„Satz von Cayley-Hamilton“ – Versionsunterschied

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== Verallgemeinerung ==
== Verallgemeinerung ==
Im Bereich der [[Kommutative Algebra|kommutativen Algebra]] gibt es unterschiedliche miteinander verwandte Verallgemeinerungen des Satzes von Cayley-Hamilton für [[Modul (Mathematik)|Moduln]] über [[Kommutativer Ring|kommutativen Ringen]].<ref>{{Literatur | Autor = Wolmer V. Vasconcelos | Titel = Integral closure | Jahr = 2005 | Verlag = Springer | Ort = Berlin | ISBN = 978-3-540-25540-6 | Seiten = 66ff }}</ref> Im Folgenden wird eine solche Verallgemeinerung mit Beispiel angegeben.
{{Belege fehlen}}

Es seien <math>R</math> ein kommutativer [[Ringtheorie|Ring]] mit [[Einselement]] und <math>M</math> ein <math>R</math>-Modul, der von <math>n</math> Elementen erzeugt werden kann. Weiter sei <math>f</math> ein [[Endomorphismus]] von <math>M</math>, für den
=== Aussage ===
Es seien <math>R</math> ein kommutativer Ring mit [[Einselement]] und <math>M</math> ein <math>R</math>-Modul, der von <math>n</math> Elementen erzeugt werden kann. Weiter sei <math>f</math> ein [[Endomorphismus]] von <math>M</math>, für den
: <math>f(M)\subseteq IM</math>
: <math>f(M)\subseteq IM</math>
für ein [[Ideal (Mathematik)|Ideal]] <math>I\subseteq R</math> gilt. Dann gibt es ein normiertes Polynom <math>p(X)=X^n+a_1X^{n-1}+\cdots+a_n</math> mit <math>a_i\in I^i</math>, so dass <math>p\left(f\right)=0</math> gilt.
für ein [[Ideal (Mathematik)|Ideal]] <math>I\subseteq R</math> gilt. Dann gibt es ein normiertes Polynom <math>p(X)=X^n+a_1X^{n-1}+\cdots+a_n</math> mit <math>a_i\in I^i</math>, so dass <math>p\left(f\right)=0</math> gilt.<ref>{{Literatur | Autor = David Eisenbud | Titel = Commutative algebra with view toward algebraic geometry | Jahr = 1997 | Verlag = Springer | Ort = New York | ISBN = 3-540-94269-6 | Seiten = 120 }}</ref>


=== Beispiel ===
=== Beispiel ===

Version vom 3. Mai 2012, 01:02 Uhr

Der Satz von Cayley-Hamilton (nach Arthur Cayley und William Rowan Hamilton) ist ein Satz aus der linearen Algebra. Er besagt, dass jede quadratische Matrix Nullstelle ihres charakteristischen Polynoms ist.

Satz von Cayley-Hamilton

Es sei ein n-dimensionaler K-Vektorraum, und sein charakteristisches Polynom. Dann ist

.

Diese Gleichung ist als Gleichheit von Abbildungen aufzufassen. Insbesondere steht auf der rechten Seite der Gleichung die Nullabbildung und End(V) bezeichnet den Vektorraum aller linearen Abbildungen von V nach V.

Insbesondere gilt also für jede Matrix

.

Folgerungen

Einfache Folgerungen aus diesem Satz sind:

  • Die Potenzen einer quadratischen Matrix spannen einen Unterraum des Vektorraums aller quadratischen Matrizen auf, der höchstens die Dimension der Zeilenzahl hat.
  • Die Inverse einer invertierbaren Matrix ist als Linearkombination der Potenzen der Matrix für Exponenten kleiner als die Zeilenzahl darstellbar.
  • Das Minimalpolynom einer Matrix teilt ihr charakteristisches Polynom.
  • Eine quadratische Matrix mit n-fachem Eigenwert Null ist nilpotent, da ihr charakteristisches Polynom von der Form ist.

Zudem lassen sich mit dieser Formel besonders einfache Formeln für höhere Potenzen von Matrizen finden. Dazu ist das resultierende Polynom mit den Matrizen einfach nach der gesuchten Matrix freizustellen.

Verallgemeinerung

Im Bereich der kommutativen Algebra gibt es unterschiedliche miteinander verwandte Verallgemeinerungen des Satzes von Cayley-Hamilton für Moduln über kommutativen Ringen.[1] Im Folgenden wird eine solche Verallgemeinerung mit Beispiel angegeben.

Aussage

Es seien ein kommutativer Ring mit Einselement und ein -Modul, der von Elementen erzeugt werden kann. Weiter sei ein Endomorphismus von , für den

für ein Ideal gilt. Dann gibt es ein normiertes Polynom mit , so dass gilt.[2]

Beispiel

Es seien und sowie das Ideal bestehend aus allen geraden Zahlen. Der Endomorphismus sei definiert durch die Matrix

.

Da alle Koeffizienten dieser Matrix gerade sind, gilt . Das charakteristische Polynom von lautet

.

Dessen Koeffizienten 2, -44 und 128 sind wie behauptet Vielfache von 2, 4 bzw. 8.

Weblinks

Literatur

Gerd Fischer: Lineare Algebra, ISBN 3-528-03217-0

  1. Wolmer V. Vasconcelos: Integral closure. Springer, Berlin 2005, ISBN 978-3-540-25540-6, S. 66 ff.
  2. David Eisenbud: Commutative algebra with view toward algebraic geometry. Springer, New York 1997, ISBN 3-540-94269-6, S. 120.