„Wolfgang Immenhausen“ – Versionsunterschied

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Version vom 12. Dezember 2017, 23:54 Uhr

Wolfgang Immenhausen (* 1943) ist ein deutscher Schauspieler, Galerist und Kunstexperte der Berliner Secession.

Leben

Wolfgang Immenhausen wuchs mit seiner Schwester bei seinem Großvater Otto Hönicke, welcher einen Hof mit 2.500 m² landwirtschaftliche Fläche in Berlin-Wannsee besaß, auf.[1] Er besuchte die Dreilinden-Schule.

Er machte in seiner Jugend einen Übungsleiterschein und gab im nahen Tennisclub Wannsee Übungsstunden. Und er half bis zu seinem Wechsel nach Hamburg im Familienbetrieb aus.

Nach der 11. Klasse begann er eine Lehre zum Landhandelskaufmann in Helmstedt, um den Betrieb übernehmen zu können. Nach anderthalb Jahren zog er kurz nach Paris. Er entschied sich dazu Schauspieler zu werden und die begonnene Lehre abzubrechen. Mit Tennisstunden finanzierte er seine Ausbildung. Er nahm Unterricht bei Marlise Ludwig.[2]

Zwei Jahre war er am Thalia Theater Hamburg tätig und wechselte dann zu den Wühlmäusen zurück nach Berlin, um anschließend für 15 Jahre beim Grips-Theater ein Engagement zu starten. Bis 1985 blieb er am Grips-Theater.[1]

1978 gründete er die Mutter Fourage, einen Kulturstandort im Dreiseitenhof der Familie, welcher auch die Galerie Mutter Fourage beherbergt. In der Galerie Mutter Fourage hat er seitdem über 150 Ausstellungen organisiert. 35 Veranstaltungen pro Jahr sind regelmäßig in der Mutter Fourage geplant.

Er erwarb eine Vielzahl Werke vom damals vergessenen Wannseer Malers und Mitbegründers der Berliner Secession Philipp Franck. Einige für nur 200 Mark, welche heute über 30.000 € Wert sind. Seine Sammlung wird auch immer wieder in der Galerie Mutter Fourage ausgestellt. Er recherchierte über die Werke von Philipp Franck und veröffentlichte das maßgebliche Werkverzeichnis von diesem. Zusätzlich ist er als Autor von Büchern zu künstlerischen Aspekten tätig.

Er gilt als Experte für die Berliner Secession, besonders Philipp Franck und Max Liebermann, aber auch Emil Pottner und Franz Heckendorf.[2] [3] Er gründete die Max-Liebermann-Gesellschaft und sorgte für die Gestaltung der Liebermann-Villa mit dem historischen Garten, welcher ein beliebtes Motiv auf Liebermanns Bilder war.[4] 2006 wurde diese Villa der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.[3]

Immenhausen bietet auch Führungen durch die Villenkolonie Alsen oder Führungen durch den Garten der Liebermann-Villa an.[5]

Politische Aktivitäten

Mit der Gründung der Mutter Fourage wurde die Wählergemeinschaft unabhängiger Bürger (WUB) zum wichtigen Sprachrohr der umweltschützenden Interessen der Hofgemeinschaft.[6]

Ausstellung der Sammlung (Auswahl)

Leistungen

  • 1995: Initiator, Mitbegründer und 2. Vorsitzender der Max-Liebermann-Gesellschaft

Comedy- und Kabarettprogramme (Auswahl)

  • 1971: Deutschland – wir kommen! (Die Wühlmäuse, gemeinsam mit Dieter Hallervorden)
  • 1971: Auf Grundgesetz (Die Wühlmäuse)

Theaterprogramm (Auswahl)

  • 1976: Das hältste ja im Kopf nicht aus (Gripstheater)
  • 1977: Wasser im Eimer (Gripstheater)
  • 1982: Dicke Luft (Gripstheater)

Filme

  • 1965: Abel mit der Mundharmonika (Hauptdarsteller Peter)
  • 1970: Drüben bei Lehmanns
  • 2015: Liebermann und Van Gogh - Eine Spurensuche

Werke (Auswahl)

  • Wolfgang Immenhausen, Almut von Treskow (Hrsg.): Philipp Franck (1860–1944) – Werkverzeichnis der Gemälde, Edition Galerie Mutter Fourage. Imhof, Petersberg 2010, ISBN 978-3-86568-574-2.
  • Theseus Bappert, Wolfgang Immenhausen, Sabine Schneider (Hrsg.): Ein Wannsee-Bilderbuch. Edition Galerie Mutter Fourage, Berlin 1992.
  • Wolfgang Immenhausen, Regine Reinhardt: Galerie Mutter Fourage: Kunst und Leben 1909-1943: der Berliner Kunstverlag Fritz Heyder, Vacat, 2002
  • Sigrid Achenbach, ‎Wolfgang Immenhausen: Max Liebermanns Arbeiten für den Fritz Heyder Verlag, Vacat, 2002

Zeitschriftenartikel (Auswahl)

  • Wolfgang Immenhausen, Berliner Woche, 2015 [1]

Literatur

  • Gerhard Fischer: GRIPS: Geschichte eines populären Theaters (1966-2000), Iudicium, 2002

Einzelnachweise

  1. a b Sebastian Senftleben: Im Portrait: Geistiger Vater und Mitbegründer von „Mutter Fourage“ - Berlin Südwest e.V. Abgerufen am 12. Dezember 2017 (deutsch).
  2. a b Tanja Laninger: Wannsees erster Berufs-Öko. (morgenpost.de [abgerufen am 12. Dezember 2017]).
  3. a b Amin Akhtar: Idylle Wannsee: Wohnen neben Millionären. In: DIE WELT. 26. August 2012 (welt.de [abgerufen am 12. Dezember 2017]).
  4. Der vollendete Garten: Heckengärten der Liebermann-Villa werden eröffnet. In: StadtrandNachrichten. (stadtrand-nachrichten.de [abgerufen am 12. Dezember 2017]).
  5. Siegfried Lamnek, M. Tinnefeld: Privatheit, Garten und politische Kultur: Von kommunikativen Zwischenräumen. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-322-97600-0 (google.de [abgerufen am 12. Dezember 2017]).
  6. Die Insel der Widersprüche. In: Potsdamer Neueste Nachrichten. 14. August 2004 (pnn.de [abgerufen am 12. Dezember 2017]).
  7. Steiner-Rinnerberg: „Vom Taunus zum Wannsee“. Abgerufen am 12. Dezember 2017.