. Helmuth Otto Wagner S. 190
  6. Helmuth Otto Wagner S. 201
  7. Helmuth Otto Wagner S. 208
  8. Clementina González u. a., S. 10
  9. Eugène Simon (1921) S. 28 & 264
  10. Eugène Simon (1887) S. 105
  11. IOC World Bird List Hummingbirds
  12. a b René Primevère Lesson (1832), S. 127–128 Tafel 15.
  13. William Swainson (1827), S. 358
  14. James A. Jobling S. 87
  15. James A. Jobling S. 290
  1. Allerdings führt die IUCN den Kolibri als Unterart des Blaukron-Degenflügels (Campylopterus curvipennis pampa).
  2. Zur Publikationsgeschichte siehe Edward Clive Dickinson u. a. S. 118–119.
  3. Der neuen Gattung ordnete er den Graubrust-Degenflügel (Campylopterus largipennis (Boddaert, 1783)) und den Rotschwanz-Degenflügel (Campylopterus falcatus (Swainson, 1821)) zu.