„Achim Leutz (Luftfahrtingenieur)“ – Versionsunterschied

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'''Joachim Leutz''' (* [[27. Dezember]] [[1940]] in [[Eisenstadt]]; † [[6. Juni]] [[2017]] in [[Falkensee]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] Ingenieur und Fluglehrer. Er wurde bekannt als ...
'''Achim Leutz''' (* [[27. Dezember]] [[1940]] in [[Eisenstadt]]; † [[6. Juni]] [[2017]] in [[Falkensee]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] Luftfahrtingenieur und [[Fluglehrer]].<ref name="Karge2017" />


== Leben ==
== Leben ==
Der am 27. Dezember 1940 in Eisenstadt geborene Joachim Leutz, genannt Achim, studierte an der Technischen Universität Berlin Flugtechnik und trat 1961 kurz nach seiner Immatrikulation an der Hochschule der Berliner Akademischen Fliegergruppe in Charlottenburg bei, war 1963 und 1966 Stellvertretender Vorsitzender des Vereins.
Der am 27. Dezember 1940 in Eisenstadt geborene Joachim Leutz, genannt Achim, studierte an der [[Technische Universität Berlin|Technischen Universität Berlin]] [[Luft- und Raumfahrttechnik|Flugtechnik]] und trat 1961 kurz nach seiner [[Immatrikulation]] an der Hochschule der [[Akaflieg Berlin|Berliner Akademischen Fliegergruppe]] in Charlottenburg bei, war 1963 und 1966 Stellvertretender Vorsitzender des Vereins.<ref name="Karge2017" />


Als studentischer Mitarbeiter am Lehrstuhl für Luftfahrzeugführung und Luftverkehr bei Professor Edgar Rößger organisierte Leutz 1966 einen institutsinternen Segelfluganfängerlehrgang auf dem Flugplatz Waggum. Als Fluglehrerkandidat schulte er hierbei bereits den durch sein Turbotriebwerkskonzept bekanntgewordenen Claus Oehler, bevor er einen Fluglehrerlehrgang absolvierte. Aus dem Institutslehrgang entstand 1970 der "Hertellehrgang", benannt nach dem ersten Inhaber des Lehrstuhls für Luftfahrzeugbau nach dem Zweiten Weltkrieg und Ehrenmitglied der Berliner Akaflieg.
Als studentischer Mitarbeiter Professor [[Edgar Rößger]]s am Institut für Luftfahrzeugführung und Luftverkehr dem späteren Institut für Luft- und Raumfahrttechnik – organisierte Leutz 1966 einen institutsinternen Segelfluganfängerlehrgang auf dem [[Flughafen Braunschweig-Wolfsburg|Flugplatz Waggum]]. Als Fluglehrerkandidat schulte er hierbei den durch sein Turbotriebwerkskonzept bekanntgewordenen Claus Oehler. Aus diesem Institutslehrgang entstand 1970 der „Hertellehrgang“, benannt nach dem ersten Inhaber des Lehrstuhls für Luftfahrzeugbau nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] und Ehrenmitglied der Berliner Akaflieg [[Heinrich Hertel]].<ref name="Karge2017" /> Nach dem Studium bewarb er sich im Oktober 1971 an der TU Berlin im Fachgebiet [[Strömungsmechanik|Strömungslehre]] auf die Stelle eines Universitätsrats. Ab dem 17. Januar 1972 sorgte er bis zu seiner [[Pension (Altersversorgung)|Pensionierung]] am 31. März 2006<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://hermann-foettinger.de/zeittafel.htm |titel=Zeittafel zur Geschichte des Hermann-Föttinger-Instituts für Strömungsmechanik und seiner Vorgängerinstitute |werk=http://hermann-foettinger.de/ |hrsg= |datum= |zugriff=2017-11-07}}</ref> als „Institutsmanager“ am [[Hermann Föttinger|Hermann-Föttinger]]-Institut für Strömungsmechanik (HFI) für die erfolgreiche Durchführung zahlreicher Forschungsprojekte. Er war unter anderem Geschäftsführer der Forschergruppe „Beeinflussung und Steuerung turbulenter Scherströmungen“ und des daraus hervorgegangenen Sonderforschungsbereichs 557 der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|DFG]] „Beeinflussung komplexer turbulenter Scherströmungen“.<ref name="Fernholz2017">{{Internetquelle |autor=Hans Fernholz |url=http://www.pressestelle.tu-berlin.de/menue/tub_medien/newsportal/menschen/trauer_um_tu_mitglieder/achim_leutz/ |titel=Wir trauern um Herrn Achim Leutz |werk=pressestelle.tu-berlin.de |hrsg=TU Berlin |datum=2017-07-18 |zugriff=2017-11-07}}</ref>


Seit 1972 als Berliner Segelfluglehrer BL 26 tätig wurde Leutz Ausbildungsleiter der Akaflieg, war seit deren Gründung Ende 1991 Ausbildungsleiter der Akademischen Fliegervereinigung und von 1978 bis 1996 Landesausbildungsleiter des Luftfahrtverbandes Berlin. Nach 1989 unterrichtete er gemeinsam mit Rainer Selle in Wochenendseminaren Berliner und Brandenburger mit DDR-Pilotenlizenz in bundesdeutschem Luftrecht, damit deren Pilotenscheine umgeschrieben werden konnten. Er organisierte die jährlichen Fluglehrer-Fortbildungslehrgänge und den Theorieunterricht des Berliner Luftfahrtverbandes und wirkte als Luftfahrtsachverständiger für das Land Berlin und Prüfungsrat im Land Brandenburg.
Seit 1972 als Berliner Segelfluglehrer BL 26 tätig wurde Leutz Ausbildungsleiter der Akaflieg, war seit deren Gründung Ende 1991 Ausbildungsleiter der Akademischen Fliegervereinigung und von 1978 bis 1996 Landesausbildungsleiter des Luftfahrtverbandes Berlin im [[Deutscher Aero Club|Deutschen Aeroclub]]. Nach 1989 unterrichtete er gemeinsam mit Rainer Selle in Wochenendseminaren Berliner und Brandenburger mit DDR-Pilotenlizenz in bundesdeutschem [[Luftfahrtrecht|Luftrecht]], damit deren Pilotenscheine umgeschrieben werden konnten. Er organisierte die jährlichen Fluglehrer-Fortbildungslehrgänge und den Theorieunterricht des Landesverbandes Berlin und wirkte als Luftfahrtsachverständiger für das Land Berlin und Prüfungsrat im Land Brandenburg. Ab Anfang 1991 bereiste Leutz die Umgebung Berlins auf der Suche nach einem nähergelegenen Fluggelände, um die langen Fahrten zum bisherigen Akaflieg-Flugplatz Großes Moor bei [[Burgdorf (Region Hannover)|Burgdorf]] zu vermeiden. Die Suche führte zum Gelände des früheren Stadtgutes Pritzwalk, dessen Areal bei Kammermark im Flächennutzungsplan der DDR bereits als Segelfluggelände vorgesehen worden war. Am 31. März 1994 konnte der langwierige Prozess der Flugplatzeinrichtung abgeschlossen werden. Achim Leutz, der wesentlichen Anteil am Gelingen hatte, machte gemeinsam mit Gregor Bremer am 2. April 1994 den ersten Start. Noch im gleichen Jahr organisierte er hier einen Fluglehrerlehrgang. Bis zur Jahrtausendwende folgten drei weitere.<ref name="Karge2017" /> Leutz betreute die TU-Lehrveranstaltungen „Experimentelles Fliegen“ und „Messtechnische Übungen II“<ref name="Fernholz2017" />. Er organisierte das Bundesjugendvergleichsfliegen 2001, das Landesjugendvergleichsfliegen Berlin 2007 und die Berliner Landesmeisterschaft im Segelflug 2013, die alle in Kammermark stattfanden. Mehrere [[Motorsegler]]-Lehrgänge für Mitglieder der [[idaflieg]] betreute er als Fluglehrer oder Prüfer. Im Herbst 2015 beendete Leutz das aktive Fliegen und gab der [[Luftfahrtbehörde]] seine Fluglizenz zurück.<ref name="Karge2017">{{Literatur |Autor=Carsten Karge |Titel=Nachruf Achim Leutz |Hrsg=Landesverbände Berlin und Brandenburg im [[DAeC]] |Sammelwerk=Der Lilienthaler |Nummer=2 |Ort=Berlin |Datum=2017 |Seiten=11}}</ref>


Nach seiner Pensionierung intensivierte Leutz die Beschäftigung mit der Geschichte der Technischen Hochschule Berlin, besonders dabei mit dem Föttingerschen Institut für Technische Strömungslehre. Die Ergebnisse seiner Recherchen machte er Interessierten zugänglich.<ref>{{Internetquelle |autor=Achim Leutz |url=http://hermann-foettinger.de/ |titel=Professor Dr.-Ing. Hermann Föttinger |titelerg=Der vielseitige Schöpfer auf strömungstechnischem Gebiet |zugriff=2017-11-07}}</ref>
Seit Beginn 1991 bereiste Leutz die Umgebung Berlins auf der Suche nach einem nähergelegenen Fluggelände, um die langen Fahrten zum bisherigen Flugplatz der Akaflieg bei Burgdorf zu vermeiden. Die Suche führte zum Gelände des früheren Stadtgutes Pritzwalk, dessen Areal bei Kammermark bereits im Flächennutzungsplan der DDR als Segelfluggelände vorgesehen worden war. Am 31. März 1994 konnte der lange Prozess der Flugplatzbeantragung abgeschlossen werden. Achim Leutz, der wesentlichen Anteil am Gelingen hatte, machte gemeinsam mit Gregor Bremer am 2. April 1994 den ersten Start. Noch im gleichen Jahr organisierte er einen Fluglehrerlehrgang auf dem Segelfluggelände Kammermark. Bis zur Jahrtausendwende folgten drei weitere.


== Ehrungen<ref name="Karge2017" /> ==
Leutz betreute die TU-Lehrveranstaltung "Experimentelles Fliegen" in Kammermark. Er organisierte das Bundesjugendvergleichsfliegen 2001, das Landesjugendvergleichsfliegen Berlin 2007 und die Berliner Landesmeisterschaft im Segelflug 2013, die alle in Kammermark stattfanden.
Mehrere Motorsegler-Lehrgänge für Mitglieder der idaflieg betreute er als Fluglehrer oder Prüfer. Das Segelfluggelände Kammermark avancierte zu einem Segelflugausbildungszentrum, an dem bald nahezu ein Drittel der Schulstarts der Berliner Vereine stattfand.

Im Herbst 2015 beendete Achim seine aktive fliegerische Laufbahn und gab der Luftfahrtbehörde seine Fluglizenz zurück.
(Quelle: Karge Nachruf in Der Lilienthaler, Zeitschrift der Landesverbände Berlin und Brandenburg im DAeC, Nr.2/2017, S. 11)


== Ehrungen ==
* Goldenes Ehrenzeichen des DAeC (1986)
* Goldenes Ehrenzeichen des DAeC (1986)
* Goldene Ehrennadel (2011)
* Goldene Ehrennadel des DAeC (2011)
* Ehrenmitglied der Akademischen Fliegergruppe Berlin (2017)
* Ehrenmitglied der Akademischen Fliegergruppe Berlin (2017)
(Quelle: Karge Nachruf in Der Lilienthaler, Zeitschrift der Landesverbände Berlin und Brandenburg im DAeC, Nr.2/2017, S. 11)


== Schriften (Auswahl) ==
== Schriften (Auswahl) ==
* {{Literatur |Autor=Achim Leutz |Titel=Gedenkschrift zum 130. Geburtstag von Walter Kucharski (20.6.1887–11.11.1958) |TitelErg=Ingenieur, Hochschullehrer, Reformer : Erster Rektor der Technischen Universität Berlin |Hrsg=Achim Leutz |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Universitätsverlag der TU Berlin |Ort=Berlin |Datum=2017 |Seiten= |ISBN=978-3-7983-2902-7}}
* {{Literatur |Autor=Achim Leutz |Titel=Über Ortungs- und Navigationsverfahren bei Tieren |TitelErg=Ein komplexes natürliches Ortungs- und Navigationsverfahren dargestellt am Beispiel der Honigbiene |Hrsg= |Sammelwerk=Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen |Nummer=2354 |Verlag=Westdeutscher Verlag |Ort=Opladen |Datum=1975-01 |ISBN=978-3-531-02354-0 |DOI=10.1007/978-3-322-88075-8}}
* {{Literatur |Autor=Hans Hermann Fernholz; Achim Leutz |Titel=Gedenkschrift zum 100. Geburtstag von Prof. Dr.-Ing. Rudolf Wille, Strömungsmechaniker, Hochschullehrer, Reformer, 22.08.1911–28.12.1973 |TitelErg= |Hrsg= |Sammelwerk= |WerkErg=Biografische Notizen zu Rudolf Wille, o. Professor für Strömungslehre der Technischen Universität Berlin |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2011 |Seiten= |ISBN=}}{{Literatur |Autor=|Titel= |Verlag=|Ort= |Datum=|ISBN=}}
* {{Literatur |Autor=Hans Hermann Fernholz; Achim Leutz |Titel=Gedenkschrift zum 100. Geburtstag von Prof. Dr.-Ing. Rudolf Wille, Strömungsmechaniker, Hochschullehrer, Reformer, 22.08.1911–28.12.1973 |TitelErg=Biografische Notizen zu Rudolf Wille, o. Professor für Strömungslehre der Technischen Universität Berlin |Hrsg= |Verlag= |Ort=Berlin |Datum=2011 |ISBN=}}
* {{Literatur |Autor= |Titel=Über Ortungs- und Navigationsverfahren bei Tieren |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=1975-01 |Seiten= |ISBN=}}
* {{Literatur |Autor= |Titel=Gedenkschrift zum 130. Geburtstag von Walter Kucharski (20.6.1887–11.11.1958) |TitelErg=Ingenieur, Hochschullehrer, Reformer: Erster Rektor der Technischen Universität Berlin |Hrsg=Achim Leutz |Verlag=Universitätsverlag der TU Berlin |Ort=Berlin |Datum=2017 |ISBN=978-3-7983-2902-7}}

== Literatur ==

== Weblinks ==


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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Version vom 7. November 2017, 22:13 Uhr

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Achim Leutz (* 27. Dezember 1940 in Eisenstadt; † 6. Juni 2017 in Falkensee) war ein deutscher Luftfahrtingenieur und Fluglehrer.[1]

Leben

Der am 27. Dezember 1940 in Eisenstadt geborene Joachim Leutz, genannt Achim, studierte an der Technischen Universität Berlin Flugtechnik und trat 1961 kurz nach seiner Immatrikulation an der Hochschule der Berliner Akademischen Fliegergruppe in Charlottenburg bei, war 1963 und 1966 Stellvertretender Vorsitzender des Vereins.[1]

Als studentischer Mitarbeiter Professor Edgar Rößgers am Institut für Luftfahrzeugführung und Luftverkehr – dem späteren Institut für Luft- und Raumfahrttechnik – organisierte Leutz 1966 einen institutsinternen Segelfluganfängerlehrgang auf dem Flugplatz Waggum. Als Fluglehrerkandidat schulte er hierbei den durch sein Turbotriebwerkskonzept bekanntgewordenen Claus Oehler. Aus diesem Institutslehrgang entstand 1970 der „Hertellehrgang“, benannt nach dem ersten Inhaber des Lehrstuhls für Luftfahrzeugbau nach dem Zweiten Weltkrieg und Ehrenmitglied der Berliner Akaflieg Heinrich Hertel.[1] Nach dem Studium bewarb er sich im Oktober 1971 an der TU Berlin im Fachgebiet Strömungslehre auf die Stelle eines Universitätsrats. Ab dem 17. Januar 1972 sorgte er bis zu seiner Pensionierung am 31. März 2006[2] als „Institutsmanager“ am Hermann-Föttinger-Institut für Strömungsmechanik (HFI) für die erfolgreiche Durchführung zahlreicher Forschungsprojekte. Er war unter anderem Geschäftsführer der Forschergruppe „Beeinflussung und Steuerung turbulenter Scherströmungen“ und des daraus hervorgegangenen Sonderforschungsbereichs 557 der DFG „Beeinflussung komplexer turbulenter Scherströmungen“.[3]

Seit 1972 als Berliner Segelfluglehrer BL 26 tätig wurde Leutz Ausbildungsleiter der Akaflieg, war seit deren Gründung Ende 1991 Ausbildungsleiter der Akademischen Fliegervereinigung und von 1978 bis 1996 Landesausbildungsleiter des Luftfahrtverbandes Berlin im Deutschen Aeroclub. Nach 1989 unterrichtete er gemeinsam mit Rainer Selle in Wochenendseminaren Berliner und Brandenburger mit DDR-Pilotenlizenz in bundesdeutschem Luftrecht, damit deren Pilotenscheine umgeschrieben werden konnten. Er organisierte die jährlichen Fluglehrer-Fortbildungslehrgänge und den Theorieunterricht des Landesverbandes Berlin und wirkte als Luftfahrtsachverständiger für das Land Berlin und Prüfungsrat im Land Brandenburg. Ab Anfang 1991 bereiste Leutz die Umgebung Berlins auf der Suche nach einem nähergelegenen Fluggelände, um die langen Fahrten zum bisherigen Akaflieg-Flugplatz Großes Moor bei Burgdorf zu vermeiden. Die Suche führte zum Gelände des früheren Stadtgutes Pritzwalk, dessen Areal bei Kammermark im Flächennutzungsplan der DDR bereits als Segelfluggelände vorgesehen worden war. Am 31. März 1994 konnte der langwierige Prozess der Flugplatzeinrichtung abgeschlossen werden. Achim Leutz, der wesentlichen Anteil am Gelingen hatte, machte gemeinsam mit Gregor Bremer am 2. April 1994 den ersten Start. Noch im gleichen Jahr organisierte er hier einen Fluglehrerlehrgang. Bis zur Jahrtausendwende folgten drei weitere.[1] Leutz betreute die TU-Lehrveranstaltungen „Experimentelles Fliegen“ und „Messtechnische Übungen II“[3]. Er organisierte das Bundesjugendvergleichsfliegen 2001, das Landesjugendvergleichsfliegen Berlin 2007 und die Berliner Landesmeisterschaft im Segelflug 2013, die alle in Kammermark stattfanden. Mehrere Motorsegler-Lehrgänge für Mitglieder der idaflieg betreute er als Fluglehrer oder Prüfer. Im Herbst 2015 beendete Leutz das aktive Fliegen und gab der Luftfahrtbehörde seine Fluglizenz zurück.[1]

Nach seiner Pensionierung intensivierte Leutz die Beschäftigung mit der Geschichte der Technischen Hochschule Berlin, besonders dabei mit dem Föttingerschen Institut für Technische Strömungslehre. Die Ergebnisse seiner Recherchen machte er Interessierten zugänglich.[4]

Ehrungen[1]

  • Goldenes Ehrenzeichen des DAeC (1986)
  • Goldene Ehrennadel des DAeC (2011)
  • Ehrenmitglied der Akademischen Fliegergruppe Berlin (2017)

Schriften (Auswahl)

  • Achim Leutz: Über Ortungs- und Navigationsverfahren bei Tieren. Ein komplexes natürliches Ortungs- und Navigationsverfahren dargestellt am Beispiel der Honigbiene. In: Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen. Nr. 2354. Westdeutscher Verlag, Opladen 1975, ISBN 978-3-531-02354-0, doi:10.1007/978-3-322-88075-8.
  • Hans Hermann Fernholz; Achim Leutz: Gedenkschrift zum 100. Geburtstag von Prof. Dr.-Ing. Rudolf Wille, Strömungsmechaniker, Hochschullehrer, Reformer, 22.08.1911–28.12.1973. Biografische Notizen zu Rudolf Wille, o. Professor für Strömungslehre der Technischen Universität Berlin. Berlin 2011.
  • Achim Leutz (Hrsg.): Gedenkschrift zum 130. Geburtstag von Walter Kucharski (20.6.1887–11.11.1958). Ingenieur, Hochschullehrer, Reformer: Erster Rektor der Technischen Universität Berlin. Universitätsverlag der TU Berlin, Berlin 2017, ISBN 978-3-7983-2902-7.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Carsten Karge: Nachruf Achim Leutz. In: Landesverbände Berlin und Brandenburg im DAeC (Hrsg.): Der Lilienthaler. Nr. 2. Berlin 2017, S. 11.
  2. Zeittafel zur Geschichte des Hermann-Föttinger-Instituts für Strömungsmechanik und seiner Vorgängerinstitute. In: http://hermann-foettinger.de/. Abgerufen am 7. November 2017.
  3. a b Hans Fernholz: Wir trauern um Herrn Achim Leutz. In: pressestelle.tu-berlin.de. TU Berlin, 18. Juli 2017, abgerufen am 7. November 2017.
  4. Achim Leutz: Professor Dr.-Ing. Hermann Föttinger. Der vielseitige Schöpfer auf strömungstechnischem Gebiet. Abgerufen am 7. November 2017.


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