„Winterdiesel“ – Versionsunterschied

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Bei den heutigen Tankreichweiten von Diesel-PKWs kann es zudem passieren, dass man z. B. in Südeuropa im Winter Sommerdiesel tankt und damit dann in die Alpen fährt. Da es im Hochgebirge wesentlich kälter ist, entsteht hier ein ähnliches Problem. Aus diesem Grund ist es immer sinnvoll, wenn drastische Temperaturstürze zu erwarten sind (wie z. B. bei einer Winterreise nach Skandinavien), den Tank möglichst leerzufahren (ohne den Motor in der Zwischenzeit auskühlen zu lassen) und am Zielort vollzutanken. Der dort angebotene Dieselkraftstoff entspricht üblicherweise den klimatischen Gegebenheiten.
Bei den heutigen Tankreichweiten von Diesel-PKWs kann es zudem passieren, dass man z. B. in Südeuropa im Winter Sommerdiesel tankt und damit dann in die Alpen fährt. Da es im Hochgebirge wesentlich kälter ist, entsteht hier ein ähnliches Problem. Aus diesem Grund ist es immer sinnvoll, wenn drastische Temperaturstürze zu erwarten sind (wie z. B. bei einer Winterreise nach Skandinavien), den Tank möglichst leerzufahren (ohne den Motor in der Zwischenzeit auskühlen zu lassen) und am Zielort vollzutanken. Der dort angebotene Dieselkraftstoff entspricht üblicherweise den klimatischen Gegebenheiten.


== Fließverbesserer ==
== Dieselmischung ==
=== Zusätze ===
=== Fließverbesserer ===
Ersatzweise wird mitunter empfohlen, entsprechende Zusätze im Autozubehörhandel zu kaufen und selbst zuzumischen.
Ersatzweise wird mitunter empfohlen, entsprechende Zusätze im Autozubehörhandel zu kaufen und selbst zuzumischen.
Diese Fließverbesserer werden zu dem nachzufüllenden Dieselkraftstoff in den Tank gegeben.
Diese Fließverbesserer werden zu dem nachzufüllenden Dieselkraftstoff in den Tank gegeben.
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Bis in die frühen 1990er Jahre wurde in manchen Betriebsanleitungen empfohlen, bis zu 20 % [[Normalbenzin]] zum Dieselöl beizumischen, allerdings mit Einschränkungen in der Wirtschaftlichkeit und des Laufverhaltens des Dieselmotors. Dies ist heute meist nur noch bei alten Dieselmotoren mit Vor- oder [[Wirbelkammereinspritzung]] und verhältnismäßig einfacher [[Reiheneinspritzpumpe]] als auch rein mechanischer [[Verteilereinspritzpumpe]] möglich, auch wenn diese durch den Kraftstoff geschmiert werden.
Bis in die frühen 1990er Jahre wurde in manchen Betriebsanleitungen empfohlen, bis zu 20 % [[Normalbenzin]] zum Dieselöl beizumischen, allerdings mit Einschränkungen in der Wirtschaftlichkeit und des Laufverhaltens des Dieselmotors. Dies ist heute meist nur noch bei alten Dieselmotoren mit Vor- oder [[Wirbelkammereinspritzung]] und verhältnismäßig einfacher [[Reiheneinspritzpumpe]] als auch rein mechanischer [[Verteilereinspritzpumpe]] möglich, auch wenn diese durch den Kraftstoff geschmiert werden.
Die Zugabe von Benzin zu Diesel senkt den [[Flammpunkt]] des Diesel drastisch. Dies führt zu einer erhöhten Explosionsgefahr und sollte daher aus Sicherheitsgründen nicht durchgeführt werden. Genaueres steht im Handbuch des Autos.
Die Zugabe von Benzin zu Diesel senkt den [[Flammpunkt]] des Diesel drastisch. Dies führt zu einer erhöhten Explosionsgefahr und sollte daher aus Sicherheitsgründen nicht durchgeführt werden. Genaueres steht im Handbuch des Autos.

=== Kerosin ===
In den USA werden die Treibstoffsorten der [[Mitteldestillat]]e in Klassen verkauft - die erste Fraktion "No. 1 fuel" entspricht dem Kerosin, die zweite Fraktion "No. 2 fuel" dem Truckdiesel für den Straßenverkehr, die mittleren Fraktionen sind ungebräuchlich, die fünfte Fraktion ist üblich als [[Marinedieselöl]] und unterste sechste Fraktion ist als [[Schweröl]] nur selten gebräuchlich. Im Tankstellennetz ist es dabei üblich, gleichzeitig "No. 1" und "No. 2" Diesel anzubieten und es dem Fahrer zu überlassen, in welchem Mischungsverhältnis er tankt. Angesichts der weiten Strecken vieler Trucktransporte und schnellen Wetterwechsel bis tief in den Kontinent hinein ([[Blizzard]]s) ist eine allgemeine Festlegung einer Handelssorte nicht hinreichend - die Festlegung der Mindestspezifikation von winterlichen Handelssorten ("winterized diesel") ist dabei auch Sache der Bundesstaaten. Im allgemeinen wird geraten, mit je 10% zusätzlichem No. 1 Diesel eine erweiterte Kältefestigkeit von 5 Grad zu rechnen.<ref>[http://www.ehow.com/how_2188564_blend-number-1-diesel-diesel.html "How to Blend No. 1 Diesel With Diesel Fuel for Cold Weather"]. Die weite Verbreitung von No. 1 Diesel hat dazu geführt, dass einige Lieferfahrzeuge auf Dieselmotorbasis zwingend mit dem kerosinähnlichen Treibstoff betankt werden müssen.


== Maßnahmen==
== Maßnahmen==

Version vom 21. Februar 2009, 17:07 Uhr

Winterdiesel ist ein Dieselkraftstoff, dem Additive zugemischt sind, welche das Ausflocken von Paraffinen bei niedrigeren Temperaturen reduzieren. Ohne diese Zusätze bilden sich in den Kraftstoffleitungen Paraffinkristalle, die durch Verstopfen des Kraftstofffilters ein Durchfließen des Dieselkraftstoffs vom Tank zum Motor verhindern. Der CFPP-Wert, bei dem ein Prüffilter unter definierten Bedingungen verstopft, ist im Winterdiesel gegenüber dem Sommerdiesel deutlich herabgesetzt.

Ein weiterer Grund für das Einfrieren des normalen Dieselkraftstoffs ist, dass dieser bis zu 8 Prozent Wasser aufnehmen kann, welches dann im Winter gefriert.

Angebot an Tankstellen

DIN Winterdiesel

Die Kaltfritrierbarkeit (Nutzbarkeit) des Dieselkraftstoffes ist über dem CFPP-Wert in Deutschland jahreszeitabhängig in der DIN EN 590 geregelt:

Zeitraum CFPP-Wert
15.04 - 01.10. 0 °C
01.10. - 16.11. -10 °C
16.11. - 01.03. -20 °C
01.03. - 15.04. -10°C

Viele Mineralölfirmen setzen den CFPP-Wert in den Wintermonaten typischerweise auf -22 °C herab. Deren hochpreisige Premiumdieselkraftstoffsorten besitzen einen garantierten CFPP-Wert von -24 °C und einen typischerweisen Wert von -28 bis -32 °C. In Österreich ermittelte der Verkehrsklub ÖAMTC in einem nicht mit deutschen Verhältnissen vergleichbaren Test bei allen Proben eine Beständigkeit von mindestens –27 °C[1].

An den Tankstellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz wird ab November bis ins Frühjahr nur Winterdiesel angeboten. Daher ist für den Konsumenten normalerweise kein Unterschied zu merken.

Polardiesel

In manchen Regionen Europas, in denen noch niedrigere Temperaturen zu erwarten sind (z. B. in Skandinavien), wird neben dem Winterdiesel noch „Polardiesel“ angeboten. Hierbei handelt es sich um einen Dieselkraftstoff, der mit Hilfe weiterer Additive teils bis –40 °C nutzbar ist. Das allgemeine Lieferangebot beinhaltet dabei als "Polardiesel" eine Spezifikation mit CFPP von -33° C.[2]

Reservekanister

Vorsicht ist geboten, wenn im Reservekanister kein Winterdiesel ist und der Inhalt bei entsprechend niedrigen Temperaturen benötigt wird.

Bei den heutigen Tankreichweiten von Diesel-PKWs kann es zudem passieren, dass man z. B. in Südeuropa im Winter Sommerdiesel tankt und damit dann in die Alpen fährt. Da es im Hochgebirge wesentlich kälter ist, entsteht hier ein ähnliches Problem. Aus diesem Grund ist es immer sinnvoll, wenn drastische Temperaturstürze zu erwarten sind (wie z. B. bei einer Winterreise nach Skandinavien), den Tank möglichst leerzufahren (ohne den Motor in der Zwischenzeit auskühlen zu lassen) und am Zielort vollzutanken. Der dort angebotene Dieselkraftstoff entspricht üblicherweise den klimatischen Gegebenheiten.

Dieselmischung

Fließverbesserer

Ersatzweise wird mitunter empfohlen, entsprechende Zusätze im Autozubehörhandel zu kaufen und selbst zuzumischen. Diese Fließverbesserer werden zu dem nachzufüllenden Dieselkraftstoff in den Tank gegeben. Diese Zusätze sind allerdings nur bei einer Treibstofftemperatur ab +20 °C optimal mit dem Diesel mischbar. Ist der Treibstoff im Tank kälter, kann keine optimale Vermischung stattfinden und die Zusätze können nicht wirksam werden.

Normalbenzinzumischung

Bis in die frühen 1990er Jahre wurde in manchen Betriebsanleitungen empfohlen, bis zu 20 % Normalbenzin zum Dieselöl beizumischen, allerdings mit Einschränkungen in der Wirtschaftlichkeit und des Laufverhaltens des Dieselmotors. Dies ist heute meist nur noch bei alten Dieselmotoren mit Vor- oder Wirbelkammereinspritzung und verhältnismäßig einfacher Reiheneinspritzpumpe als auch rein mechanischer Verteilereinspritzpumpe möglich, auch wenn diese durch den Kraftstoff geschmiert werden. Die Zugabe von Benzin zu Diesel senkt den Flammpunkt des Diesel drastisch. Dies führt zu einer erhöhten Explosionsgefahr und sollte daher aus Sicherheitsgründen nicht durchgeführt werden. Genaueres steht im Handbuch des Autos.

Kerosin

In den USA werden die Treibstoffsorten der Mitteldestillate in Klassen verkauft - die erste Fraktion "No. 1 fuel" entspricht dem Kerosin, die zweite Fraktion "No. 2 fuel" dem Truckdiesel für den Straßenverkehr, die mittleren Fraktionen sind ungebräuchlich, die fünfte Fraktion ist üblich als Marinedieselöl und unterste sechste Fraktion ist als Schweröl nur selten gebräuchlich. Im Tankstellennetz ist es dabei üblich, gleichzeitig "No. 1" und "No. 2" Diesel anzubieten und es dem Fahrer zu überlassen, in welchem Mischungsverhältnis er tankt. Angesichts der weiten Strecken vieler Trucktransporte und schnellen Wetterwechsel bis tief in den Kontinent hinein (Blizzards) ist eine allgemeine Festlegung einer Handelssorte nicht hinreichend - die Festlegung der Mindestspezifikation von winterlichen Handelssorten ("winterized diesel") ist dabei auch Sache der Bundesstaaten. Im allgemeinen wird geraten, mit je 10% zusätzlichem No. 1 Diesel eine erweiterte Kältefestigkeit von 5 Grad zu rechnen.<ref>"How to Blend No. 1 Diesel With Diesel Fuel for Cold Weather". Die weite Verbreitung von No. 1 Diesel hat dazu geführt, dass einige Lieferfahrzeuge auf Dieselmotorbasis zwingend mit dem kerosinähnlichen Treibstoff betankt werden müssen.

Maßnahmen

Sind das Filtersystem und/oder die Leitungen und der Tank erst einmal versulzt, d. h. durch ausgeflocktes Paraffin des Dieselkraftstoffs verstopft, hilft externes Erwärmen der Pumpe, des Filter und der Leitungen auf etwa 20 °C, z. B. durch Heißwasser, Aufwärmen in einer beheizten Garage oder in einer Lackierkammer. Ein Erwärmen mit offener Flamme ist zu unterlassen. Dies kann zu Brand oder Explosion führen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Test der Temperaturbeständigkeit von Winterdiesel
  2. Tamoil Polar Diesel