Beichlingen

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Beichlingen
Stadt Kölleda
Wappen von Beichlingen
Koordinaten: 51° 14′ N, 11° 15′ OKoordinaten: 51° 13′ 52″ N, 11° 15′ 21″ O
Höhe: 200 m
Fläche: 19,1 km²
Einwohner: 498 (31. Dez. 2017)
Bevölkerungsdichte: 26 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2019
Postleitzahl: 99625
Vorwahl: 03635

Beichlingen ist ein Ortsteil der Stadt Kölleda im Landkreis Sömmerda in Thüringen.

Geografie[edit | edit source]

Beichlingen liegt fünf Kilometer nördlich von Kölleda im Thüringer Becken am Südrand der Schmücke. Zum östlichen Teil der Gemarkung gehört der bewaldete Künzelsberg (380,1 m ü. NN).

Geschichte[edit | edit source]

Beichlingen wurde 1014 erstmals urkundlich erwähnt. Das gleichnamige Grafengeschlecht von Beichlingen hatte hier auf dem oberhalb der Gemeinde liegenden Schloss Beichlingen seinen Stammsitz, später die Grafen von Werthern-Beichlingen.

Beichlingen war in den Jahren 1618 bis 1690 von Hexenverfolgungen betroffen. Eine Frau und zwei Männer gerieten in Hexenprozesse.[1]

Im April 1945 wurde der Ort von US-Truppen besetzt. Anfang Juli wurden diese von der Roten Armee abgelöst. Diese bezog Quartier im zum Rittergut gehörenden Oberweimarischen Hof („Die Schäferei“), der danach auch „Russenhof“ oder „Roter Hof“ genannt wurde.

Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Altenbeichlingen eingegliedert.

Im Jahre 1969 wurde die Ingenieurschule für Veterinärmedizin „Kurt Neubert“ in Beichlingen gegründet. Drei Hörsäle, drei Lehrlabore, ein Großtieroperationsraum, ein Behandlungsraum für Kleintiere, drei Wohnheime mit insgesamt 468 Plätzen, eine Mensa, eine Sporthalle und weitere Einrichtungen entstanden bis 1984.[2] Nach Ende des Berufsbilds Veterinäringenieur wurde die Schule 1992 geschlossen.

Zu DDR-Zeiten wurde im Ort ein Zentrales Pionierlager betrieben.

Im Oktober 2017 stimmte der Gemeinderat für die Eingliederung in die Stadt Kölleda.[3] Diese wurde laut Landtags-Drucksache 6/6060 im Gesetzesentwurf für das Thüringer Gesetz zur freiwilligen Neugliederung kreisangehöriger Gemeinden im Jahr 2019 (ThürGNGG 2019) zum 1. Januar 2019 vollzogen. Zuvor gehörte die Gemeinde Beichlingen bereits der Verwaltungsgemeinschaft Kölleda an. Altenbeichlingen war ein Ortsteil der Gemeinde Beichlingen.

Einwohnerentwicklung[edit | edit source]

  • 1994: 670
  • 1995: 659
  • 1996: 666
  • 1997: 672
  • 1998: 649
  • 1999: 613
  • 2000: 613
  • 2001: 598
  • 2002: 573
  • 2003: 568
  • 2004: 589
  • 2005: 594
  • 2006: 578
  • 2007: 576
  • 2008: 572
  • 2009: 563
  • 2010: 564
  • 2011: 514
  • 2012: 512
  • 2013: 505
  • 2014: 502
  • 2015: 510
  • 2016: 511
  • 2017: 498

Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik[edit | edit source]

Gemeinderat[edit | edit source]

Der Gemeinderat aus Beichlingen setzte sich zuletzt aus 8 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen. Er wurde alle fünf Jahre neu gewählt.

Sitzverteilung des Gemeinderates 2014
  
Insgesamt 8 Sitze
  • FWG: 7
  • FSV: 1
Parteien und Wählergemeinschaften 2014[4] 2009[5] 2004[6] 1999[7] 1994[8]
Anteila Sitze Anteila Sitze Anteila Sitze Anteila Sitze Anteila Sitze
Freie Wählergemeinschaftb FWG 86,0 7 72,2 6 74,1 6 65,1 3
Freizeitsportverein Beichlingen FSV 14,0 1 27,8 2 25,9 2
Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD 34,9 3 50,3 5
Bauernverband/Landfrauen BAUERN 49,7 3
prozentualer Anteil ungültiger Stimmabgaben 3,6 8,2 8,6 7,7 4,6
Sitze gesamt 8 8 8 8 8
Wahlbeteiligung 58,2 % 54,8 % 62,4 % 71,7 % 73,1 %
a 
prozentualer Anteil an den abgegebenen gültigen Stimmen
b 
2009 & 1999 als Freie Wählergemeinschaft Beichlingen; 2004 als Wählergemeinschaft

Bürgermeister[edit | edit source]

Der ehrenamtliche Bürgermeister Lutz Bauer wurde am 18. September 2005 gewählt. Er wurde zuletzt am 24. September 2017 mit 95,6 % der Stimmen in seinem Amt bestätigt.[9][10]

Ortsfreundschaft[edit | edit source]

  • Seit 2002 besteht eine Ortsfreundschaft mit Berlichingen in Baden-Württemberg.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[edit | edit source]

Vereine[edit | edit source]

  • Feuerwehrverein e. V.
  • Freizeitsportverein (FSV) Beichlingen e. V., 1990 gegründet, veranstaltet seit 1997 jährlich den Schlossberglauf
  • Förderverein Schloss Beichlingen e. V., gegründet 1991

Veranstaltungen[edit | edit source]

  • Schlossberglauf Beichlingen
  • Osterfeuer Beichlingen

Umgebung[edit | edit source]

Ehemaliges Kinderferienlager Beichlingen

Persönlichkeiten[edit | edit source]

Literatur[edit | edit source]

Weblinks[edit | edit source]

Commons: Beichlingen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[edit | edit source]

  1. Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum (= Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland. Bd. 2). DOBU-Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-934632-03-3, S. 250, (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 2000).
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 23. Februar 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schloss-beichlingen.de
  3. "Beichlingen wird in die Stadt Kölleda eingegliedert" Thüringer Allgemeine vom 4. November 2017, abgerufen am 11. Oktober 2018
  4. Gemeinderatswahl 2014 in Thüringen – endgültiges Ergebnis. In: wahlen.thüringen.de. Abgerufen am 5. März 2018.
  5. Gemeinderatswahl 2009 in Thüringen – endgültiges Ergebnis. In: wahlen.thüringen.de. Abgerufen am 5. März 2018.
  6. Gemeinderatswahl 2004 in Thüringen – endgültiges Ergebnis. In: wahlen.thüringen.de. Abgerufen am 5. März 2018.
  7. Gemeinderatswahl 1999 in Thüringen – endgültiges Ergebnis. In: wahlen.thüringen.de. Abgerufen am 5. März 2018.
  8. Gemeinderatswahl 1994 in Thüringen – endgültiges Ergebnis. In: wahlen.thüringen.de. Abgerufen am 5. März 2018.
  9. Bürgermeisterwahlen in Thüringen – Wahl vom 18.09.2005. In: wahlen.thüringen.de. Abgerufen am 5. März 2018.
  10. Bürgermeisterwahlen in Thüringen – Wahl vom 24.09.2017. In: wahlen.thüringen.de. Abgerufen am 5. März 2018.
  11. Lebenslernort am Windberg (Webpräsenz des Vereins); Wohnen im eigenen Dorf in Nordthüringen@bring-together.com, abgerufen am 11. November 2016.
  12. Woldemar LippertWerthern, Georg von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 42, Duncker & Humblot, Leipzig 1897, S. 125–127.