Liste der Bischöfe von Verden

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Wappen des Bistums Verden
Irrtümliches Wappen des Bistums Verden nach Siebmachers Wappenbuch von 1605 - Gemäß den historischen Vorlagen lautet die richtige Blasonierung: „In Silber ein schwarzes fußgespitzes Tatzenhochkreuz.“. Die älteste Abbildung des Kreuzes ist auf einem Siegel aus dem Jahr 1338 zu finden.

Das Bistum Verden war ein römisch-katholisches, danach von spätestens 1566 bis zu seiner Auflösung 1648 evangelisch-lutherisches Bistum im heutigen Niedersachsen. Die folgenden Personen waren Bischöfe des Bistums Verden:

Fürstbischöfe

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Katholische Fürstbischöfe

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Nr. Bischof von bis Anmerkung Darstellung Wappen
01 Suitbert 775 785
02 Patto 785 788 auch Pacificus, 785 zum Bischof bestellt, bis 30. März 788
03 Tanko 788 808 auch Tagko, 788 zum Bischof bestellt, bis 16. Dezember 808
04 Haruth 809 830 (Haruch) Haruth 809 zum Bischof bestellt, bis 15. Juni 830 (erster gesicherter Bischof)
05 Haligad 830 841 auch Helingath, 830 zum Bischof bestellt, bis 21. Januar 841
06 Walter 841 865 auch Waldgar, 841 zum Bischof bestellt, bis 7. September 865
07 Herluf 865 874 865 zum Bischof bestellt, 868 genannt, bis 10. Mai 874
08 Wigbert 874 908 Graf in Sachsen, 874 zum Bischof bestellt, bis 8. September 908
09 Bernhard I. 908 913 auch Bernar, 908 zum Bischof bestellt, bis 20. Oktober 913
010 Adalward 913 933 auch Adelward, 913 zum Bischof bestellt, 916 genannt, bis 27. Oktober 933
011 Amelung 933 962 Herzog von Sachsen, aus dem Geschlecht der Billunger 933 zum Bischof bestellt, bis 5. Mai 962
012 Bruno I. 962 976 auch Brun aus dem Geschlecht der Billunger 962 zum Bischof bestellt, † 7. März 976
013 Erp 976 994 auch Herpo, 976 zum Bischof bestellt, † 19. Februar 994
014 Bernhard II. 994 1013 auch Barnar, 994 zum Bischof bestellt, † nach dem 25. Juli 1013
015 Wigger 1013 1031 auch Wicher, 1013 zum Bischof bestellt, † 16. August 1031
016 Dietmar I. 1031 1034 1031 zum Bischof bestellt, † nach 26. Juni 1034
017 Bruno II. von Walbeck 1034 1049 Graf von Walbeck, 1034 zum Bischof bestellt, † nach dem 20. August 1049
018 Siegbert 1049 1060 auch Sizzo, Sicco, 1049 zum Bischof bestellt, † nach dem 9. Oktober 1060
019 Richbert 1060 1084 1060 zum Bischof bestellt, † nach dem 29. November 1084
020 Hartwig 1085 1097 1085 zum Bischof bestellt, † nach dem 14. Oktober 1097
021 Mazo 1097 1116 1097 zum Bischof bestellt, bis 25. Oktober 1116
022 Dietmar II. 1116 1148 1116 zum Bischof bestellt, bis 23. September 1148
023 Hermann 1149 1167 * um 1110, 1149 zum Bischof bestellt, † 11. August 1167 in der Nähe von Rom
024 Hugo 1167 1180 1167 zum Bischof bestellt, bis 1. März 1180
025 Tammo 1180 1188 1180 zum Bischof bestellt, bis 7. Dezember 1188
026 Rudolf I. 1189 1205 1189 zum Bischof bestellt, † 29. Mai 1205
027 Iso von Wölpe 1205 1231 Graf von Wölpe, 1205 zum Bischof gewählt, † 5. August 1231
028 Luder von Borch 1231 1251 auch Lüder von Borg, 1231 zum Bischof gewählt, † 28. Juni 1251
029 Gerhard I. (Gerhard von Hoya) 1251 1269 auch Graf von der Hoye, 1251 zum Bischof bestellt, † 4. Mai 1269
030 Konrad I. (Konrad von Braunschweig-Lüneburg) 1269 1300 1269 zum Bischof postuliert, er wurde jedoch erst 1282 gewählt und 1285 im Amt bestätigt, † 15. September 1300
031 Friedrich I. 1300 1312 auch von Honstedt gen. Man, 1300 zum Bischof bestellt, † 9. Januar 1312
032 Nikolaus von Kesselhut 1312 1331 auch Nicolaus von Kettelhodt, am 9. Januar 1312 zum Bischof gewählt, † 11. Februar 1331
033 Johannes I. Hake 1331 1340 1331 zum Bischof bestellt, 1341 bis 1348 Bischof von Freising, † 1349 in Avignon an der Pest
034 Daniel von Wichtrich 1342 1364 1342 zum Bischof bestellt, bis 7. März 1364 († in der Abtei Altenberg)[1]
035 Gerhard II. (Gerhard vom Berge) 1364 1365 aus dem Hause der Herren vom Berge, 1364 zum Bischof bestellt,[2] 1365 bis 1398 Bischof von Hildesheim, † 15. November 1398
036 Rudolf II. Rühle 1365 1367 aus Friedberg (Hessen) stammend,* um 1320, 1365 zum Bischof bestellt, † 3. Juli 1367
037 Heinrich I. von Langeln 1367 1381 1367 zum Bischof bestellt, † nach dem 23. Januar 1381
038 Johann II. (Johann von Zesterfleth) 1381 1388 Griese von Zesterfleth, 1381 zum Bischof bestellt, † 11. Dezember 1388
039 Otto 1388 1395 aus dem Haus Braunschweig-Lüneburg, * um 1364, 1388 zum Bischof bestellt, 1394 geweiht, von 1395 bis 1406 als Otto II. Erzbischof von Bremen, † 30. Juni 1406; nicht zu verwechseln mit Otto II. von Braunschweig-Lüneburg
040 Dietrich von Nieheim 1395 1398 auch Dietrich von Niem, Nyem, * um 1345, 1395 von Papst Bonifaz IX. zum Bischof ernannt, resigniert 1398, † 22. März 1418
041 Konrad II. (Konrad von Vechta) 1398 1399 * um 1370, 1398 zum Bischof bestellt, resigniert 1399, Elekt bis 1407, 1408 bis 1413 Bischof von Olmütz, 1413 bis 1421 Erzbischof von Prag, † 24. Dezember 1431
042 Konrad III. (Konrad von Soltau) 1399 1407 * um 1370 in Lüneburg, am 8. August 1499 von Papst Bonifaz IX. zum Bischof ernannt, † 2. Januar 1407
0 1378 1417 Durch das Abendländische Schisma kam es zeitweise zu einer Doppelbesetzung des Bischofssitzes
043 Ulrich von Albeck 1407/1409 1417 auch Albach, am 25. September 1407 durch Papst Gregor XII.eingesetzt, 1417 bis 1431 Bischof von Seckau, † 12. Dezember 1431 in Padua
044 Heinrich II. 1407 1426 Grafenhaus von der Hoye, im Februar 1407 durch Benedikt XIII. eingesetzt, blieb nach dem Schisma Bischof und resignierte am 14. August 1426, † 1441
045 Johannes III. von Asel 1426 1470 * um 1380, im August 1426 zum Bischof bestellt, resignierte 1470, † 21. Juni 1472 in Rotenburg
046 Berthold von Landsberg 1470 1502 1470 zum Bischof gewählt und von Papst Paul II. bestätigt, 1481 bis 1502 auch Bischof von Hildesheim, † 4. Mai 1502 auf Schloss Rotenburg bei Verden
047 Christoph von Braunschweig-Lüneburg 1502 1558 aus dem Haus Braunschweig-Lüneburg, * 1487, 1502 zum Bischof bestellt, von 1511 bis 1558 auch Erzbischof von Bremen, † 22. Januar 1558 in Tangermünde
048 Georg von Braunschweig-Wolfenbüttel 1558 1566 aus dem Haus Braunschweig-Lüneburg, * 22. November 1494, 1554 zum Bischof von Minden, 4. April 1558 Erzbischof von Bremen, 14. April 1558 Bischof von Verden, † 4. Dezember 1566, hatte einen protestantischen Kanzler und wahrsch. auch einen protestantischen Hofprediger,[3] empfing die Sterbesakramente nach katholischem und nach protestantischem Ritus.
0 Franz Wilhelm von Wartenberg 1630 1631 * 1. März 1593 in München aus einer Nebenlinie der Wittelsbacher, von Papst Urban VIII.am 26. Januar 1630 als Bischof der bis dahin seit Jahrzehnten protestantischen Bistümer Verden und Minden bestellt, flüchtete vor den Schweden nach Köln † 1. Dezember 1661 als Kardinal, Fürstbischof von Osnabrück seit 1625 und Bischof von Regensburg seit 1649.

Protestantische Fürstbischöfe

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Nr. Bischof von bis Anmerkung Darstellung Wappen
049 Eberhard von Holle 1566 1586 1. Protestantischer Bischof nach der Reformation, 1566 eingesetzt, seit 1561 Bischof von Lübeck, † 5. Juli 1586 in Lübeck
050 Philipp Sigismund von Braunschweig-Wolfenbüttel 1586 1623 Herzog von Braunschweig-Lüneburg, * 1. Juli 1568, 1586 eingesetzt, 1591 Fürstbischof von Osnabrück, † 19. März 1623 in Iburg
051 Friedrich II. Prinz von Dänemark 1623 1629 am 5. Juni 1623 eingesetzt, bis 22. Mai 1629; zweite Amtszeit als Friedrich III. ab 1634
053 Johann Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf 1631 1634 * 1. September 1579 in Schloss Gottorf, im November 1631 eingesetzt, auch Bischof von Bremen seit 1596 und Bischof von Lübeck seit 1607, † 3. September 1634
054 Friedrich III. von Dänemark 1634 1648 Bereits Fürstbischof von 1623 bis 1629, erneut vom 24. Februar 1634 bis 1648, 1648 König von Dänemark und Norwegen, † 9. Februar 1670 in Kopenhagen
  • Ernst Friedrich Mooyer: Onomastikon chronographikon hierarchiae Germanicae. Verzeichnisse der deutschen Bischöfe seit dem Jahr 800 nach Chr. Geb. Nebst einem Anhange die Würdenträger einiger Abteien und Ritterorden enthaltend. Selbstverlag, Minden 1854, S. 119–120.
  • Hopf, Historisch-genealogischen Atlas, Band 1, S. 212
  • Verdener Urkundenbuch. Abteilung 1: Arend Mindermann: Urkundenbuch der Bischöfe und des Domkapitels von Verden.
    • Band 1: Von den Anfängen bis 1300 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen 205 = Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der Ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden 13). Landschaftsverband der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, Stade 2001, ISBN 3-931879-07-0.
    • Band 2: 1300–1380 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen 220 = Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der Ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden 21).
    • Band 3: 1380–1426 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen 260 = Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der Ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden 39).Landschaftsverband der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, Stade 2012, ISBN 978-3-931879-52-5.
  • Thomas Vogtherr (Hrsg.): Chronicon episcoporum Verdensium. = Die Chronik der Verdener Bischöfe (= Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der Ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden 10). Kommentiert und übersetzt. Mit einem kunsthistorischen Beitrag von Stephan Kemperdick. Landschaftsverband der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, Stade 1998, ISBN 3-931879-03-8.
Commons: Bischöfe von Verden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Hans Mosler: Die Cistercienserabtei Altenberg. (= Germania Sacra; Neue Folge 2.) Walter de Gruyter & Co., Berlin 1965, S. 151 (Digitalisat).
  2. Nathalie Kruppa, Jürgen Wilke: Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Hildesheim 4. Die Hildesheimer Bischöfe von 1221 bis 1398. (= Germania Sacra; Neue Folge 46.) Walter de Gruyter & Co., Berlin 2006, S. 484 (Digitalisat).
  3. Kirchengemeindelexikon: Verden, Dom