„Dentallegierungen“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
→‎Geschichte: Einführung
Zeile 17: Zeile 17:
1917<ref>{{cite book|title=Annual Report of the Director of the Census to the Secretary of Commerce for the Fiscal Year Ended ...|url=https://books.google.com/books?id=eXvh2BgRR3sC&pg=PA13|year=1918|publisher=U.S. Government Printing Office|pages=13}}</ref>
1917<ref>{{cite book|title=Annual Report of the Director of the Census to the Secretary of Commerce for the Fiscal Year Ended ...|url=https://books.google.com/books?id=eXvh2BgRR3sC&pg=PA13|year=1918|publisher=U.S. Government Printing Office|pages=13}}</ref>


=== nn. Jahrhundert ===
=== 19. Jahrhundert ===
Im Mai 1869 beschrieb [[William N. Morrison]] die nach ihm benannte [[Zahnkrone#Ring-Deckel-Krone|Ring-Deckel-Krone]] (''Morrison crown'') im ''Missouri Dental Journal''.<ref>James Harrison Prothero, [http://www.ebooksread.com/authors-eng/james-harrison-prothero/prosthetic-dentistry-tor/page-84-prosthetic-dentistry-tor.shtml Prosthetic dentistry online]. Abgerufen am 5. April 2015.</ref> Diese Metallbandkronen, auch Bandhülsenkronen genannt, fanden breite Anwendung vor der Etablierung der Gusstechnologie.<ref>K. W. Alt, Historische Entwicklung des Kronen- und Brückenersatzes. In: Strub JR, Türp JC, Witkowski S, Hürzeler MB, Kern M: Curriculum Prothetik Band II. 2. Aufl. Quintessenz, Berlin, Chicago, London (usw.), 1999, S. 661–663, ISBN 978-3-86867-027-1.</ref> Hierzu wurde ein Band aus Gold dem zugeschliffenen Zahn ringförmig angepasst und verlötet. Die Kaufläche („Deckel“) wurde separat gegossen und anschließend mit dem Band verlötet. 1876 entwickelte [[Cassius M. Richmond]] aus [[San Francisco]] die nach ihm benannte Ringstiftkrone (''Richmond crown''), die auch eine Porzellanschale als Verblendung aufweisen konnte.<ref>Christian Bruhn, F. Gutowski, A. Gysi, {{cite book|author1=Christian Bruhn|author2=F. Gutowski|author3=A. Gysi|coauthors=F. Hauptmeyer, Stephan Loewe, Karl Kukulies, Paul Wustrow|title=Zahnärztliche Prothetik|url=http://books.google.com/books?id=oznMBgAAQBAJ&pg=PA624|date=18. April 2013|publisher=Springer Berlin Heidelberg|isbn=978-3-642-99582-8|pages=624}}</ref> 1907 erfand William H. Taggert eine Gussmaschine und eine [[Einbettmasse]], die ein direkt modelliertes Gussobjekt in Metall mittels [[Wachsausschmelzverfahren]] (''Lost-wax casting'') und Gussverfahren mit [[Verlorene Form|verlorener Form]] überführen konnte. Die Gussobjekte besaßen eine bis dahin nicht gekannte Passgenauigkeit.<ref>Wolfgang Strübig, Geschichte der Zahnheilkunde. Eine Einführung für Studenten und Zahnärzte. Deutscher Ärzte Verlag, Köln, 1989, S. 96–114. ISBN 3-7691-1099-4.</ref> Die so hergestellten Gusskronen fanden jedoch erst in den 1950er Jahren breite Anwendung.


=== mm. Jahrhundert ===
=== mm. Jahrhundert ===

Version vom 10. November 2016, 17:04 Uhr

Dentallegierungen sind Legierungen, die in der Zahnmedizin verwendet werden. Bestandteile einer Dentallegierung können sein: Gold, Cobalt, Chrom, Kupfer, Molybdän, Nickel, Palladium, Platin, Silber, Titan, Wolfram, Eisen, Zinn, Zink, Rhenium, Indium, Gallium, Tantal oder Rhodium. Bei Dentallegierungen werden Edelmetall-Legierungen (EM) und Nichtedelmetall-Legierungen (NEM) unterschieden. Innerhalb dieser Gruppen wird nach dem jeweiligen Hauptbestandteil differenziert.

Alternativ:
Dentallegierungen sind Legierungen, die in der Zahnmedizin verwendet werden. Bei Dentallegierungen werden Edelmetall-Legierungen (EM; Gold, Silber, Palladium oder Platin) und Nichtedelmetall-Legierungen (NEM; Cobalt, Eisen, Nickel, Kupfer, Chrom, Molybdän, Titan, Wolfram, Zinn, Zink, Rhenium, Indium, Gallium, Tantal oder Rhodium) unterschieden. Innerhalb dieser Gruppen wird nach dem jeweiligen Hauptbestandteil differenziert.

Für Dentallegierungen gelten folgende Normen:[1]

  • DIN EN ISO 1562 für Legierungen mit einem Edelmetallanteil von mehr als 75 %.
  • DIN EN ISO 8891 für Legierungen mit einem Edelmetallanteil zwischen 25 % und 75 %.
  • DIN EN ISO 969327 für für Legierungen zur Herstellung Metallkeramik (VMK) (Aufbrennlegierung).

Geschichte

Frühe Erwähnungen

Nachbildung eines phönizischen Zahnersatzes aus Sidon, etwa 700 v. Chr., World Museum Liverpool, Sammlung Mayer

Im Jahr 2700 v. Chr. sollen Zähne mit dünnem Blattgold dekorativ bedeckt worden sein, wie sich aus Funden einer Grabanlage aus der Zeit um 2700 v. Chr. (Hili Tomb) in der Sammlung Hili Archaeological Park im Al Ain National Museum in Abu Dhabi ergibt. Es ist eines der letzten Überbleibsel der mysteriösen Umm al-Nar-Kultur, die zwischen 3000 und 2000 v. Chr. erstmals in der Region eine größere Zivilisationsepoche begründete. Schon 1000 v. Chr. benutzten die Chinesen Zahnfüllungen aus feinstem Blattgold, das in die Karieslöcher gestampft wurde.[2] Die ersten prothetischen Arbeiten wurden im Jahr 500 v. Chr. von den Phöniziern angefertigt. In Osteuropa, beispielsweise in Tadschikistan und im Orient galten Goldzähne in der Front als Zeichen von Reichtum.

1917[3]

19. Jahrhundert

Im Mai 1869 beschrieb William N. Morrison die nach ihm benannte Ring-Deckel-Krone (Morrison crown) im Missouri Dental Journal.[4] Diese Metallbandkronen, auch Bandhülsenkronen genannt, fanden breite Anwendung vor der Etablierung der Gusstechnologie.[5] Hierzu wurde ein Band aus Gold dem zugeschliffenen Zahn ringförmig angepasst und verlötet. Die Kaufläche („Deckel“) wurde separat gegossen und anschließend mit dem Band verlötet. 1876 entwickelte Cassius M. Richmond aus San Francisco die nach ihm benannte Ringstiftkrone (Richmond crown), die auch eine Porzellanschale als Verblendung aufweisen konnte.[6] 1907 erfand William H. Taggert eine Gussmaschine und eine Einbettmasse, die ein direkt modelliertes Gussobjekt in Metall mittels Wachsausschmelzverfahren (Lost-wax casting) und Gussverfahren mit verlorener Form überführen konnte. Die Gussobjekte besaßen eine bis dahin nicht gekannte Passgenauigkeit.[7] Die so hergestellten Gusskronen fanden jedoch erst in den 1950er Jahren breite Anwendung.

mm. Jahrhundert

Dentalgold

Dentalgold, d. h. Dentalgoldlegierungen (auch in der Schreibweise „Dental-Goldlegierungen“), umgangssprachlich „Zahngold“[8], sind Legierungen, die hauptsächlich aus Gold und zusätzlich weiteren Metallen bestehen und von Zahntechnikern zur Ausführung von Inlays, Teilprothesen oder teilweise auch ganzen Zähnen verarbeitet werden.

Durch ihre definierte Zusammensetzung zeichnen sich unterschiedliche Legierungen von Dentalgold durch unterschiedliche physikalischen Eigenschaften wie bespielsweise Härte und Schmelzpunkt sowie durch unterschiedliche Farbe aus.

Legierungszusammensetzungen von Dentalgold
ABC Gold Silber Platin Palladium Kupfer Zink Farbeindruck
a 1100 1000 hellblau Blau ist der Himmel hellblau Blau ist der Himmel Blau ist der Himmel
a 1100 1000 hellblau Blau ist der Himmel Blau ist der Himmel hellblau Blau ist der Himmel
b 30 2 grün Grün ist das Gras hellblau Blau ist der Himmel Blau ist der Himmel
a 1100 1000 hellblau Blau ist der Himmel Blau ist der Himmel hellblau Blau ist der Himmel
c 100 90 hellblau Blau ist der Himmel Blau ist der Himmel hellblau Blau ist der Himmel
Physikalische Eigenschaften von Dentalgold-Legierungen
ABC Länge Breite Farbe Bemerkung next next
a 1100 1000 hellblau Blau ist der Himmel hellblau Blau ist der Himmel
a 1100 1000 hellblau Blau ist der Himmel hellblau Blau ist der Himmel
b 30 2 grün Grün ist das Gras hellblau Blau ist der Himmel
a 1100 1000 hellblau Blau ist der Himmel hellblau Blau ist der Himmel
c 100 90 rot hellblau Rot ist die Liebe

Nichtedelmetalllegierungen

Teilprothese im Oberkiefer, Gerüst aus einer Chrom-Cobalt-Molybdän-Legierung

Besondere Erwähnungen

Oberkiefer-Teilprothese aus Gold. Sichtbare Zahnfleischanteile aus rosafarbenem Kautschuk, Zähne aus Porzellan (1. Hälfte des 20. Jahrhunderts)

Sehr selten und in der Zahnmedizin unüblich sind komplette Gebisse aus Gold.

Literatur zur Aufarbeitung

Weblinks

  • vvv

Einzelnachweise

  1. Die Metalle: Werkstoffkunde mit ihren chemischen und physikalischen Grundlagen. Verlag Neuer Merkur GmbH, 1999, ISBN 978-3-929360-44-8, S. 56 (google.com).
  2. Walter Kamann: Werkstoffkundliche und klinische Untersuchungen der Füllungstherapie der Zähne mit plastischem Gold. Habilitationsschrift, 2000, Universität Witten/Herdecke.
  3. Annual Report of the Director of the Census to the Secretary of Commerce for the Fiscal Year Ended ... U.S. Government Printing Office, 1918, S. 13 (google.com).
  4. James Harrison Prothero, Prosthetic dentistry online. Abgerufen am 5. April 2015.
  5. K. W. Alt, Historische Entwicklung des Kronen- und Brückenersatzes. In: Strub JR, Türp JC, Witkowski S, Hürzeler MB, Kern M: Curriculum Prothetik Band II. 2. Aufl. Quintessenz, Berlin, Chicago, London (usw.), 1999, S. 661–663, ISBN 978-3-86867-027-1.
  6. Christian Bruhn, F. Gutowski, A. Gysi, Christian Bruhn, F. Gutowski, A. Gysi, F. Hauptmeyer, Stephan Loewe, Karl Kukulies, Paul Wustrow: Zahnärztliche Prothetik. Springer Berlin Heidelberg, 2013, ISBN 978-3-642-99582-8, S. 624 (google.com).
  7. Wolfgang Strübig, Geschichte der Zahnheilkunde. Eine Einführung für Studenten und Zahnärzte. Deutscher Ärzte Verlag, Köln, 1989, S. 96–114. ISBN 3-7691-1099-4.
  8. Bundesfinanzhof, Urteil vom 17. April 1986 (Aktenzeichen IV R 115/84): Überschußrechnung; Tauschvorgänge; Zahnarzt; Feingold; Betriebliche Veranlassung; abgerufen am 9. November 2016.

{{SORTIERUNG:Dentallegierungen}} [[Kategorie:Zahnmedizin]] [[Kategorie:Legierung]]