Schutzpatron
Ein Schutzpatron (von lat. patronus „Schutzherr, Anwalt“) ist nach katholischem und orthodoxem Verständnis ein Heiliger, der in besonderer Weise um seine Fürsprache für einen bestimmten Ort, eine Region, einen Beruf oder einen Zustand angerufen wird. Dieses besondere Schutzverhältnis wird als Patrozinium bezeichnet. Bei weiblichen Schutzheiligen verwendet man den Begriff Schutzpatronin, seltener auch den lateinischen Ausdruck Patrona.
Die Heiligen
Gemäß der Lehre der katholischen Kirche und orthodoxen Kirchen dürfen Gläubige Heilige um ihr fürbittendes Gebet zur heiligen Dreifaltigkeit anrufen, die Heiligen werden dabei aber keineswegs angebetet noch werden ihnen göttliche Kräfte zugesprochen.
Patrozinien
Aus diesem Verständnis heraus vertrauen sich einzelne Länder, Regionen, Orte, Lebens- und Berufsstände bestimmten Heiligen als ihrem Schutzpatron an, dem sie sich in besonderer Weise verbunden fühlen: Zimmerleute etwa dem hl. Josef, Fährleute dem hl. Christophorus. Der hl. Erzengel Michael ist der Schutzpatron Deutschlands.
Soweit ein Heiligen im Besonderen von einem Ort angerufen wird, spricht man von einem Ortspatron. Diese Beziehung entsteht in der Regel dadurch, dass die örtliche Kirche dem Schutzpatron geweiht wird. Dort finden sich meist Bildwerke oder auch Reliquien des Heiligen. Zuweilen gibt es mehrere Orts- oder Kirchenpatrone.
Kirchen können auch Engeln oder Glaubensgeheimnissen geweiht sein. Auch der allerheiligsten Dreifaltigkeit sind zahlreiche Kirchen geweiht.
Weltliche Schutzpatrone
Daneben wurde als Schutzpatron zuweilen auch ein Ritter bezeichnet, der Kirchengebäude und Klöster vor weltlichen Übergriffen zu schützen hatte. Reguläre weltliche Schutzpatrone von Klöstern und Stiftern hießen Vögte.
Siehe auch
- Liste der Schutzpatrone
- Liste der Seligen und Heiligen
- Namenspatron
- Vierzehn Nothelfer
- Stadtpatron
- Landespatron
Literatur
- Wikisource: Die Schutzpatrone und Orakel der Bauern – Quellen und VolltexteFehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Wikisource): "3"
- A. M. Pachinger: Über Krankheitspatrone auf Heiligenbildern. In: Sudhoffs Archiv 2, 1909, S. 351–374.