Kirchental

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Kirchental (Weiler)
Ortschaft
Kirchental (Österreich)
Kirchental (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Zell am See (ZE), Salzburg
Gerichtsbezirk Zell am See
Pol. Gemeinde Sankt Martin bei Lofer  (KG St. Martin)
Koordinaten 47° 33′ 39″ N, 12° 41′ 18″ OKoordinaten: 47° 33′ 39″ N, 12° 41′ 18″ Of1
Höhe 880 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 8 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 8 (15. Mai 2001f1)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 14287
Zählsprengel/ -bezirk St. Martin bei Lofer (50620 000)
Bild
Wallfahrtskirche mit umliegenden Gebäuden
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS
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Kirchental ist eine Ortschaft und ein Wallfahrtsort in der Gemeinde Sankt Martin bei Lofer im Bezirk Zell am See im Land Salzburg.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft liegt im Hochtal der Kircher,[1] einem Talkessel (880 m ü. A.) in den Loferer Steinbergen, rund 1,5 km südwestlich des Gemeindehauptortes St. Martin.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

li.: Regenshaus bzw. Priesterhaus, jetzt Haus der Besinning (Photochromiekarte)

Im jetzt Kirchental genannt Hochtal stand ursprünglich nur eine von Bauern um 1670 errichtete Holzkapelle. Seit das Tal nach 1688 zum Ziel einer Wallfahrt, und zwischen 1694 und 1701 eine große Kirche errichtet worden war, entwickelte sich Kirchental zu einem beliebten Wallfahrtsort.

Begünstigt durch seine abgelegene Lage wurde im 18. und 19. Jahrhundert im Regenshaus eine sog. Priesterkorrektionsanstalt unterhalten. Es unterstand dem Priesterhaus Salzburg und wurde von einem Regens geführt. Geistliche, die sich etwas zuschulden kommen haben lassen oder anderweitig negativ auffielen, wurden im Regenshaus unter Kuratel gestellt. Sie mussten unliebsame, oder als Strafe empfundene Dienste verrichten, insbesondere stundenlanges Beichtehören für Wallfahrer.[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wallfahrtskirche Maria Kirchental in einem Bauensemble mit freistehenden zweigeschoßigen barocken Gebäuden wie Regenshaus, Mesnerhaus und Wirtshaus.
  • Ölbergkapelle auf dem Weg von Sankt Martin nach Kirchental
  • St. Georgskapelle im Mühlgraben im Wildenthal
  • Kapelle in Wildenthal
  • Kapelle in Strohwolln

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kirchenthal, Gemeinde St. Martin bei Lofer, Wallfahrtsort, Wallfahrtskirche hl. Maria, Kapellen, Profanbauten. In: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Salzburg 1986, S. 183–185.
  • Rupert Struber: Priesterkorrektionsanstalten in der Erzdiözese Salzburg im 18. und 19. Jahrhundert. Peter Lang (Wissenschaft und Religion), Frankfurt am Main 2004, ISBN 978-3-631-51815-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kirchental – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ortsgeschichte St. Martin - ein Überblick. Gemeinde St. Martin bei Lofer, abgerufen am 26. April 2022
  2. Rupert Struber: Priesterkorrektionsanstalten in der Erzdiözese Salzburg im 18. und 19. Jahrhundert. Peter Lang (Wissenschaft und Religion), Frankfurt am Main 2004.