„Hausmüll“ – Versionsunterschied

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'''Hausmüll''' oder ''Haus(halts-)abfall'' ist im Gegensatz zum Industriemüll oder Gewerbeabfall, ein [[Abfall]]gemisch aus privaten Haushalten und vergleichbaren Einrichtungen, das meist in [[Mülltonne]]n oder -säcken gefüllt und von der öffentlich oder privat organisierten [[Müllabfuhr]] abgefahren wird. Bezüglich der Abfallarten von Siedlungsabfall wird Hausabfall in Deutschland als „feste Abfälle aus privaten Haushaltungen, die von den Entsorgungspflichtigen selbst oder von ihnen beauftragten Dritten in genormten, im Entsorgungsgebiet vorgeschriebenen Umleerbehältern gesammelt und geleert werden“ definiert und unterscheidet sich so etwa auch vom [[Sperrmüll]] oder dem sogenannten [[haushaltsähnlicher Gewerbeabfall|haushaltsähnlichen Gewerbeabfall]].<ref>Klaus Cord-Landwehr: ''Einführung in die Abfallwirtschaft'', Springer 2002, S. 15, [https://books.google.de/books?id=cIFtbG3GuPsC&lpg=PA15&dq=hausm%C3%BCll%20definition&hl=de&pg=PA15#v=onepage&q=hausm%C3%BCll%20definition&f=false Google Bücher]</ref>
'''Hausmüll''' oder ''Haus(halts-)abfall'' ist im Gegensatz zum Industriemüll oder Gewerbeabfall, ein [[Abfall]]gemisch aus privaten Haushalten und vergleichbaren Einrichtungen, das meist in [[Mülltonne]]n oder -säcken gefüllt und von der öffentlich oder privat organisierten [[Müllabfuhr]] abgefahren wird. Bezüglich der Abfallarten von Siedlungsabfall wird Hausabfall in Deutschland als „feste Abfälle aus privaten Haushaltungen, die von den Entsorgungspflichtigen selbst oder von ihnen beauftragten Dritten in genormten, im Entsorgungsgebiet vorgeschriebenen Umleerbehältern gesammelt und geleert werden“ definiert und unterscheidet sich so etwa auch vom [[Sperrmüll]] oder dem sogenannten [[Haushaltsähnlicher Gewerbeabfall|haushaltsähnlichen Gewerbeabfall]].<ref>Klaus Cord-Landwehr: ''Einführung in die Abfallwirtschaft'', Springer 2002, S. 15, [https://books.google.de/books?id=cIFtbG3GuPsC&lpg=PA15&dq=hausm%C3%BCll%20definition&hl=de&pg=PA15#v=onepage&q=hausm%C3%BCll%20definition&f=false Google Bücher]</ref>
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In Deutschland wird seit Mitte der 1970er Jahre eine geordnete [[Abfallbeseitigung]] angestrebt und seit den 1990er Jahren größeres Gewicht auf [[Abfallvermeidung]], getrennte Erfassung und [[Recycling]] gerade auch für Abfälle aus Privathaushalten gelegt. In zunehmendem Maße entwickelte sich hieraus eine moderne [[Abfallwirtschaft]], die zu einer nachhaltigen [[Kreislaufwirtschaft]] weiterentwickelt werden soll.
In Deutschland wird seit Mitte der 1970er Jahre eine geordnete [[Abfallbeseitigung]] angestrebt und seit den 1990er Jahren größeres Gewicht auf [[Abfallvermeidung]], getrennte Erfassung und [[Recycling]] gerade auch für Abfälle aus Privathaushalten gelegt. In zunehmendem Maße entwickelte sich hieraus eine moderne [[Abfallwirtschaft]], die zu einer nachhaltigen [[Kreislaufwirtschaft]] weiterentwickelt werden soll.


Dadurch sind einige der ursprünglichen Abfallbeseitigungsmethoden wie die [[Deponie]]rung in ihrer Bedeutung deutlich zurückgegangen. Die Deponierung unbehandelten Hausmülls ist in Deutschland seit dem 1. Juni 2005 verboten. Hausmüll wird in Deutschland, soweit er nicht vorher durch getrennte Sammlung der [[Verwertung]] zugeführt wurde, entweder in [[Müllverbrennungsanlage]]n unter Erzeugung von Strom oder Wärme verbrannt (rund 17&nbsp;Mio. Tonnen im Jahr 2006) oder in [[Mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage|mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen]] behandelt (rund 4 Mio. Tonnen im Jahr 2006). Gemäß dem [[Kreislaufwirtschaftsgesetz]] (KrWG) der Bundesrepublik Deutschland hat jedoch die stoffliche Verwertung von Müll Vorrang vor der energetischen Verwertung. Nur ab 11 MJ/Tonne ist gesetzlich die energetische Verwertung mit der stofflichen gleichwertig und erlaubt.<ref name="Richard A. Zahoransky, Hans-Josef Allelein, Elmar Bollin, Helmut Oehler, Udo Schelling, Harald Schwarz">{{Literatur | Autor = Richard A. Zahoransky, Hans-Josef Allelein, Elmar Bollin, Helmut Oehler, Udo Schelling, Harald Schwarz | Titel = Energietechnik: Systeme zur Energieumwandlung ; Kompaktwissen für Studium ... - Richard A. Zahoransky, Hans-Josef Allelein, Elmar Bollin, Helmut Oehler, Udo Schelling, Harald Schwarz | Verlag = Springer DE | ISBN = 383482279-5 | Jahr = 2013 | Online = {{Google Buch | BuchID = BvnqxvEU7-AC | Seite = 378 }} | Seiten = 378 }}</ref>
Dadurch sind einige der ursprünglichen Abfallbeseitigungsmethoden wie die [[Deponie]]rung in ihrer Bedeutung deutlich zurückgegangen. Die Deponierung unbehandelten Hausmülls ist in Deutschland seit dem 1. Juni 2005 verboten. Hausmüll wird in Deutschland, soweit er nicht vorher durch getrennte Sammlung der [[Verwertung]] zugeführt wurde, entweder in [[Müllverbrennungsanlage]]n unter Erzeugung von Strom oder Wärme verbrannt (rund 17&nbsp;Mio. Tonnen im Jahr 2006) oder in [[Mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage|mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen]] behandelt (rund 4 Mio. Tonnen im Jahr 2006). Gemäß dem [[Kreislaufwirtschaftsgesetz]] (KrWG) der Bundesrepublik Deutschland hat jedoch die stoffliche Verwertung von Müll Vorrang vor der energetischen Verwertung. Nur ab 11 MJ/Tonne ist gesetzlich die energetische Verwertung mit der stofflichen gleichwertig und erlaubt.<ref name="Richard A. Zahoransky, Hans-Josef Allelein, Elmar Bollin, Helmut Oehler, Udo Schelling, Harald Schwarz">{{Literatur |Autor=Richard A. Zahoransky, Hans-Josef Allelein, Elmar Bollin, Helmut Oehler, Udo Schelling, Harald Schwarz |Titel=Energietechnik: Systeme zur Energieumwandlung ; Kompaktwissen für Studium ... - Richard A. Zahoransky, Hans-Josef Allelein, Elmar Bollin, Helmut Oehler, Udo Schelling, Harald Schwarz |Verlag=Springer DE |Datum=2013 |ISBN=3-8348-2279-5 |Seiten=378 |Online={{Google Buch | BuchID = BvnqxvEU7-AC | Seite = 378 }}}}</ref>


Bei der getrennten Erfassung von Abfällen aus privaten Haushalten können folgende Abfallarten unterschieden werden:
Bei der getrennten Erfassung von Abfällen aus privaten Haushalten können folgende Abfallarten unterschieden werden:
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* Helmut Paschlau, Ermbrecht Rindtorff: ''Verwertung von Hausmüll. Wohin führt die „gewerbliche Sammlung“?'' In: ''Müll und Abfall'' 36(11), 2004, S. 534–539, {{ISSN|0027-2957}}
* Helmut Paschlau, Ermbrecht Rindtorff: ''Verwertung von Hausmüll. Wohin führt die „gewerbliche Sammlung“?'' In: ''Müll und Abfall'' 36(11), 2004, S. 534–539, {{ISSN|0027-2957}}
* Heike Ehrmann, Carl-Friedrich Elmer, Andreas Brenck: ''Die Entsorgung von Haushaltsabfällen in Deutschland – Entwicklung und Perspektiven aus Verbrauchersicht''. Müll und Abfall 38(4), 2006, S. 178–185, {{ISSN|0027-2957}}
* Heike Ehrmann, Carl-Friedrich Elmer, Andreas Brenck: ''Die Entsorgung von Haushaltsabfällen in Deutschland – Entwicklung und Perspektiven aus Verbrauchersicht''. Müll und Abfall 38(4), 2006, S. 178–185, {{ISSN|0027-2957}}
* Rolf Schiller, Kabale um Hausmüll, Verrai Verlag Stuttgart 2017, ISBN 13: 978-3-946834-38-0
* Rolf Schiller, Kabale um Hausmüll, Verrai Verlag Stuttgart 2017, ISBN 978-3-946834-38-0


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 14. Dezember 2017, 20:50 Uhr

Hausmüll oder Haus(halts-)abfall ist im Gegensatz zum Industriemüll oder Gewerbeabfall, ein Abfallgemisch aus privaten Haushalten und vergleichbaren Einrichtungen, das meist in Mülltonnen oder -säcken gefüllt und von der öffentlich oder privat organisierten Müllabfuhr abgefahren wird. Bezüglich der Abfallarten von Siedlungsabfall wird Hausabfall in Deutschland als „feste Abfälle aus privaten Haushaltungen, die von den Entsorgungspflichtigen selbst oder von ihnen beauftragten Dritten in genormten, im Entsorgungsgebiet vorgeschriebenen Umleerbehältern gesammelt und geleert werden“ definiert und unterscheidet sich so etwa auch vom Sperrmüll oder dem sogenannten haushaltsähnlichen Gewerbeabfall.[1]

Deutschland

In Deutschland wird seit Mitte der 1970er Jahre eine geordnete Abfallbeseitigung angestrebt und seit den 1990er Jahren größeres Gewicht auf Abfallvermeidung, getrennte Erfassung und Recycling gerade auch für Abfälle aus Privathaushalten gelegt. In zunehmendem Maße entwickelte sich hieraus eine moderne Abfallwirtschaft, die zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft weiterentwickelt werden soll.

Dadurch sind einige der ursprünglichen Abfallbeseitigungsmethoden wie die Deponierung in ihrer Bedeutung deutlich zurückgegangen. Die Deponierung unbehandelten Hausmülls ist in Deutschland seit dem 1. Juni 2005 verboten. Hausmüll wird in Deutschland, soweit er nicht vorher durch getrennte Sammlung der Verwertung zugeführt wurde, entweder in Müllverbrennungsanlagen unter Erzeugung von Strom oder Wärme verbrannt (rund 17 Mio. Tonnen im Jahr 2006) oder in mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen behandelt (rund 4 Mio. Tonnen im Jahr 2006). Gemäß dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) der Bundesrepublik Deutschland hat jedoch die stoffliche Verwertung von Müll Vorrang vor der energetischen Verwertung. Nur ab 11 MJ/Tonne ist gesetzlich die energetische Verwertung mit der stofflichen gleichwertig und erlaubt.[2]

Bei der getrennten Erfassung von Abfällen aus privaten Haushalten können folgende Abfallarten unterschieden werden:

Die erste industrielle Mülltrennung und teilweise Wiederverwertung von Abfällen erfolgte in Deutschland bereits 1898 bei der Hausmüllverwertung München GmbH.

Literatur

  • Helmut Paschlau, Ermbrecht Rindtorff: Verwertung von Hausmüll. Wohin führt die „gewerbliche Sammlung“? In: Müll und Abfall 36(11), 2004, S. 534–539, ISSN 0027-2957
  • Heike Ehrmann, Carl-Friedrich Elmer, Andreas Brenck: Die Entsorgung von Haushaltsabfällen in Deutschland – Entwicklung und Perspektiven aus Verbrauchersicht. Müll und Abfall 38(4), 2006, S. 178–185, ISSN 0027-2957
  • Rolf Schiller, Kabale um Hausmüll, Verrai Verlag Stuttgart 2017, ISBN 978-3-946834-38-0

Einzelnachweise

  1. Klaus Cord-Landwehr: Einführung in die Abfallwirtschaft, Springer 2002, S. 15, Google Bücher
  2. Richard A. Zahoransky, Hans-Josef Allelein, Elmar Bollin, Helmut Oehler, Udo Schelling, Harald Schwarz: Energietechnik: Systeme zur Energieumwandlung ; Kompaktwissen für Studium ... - Richard A. Zahoransky, Hans-Josef Allelein, Elmar Bollin, Helmut Oehler, Udo Schelling, Harald Schwarz. Springer DE, 2013, ISBN 3-8348-2279-5, S. 378 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).