„Uran(III)-hydrid“ – Versionsunterschied

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Die α-Form kann durch langsame Reaktion unter –80&nbsp;°C gewonnen werden.<ref name="Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, J. Fuger">{{Literatur | Autor = Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, J. Fuger | Titel = The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements (Set Vol.1-6) | Verlag = Springer | ISBN = 940070211-6 | Jahr = 2010 | Online = {{Google Buch | BuchID = 9vPuV3A0UGUC | Seite = 328 }} | Seiten = 328–334 }}</ref>

Die ß-Form bildet sich in rascher Reaktion von fein verteiltem Uranpulver mit Wasserstoff bei 250 bis 350&nbsp;°C als feines schwarzes oder dunkelgraues Pulver. Wenn massives Uran in Wasserstoff bei Temperaturen über 150&nbsp;°C erhitzt wird, so bildet es sich in stark exothermer Reaktion als graues bis schwarzes, sehr fein verteiltes und äußerst pyrophores Pulver mit einer maximalen Teilchengröße von 4 bis 5 µm.<ref name="">{{Literatur| Autor= | Titel=Verbindungen mit Edelgasen und Wasserstoff sowie System Uran-Sauerstoff | Verlag=Springer-Verlag | ISBN=978-3-662-10761-4 | Datum=2013 | Online={{Google Buch | BuchID=ZkysBgAAQBAJ | Seite=18 }} | Seiten=18ff }}</ref>


== Eigenschaften ==
== Eigenschaften ==

Version vom 9. September 2017, 13:18 Uhr

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Uran(III)-hydrid
__ U3+     __ D
Kristallstruktur von β-UD3[1]
Allgemeines
Name Uran(III)-hydrid
Andere Namen
  • Urantrihydrid
  • Uranhydrid
Verhältnisformel UH3
Kurzbeschreibung

graubrauner bis schwarzer Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13598-56-6
Wikidata Q3063113
Eigenschaften
Molare Masse 241,05 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

11,4 g·cm−3[3]

Schmelzpunkt

300 °C (Zersetzung)[3]

Löslichkeit

nahezu unlöslich in Wasser und Aceton[3]

Gefahren- und Sicherheitshinweise

Radioaktiv
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[5] ggf. erweitert[4][6]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 330​‐​300​‐​373​‐​411
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Uran(III)-hydrid ist eine anorganische chemische Verbindung des Urans aus der Gruppe der Hydride.

Darstellung

Uran(III)-hydrid kann durch Reaktion von Uran mit Wasserstoff bei 150–200 °C gewonnen werden.[2]

Die α-Form kann durch langsame Reaktion unter –80 °C gewonnen werden.[7]

Die ß-Form bildet sich in rascher Reaktion von fein verteiltem Uranpulver mit Wasserstoff bei 250 bis 350 °C als feines schwarzes oder dunkelgraues Pulver. Wenn massives Uran in Wasserstoff bei Temperaturen über 150 °C erhitzt wird, so bildet es sich in stark exothermer Reaktion als graues bis schwarzes, sehr fein verteiltes und äußerst pyrophores Pulver mit einer maximalen Teilchengröße von 4 bis 5 µm.[8]

Eigenschaften

Uran(III)-hydrid ist ein graubrauner bis schwarzer Feststoff,[2] der unlöslich in Wasser ist. Er reagiert bereits bei Raumtemperatur mit Sauerstoff und bei 250 °C mit Stickstoff.[7] Er besitzt eine kubische Kristallstruktur mit der Raumgruppe Pm3m (Raumgruppen-Nr. 221)Vorlage:Raumgruppe/221.[3] Es kommt in zwei verschiedenen Modifikationen vor, wobei sich die α-Form bei 200 °C irreversibel in die β-Form umwandelt.[9]

Verwendung

Uran(III)-hydrid wird zur Herstellung von reinem Uranpulver durch Zersetzung verwendet.[2]

Ein Einsatz von Uran(III)-hydrid und Uran-Zirkonium-Hydrid[10] als Kernbrennstoff wurde getestet. Der in dem Material enthaltene Wasserstoff wirkt auf die Neutronen als Moderator; er bremst sie ab und erhöht damit die Wahrscheinlichkeit, dass sie weitere Atome des Brennstoffs spalten. Die thermische Zersetzung der Verbindung soll die Reaktoren sicherer gegenüber normalen Reaktoren machen.[11][12][13] Normalerweise sind Uranhydride jedoch unerwünschte Nebenprodukte in Kernbrennstoffen und Atommüll.[14] 1953 durchgeführte Tests von Uranhydrid in einer Moderierten Kernwaffe im Rahmen des Operation Upshot-Knothole erwiesen sich als Fehlschlag.[15]

Einzelnachweise

  1. Die deuterierte Verbindung wurde zur leichteren Bestimmung der Positionen der Wasserstoffatome verwendet
  2. a b c d Dale L. Perry: Handbook of Inorganic Compounds, Second Edition. Taylor & Francis US, 2011, ISBN 1-4398-1462-7, S. 446 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b c d Jean d'. Ans, Ellen Lax, Roger Blachnik: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Springer DE, 1998, ISBN 3-642-58842-5, S. 784 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Eintrag zu Uranverbindungen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  5. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag uranium compounds with the exception of those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  6. Die von der Radioaktivität ausgehenden Gefahren gehören nicht zu den einzustufenden Eigenschaften nach der GHS-Kennzeichnung.
  7. a b Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, J. Fuger: The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements (Set Vol.1-6). Springer, 2010, ISBN 94-007-0211-6, S. 328–334 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Verbindungen mit Edelgasen und Wasserstoff sowie System Uran-Sauerstoff. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-10761-4, S. 18 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Comprehensive Nuclear Materials: Online version. Newnes, 2011, ISBN 0-08-056033-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. D. Olander, Ehud Greenspan, Hans D. Garkisch, Bojan Petrovic: Uranium–zirconium hydride fuel properties. In: Nuclear Engineering and Design. 239, 2009, S. 1406, doi:10.1016/j.nucengdes.2009.04.001.
  11. Poston, David I.: Control of a Uranium-Hydride Reactor with Deuterium-Hydrogen Exchange. 2013, doi:10.2172/1113781.
  12. Nuclear Engineering International: High hopes for hydride - Nuclear Engineering International, abgerufen am 9. September 2017
  13. Self-regulating nuclear power module. In: google.com. Abgerufen am 9. September 2017.
  14. C. A. Stitt, N. J. Harker, K. R. Hallam, C. Paraskevoulakos, A. Banos, S. Rennie, J. Jowsey, T. B. Scott, Paul Jaak Janssen: An Investigation on the Persistence of Uranium Hydride during Storage of Simulant Nuclear Waste Packages. In: PLOS ONE. 10, 2015, S. e0132284, doi:10.1371/journal.pone.0132284.
  15. Lillian Hoddeson, Paul W. Henriksen, Roger A. Meade, Catherine L. Westfall: Critical Assembly A Technical History of Los Alamos During the Oppenheimer Years, 1943-1945. Cambridge University Press, 2004, ISBN 978-0-521-54117-6, S. 181 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).