„Sandy Bay (Devon)“ – Versionsunterschied

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Orcombe Point, am Westende der Sandy Bay gelegen, bildet den Ausgangspunkt für den „walk through time“, den Marsch durch die Zeit entlang der Jurassic Coast. Daher befindet man sich hier im geologisch ältesten Teil dieses Weltnaturerbes.
Orcombe Point, am Westende der Sandy Bay gelegen, bildet den Ausgangspunkt für den „walk through time“, den Marsch durch die Zeit entlang der Jurassic Coast. Daher befindet man sich hier im geologisch ältesten Teil dieses Weltnaturerbes.


Die roten Felsen an der Steilküste der Sandy Bay bestehen aus rötlich-braunen siltigen [[Tonstein]]en und tonigen [[Siltstein]]en, in die hin und wieder fein-, seltener mittelkörnige [[Sandstein]]<nowiki />lagen eingeschaltet sind. Diese Gesteine, welche die [[Lithostratigraphie|lithostratigraphische]] Bezeichnung „Aylesbeare Mudstone“ (in etwa übersetzbar mit „Alyesbeare-Tonstein“) tragen, wurden im späten Perm und in der frühen Trias in einer Flussebene abgelagert.<ref>[http://www.bgs.ac.uk/lexicon/lexicon.cfm?pub=AYB Datenblatt des Aylesbeare Mudstone im ''Online-Lexikon benannter Gesteinseinheiten'' des British Geological Survey]</ref><ref>{{Literatur|Autor=Tom J. Shepherd, Jon E. Bouch, Andrew G. Gunn, John A. McKervey, Jonathan Naden, Richard C. Scrivener, Michael T. Styles, Duncan E. Large|Titel=Permo–Triassic unconformity-related Au-Pd mineralisation, South Devon, UK: new insights and the European perspective|Sammelwerk=Mineralium Deposita|Band=40|Nummer=1|Jahr=2005|Seiten=22-44|DOI=10.1007/s00126-004-0459-3}}</ref> Damit ist der Aylesbeare-Tonstein sowohl hinsichtlich seiner Entstehung als auch seines Alters und seiner [[Petrographie]] eng verwandt mit einigen bedeutenden permischen und triassischen Sedimentserien in Mitteleuropa, z.B. mit der Tambach-Formation des [[Thüringer Wald#Geologie|Thüringer Waldes]] oder dem in Deutschland weit verbreiteten [[Buntsandstein]].
Die roten Felsen an der Steilküste der Sandy Bay bestehen aus rötlich-braunen siltigen [[Tonstein]]en und tonigen [[Siltstein]]en, in die hin und wieder fein-, seltener mittelkörnige [[Sandstein]]<nowiki />lagen eingeschaltet sind. Diese Gesteine, welche die [[Lithostratigraphie|lithostratigraphische]] Bezeichnung „Aylesbeare Mudstone“ (in etwa übersetzbar mit „Alyesbeare-Tonstein“) tragen, wurden im späten Perm und in der frühen Trias in einer Flussebene abgelagert.<ref>[http://www.bgs.ac.uk/lexicon/lexicon.cfm?pub=AYB Datenblatt des Aylesbeare Mudstone im ''Online-Lexikon benannter Gesteinseinheiten'' des British Geological Survey]</ref><ref>{{Literatur|Autor=Detlef Mader|Titel=Braidplain, floodplain and playa lake, alluvial-fan, aeolian and palaeosol facies composing a diversified lithogenetical sequence in the permian and triassic of South Devon (England)|Sammelwerk=Aspects of Fluvial Sedimentation in the Lower Triassic Buntsandstein of Europe. Lecture Notes in Earth Sciences|Band=4/1985|Jahr=1985|Seiten=15-64|DOI=10.1007/BFb0010515}}</ref> Damit ist der Aylesbeare-Tonstein sowohl hinsichtlich seiner Entstehung als auch seines Alters und seiner [[Petrographie]] eng verwandt mit einigen bedeutenden permischen und triassischen Sedimentserien in Mitteleuropa, z.B. mit der Tambach-Formation des [[Thüringer Wald#Geologie|Thüringer Waldes]] oder dem in Deutschland weit verbreiteten [[Buntsandstein]].


Bei stürmischer See färben die Tonpartikel, die durch die Wellen aus dem Kliff gewaschen werden, das Meerwasser in diesem Küstenabschnitt rot. Die groberen ausgewaschenen Sedimentpartikel, also der Sand, setzen sich in relativ nahe des Kliffs ab und haben einen Strand gebildet, der so flach zum Meer hin abfällt, dass er bei Ebbe über Orcombe Point hinaus mit dem Strand von Exmouth verbunden ist.
Bei stürmischer See färben die Tonpartikel, die durch die Wellen aus dem Kliff gewaschen werden, das Meerwasser in diesem Küstenabschnitt rot. Die groberen ausgewaschenen Sedimentpartikel, also der Sand, setzen sich in relativ nahe des Kliffs ab und haben einen Strand gebildet, der so flach zum Meer hin abfällt, dass er bei Ebbe über Orcombe Point hinaus mit dem Strand von Exmouth verbunden ist.

Version vom 26. Oktober 2012, 16:16 Uhr

Sandy Bay
Blick über die Sandy Bay zum Straight Point
Blick über die Sandy Bay zum Straight Point

Blick über die Sandy Bay zum Straight Point

Gewässer Ärmelkanal
Landmasse Großbritannien (Insel)
Geographische Lage 50° 36′ 27″ N, 3° 22′ 3″ WKoordinaten: 50° 36′ 27″ N, 3° 22′ 3″ W
Sandy Bay (Devon)
Sandy Bay (Devon)
Breite ca. 1 km

Die Sandy Bay ist eine ca. zwei Kilometer breite Bucht nahe Exmouth, in der Grafschaft Devon, an der Kanalküste von England.

Lage

Sandy Bay liegt circa sechzehn Kilometer südlich der Stadt Exeter, vier Kilometer südöstlich von Exmouth und etwa elf Kilometer südwestlich von Sidmouth.

Den westlichen Abschluss der Bucht bilden die Felsen von Orcombe Point. Im Osten wird sie von der Landspitze Straight Point begrenzt, die von den Royal Marines als Schießplatz genutzt wird. Weiter östlich schließen sich die kleinen Buchten Otter Cove und Littleton Cove sowie der Kiesstrand von Budleigh Salterton an.

Sandy Bay ist ein bekannter Badeort an der Steilküste von Devon und in unmittelbarer Nähe zum Strand befindet sich eine Bungalowsiedlung.

Geologie

Die Steilküste des Ärmelkanals in Ost-Devon und Dorset gehört zu den Naturwundern der Welt. Von Orcombe Point bis zu Old Harry Rocks erstreckt sich ein 155 Kilometer langer Küstenstreifen, der als erste Landschaft in England von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde[1]. Die Steilküste von Sandy Bay ist Teil dieser sogenannten Jurassic Coast.

Die Gesteinsschichten der Jurassic Coast sind leicht nach Osten verkippt. Die geologisch ältesten Gesteine befinden sich daher im westlichsten Abschnitt dieses Küstengeotops. Nach Osten hin nimmt das mittlere Alter der Gesteine sukzessive ab. Die natürlichen Aufschlüsse entlang der Küste bilden eine weitgehend kontinuierliche Abfolge, die von Ablagerungen der Trias, über die des Jura bis hin zu jenen der Kreidezeit reicht und einen erdgeschichtlichen Zeitraum von insgesamt etwa 185 Millionen Jahren repräsentiert.

Orcombe Point, am Westende der Sandy Bay gelegen, bildet den Ausgangspunkt für den „walk through time“, den Marsch durch die Zeit entlang der Jurassic Coast. Daher befindet man sich hier im geologisch ältesten Teil dieses Weltnaturerbes.

Die roten Felsen an der Steilküste der Sandy Bay bestehen aus rötlich-braunen siltigen Tonsteinen und tonigen Siltsteinen, in die hin und wieder fein-, seltener mittelkörnige Sandsteinlagen eingeschaltet sind. Diese Gesteine, welche die lithostratigraphische Bezeichnung „Aylesbeare Mudstone“ (in etwa übersetzbar mit „Alyesbeare-Tonstein“) tragen, wurden im späten Perm und in der frühen Trias in einer Flussebene abgelagert.[2][3] Damit ist der Aylesbeare-Tonstein sowohl hinsichtlich seiner Entstehung als auch seines Alters und seiner Petrographie eng verwandt mit einigen bedeutenden permischen und triassischen Sedimentserien in Mitteleuropa, z.B. mit der Tambach-Formation des Thüringer Waldes oder dem in Deutschland weit verbreiteten Buntsandstein.

Bei stürmischer See färben die Tonpartikel, die durch die Wellen aus dem Kliff gewaschen werden, das Meerwasser in diesem Küstenabschnitt rot. Die groberen ausgewaschenen Sedimentpartikel, also der Sand, setzen sich in relativ nahe des Kliffs ab und haben einen Strand gebildet, der so flach zum Meer hin abfällt, dass er bei Ebbe über Orcombe Point hinaus mit dem Strand von Exmouth verbunden ist.

Einzelnachweise

  1. Dorset and East Devon Coast. UNESCO World Heritage Centre, 2001, abgerufen am 19. Oktober 2010.
  2. Datenblatt des Aylesbeare Mudstone im Online-Lexikon benannter Gesteinseinheiten des British Geological Survey
  3. Detlef Mader: Braidplain, floodplain and playa lake, alluvial-fan, aeolian and palaeosol facies composing a diversified lithogenetical sequence in the permian and triassic of South Devon (England). In: Aspects of Fluvial Sedimentation in the Lower Triassic Buntsandstein of Europe. Lecture Notes in Earth Sciences. Band 4/1985, 1985, S. 15–64, doi:10.1007/BFb0010515.