„Gerhard Meyer (Psychologe)“ – Versionsunterschied

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== Werke (Auswahl) ==
== Werke (Auswahl) ==
* G. Meyer, M. Althoff und M. Stadler: ''Glücksspiel und Delinquenz''. Lang, Frankfurt/M 1998, ISBN 3-631-33295-5.
* G. Meyer, M. Althoff und M. Stadler: ''Glücksspiel und Delinquenz''. Lang, Frankfurt/M 1998, ISBN 3-631-33295-5.
* G. Meyer, M. Bachmann: ''Spielsucht: Ursachen, Therapie und Prävention von glücksspielbezogenem Suchtverhalten''. Springer, 3. Auflage, Berlin 2011, ISBN 978-3-642-20069-4, {{DOI|10.1007/978-3-642-20070-0}}.
* G. Meyer, M. Bachmann: ''Spielsucht: Ursachen, Therapie und Prävention von glücksspielbezogenem Suchtverhalten''. Springer, 4. Auflage, Berlin 2017, ISBN 978-3-662-54838-7, {{DOI|10.1007/978-3-662-54839-4}}.
* G. Meyer, T. Hayer und M. Griffiths: ''Problem gambling in Europe – challenges, prevention, and interventions.'' Springer, New York, 2009, ISBN 978-0-387-09485-4, {{DOI|10.1007/978-0-387-09486-1}}.
* G. Meyer, T. Hayer und M. Griffiths: ''Problem gambling in Europe – challenges, prevention, and interventions.'' Springer, New York, 2009, ISBN 978-0-387-09485-4, {{DOI|10.1007/978-0-387-09486-1}}.
* G. Meyer und T. Hayer: ''Die Effektivität der Spielsperre als Maßnahme des Spielerschutzes.'' Lang, Frankfurt/M 2010, ISBN 978-3-631-60128-0.
* G. Meyer und T. Hayer: ''Die Effektivität der Spielsperre als Maßnahme des Spielerschutzes.'' Lang, Frankfurt/M 2010, ISBN 978-3-631-60128-0.

Version vom 15. Januar 2018, 14:16 Uhr

Gerhard Meyer (* 31. August 1952 in Bremen) ist ein deutscher Suchtforscher und Hochschullehrer für Psychologie an der Universität Bremen. Sein Forschungsschwerpunkt ist das Suchtverhalten bezogen auf Glücksspiele.

Biografie

Ausbildung und Beruf

Meyer studierte von 1973 bis 1979 Psychologie an der Universität Göttingen, an der er 1982 über Geldspielautomaten mit Gewinnmöglichkeit: Objekte pathologischen Glücksspiels?[1] zum Dr. rer. nat. promovierte. In seiner kontrovers aufgenommenen[2] Dissertation kam er zum Ergebnis, dass auch von gewerblich betriebenen Geldspielautomaten – wie von klassischen Glücksspielformen – Suchtgefahren ausgehen. Grund sei, dass die Automatenindustrie die Vorgaben der Spielverordnung umgangen habe. Im Zuge der medialen Kontroverse formulierte Meyer die Vermutung, gemäß der bei 500.000 der insgesamt etwa sieben Millionen Automatenspielern das Spiel bereits krankhafte Züge angenommen habe.[2][3]

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Hochschulassistent an der Universität Bremen führte er mehrere Forschungsprojekte im Bereich der Spielsucht durch und habilitierte sich dort 1999 für das Fach Psychologie. Seit 2008 leitet er die Bremer Fachstelle Glücksspielsucht.

Arbeitsschwerpunkte

Die Arbeitsschwerpunkte von Meyer umfassen ein breites Spektrum an glücksspielrelevanten Fragestellungen. Neben Grundlagenforschungen zu den Entstehungsbedingungen und den Folgen des pathologischen Spielverhaltens hat Meyer diverse Publikationen zur Prävention dieses Krankheitsbildes vorgelegt. Weitere Arbeitsgebiete beinhalten die forensische Begutachtung von pathologischen Spielern, die Durchführung von Schulungen zum verantwortungsbewussten Umgang mit pathologischen Spielern für Mitarbeiter von Spielkasinos[4] sowie die Abgabe fachkundiger Stellungnahmen zu verschiedenen Aspekten des Glücksspielwesens.

Inhaltlich gilt Meyer als Vertreter der These, dass das pathologische Spielverhalten als eine stoffungebundene Suchterkrankung (= Glücksspielsucht) zu verstehen ist. Entsprechend begrüßt Meyer die im DSM-5 (Klassifikationssystem Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) umgesetzte Re-Klassifikation des pathologischen Spielverhaltens und dessen Einstufung unter der Kategorie „Substance-Related and Addictive Disorders“ als Verhaltenssucht.[5]

Meyers Kritik

Er kritisiert die stetige Aufrüstung der Geldspielautomaten zu einem Spielangebot mit Glücksspielcharakter, bei dem erhebliche Vermögenswerte auf dem Spiel stehen.[6] Folglich hat Meyer immer wieder nachhaltige Korrekturen der Spielverordnung eingefordert, die im Sinne des Spielerschutzes bzw. der Prävention glücksspielbezogener Probleme stehen und im Kern auf die Minimierung der Spielanreize ausgerichtet sind. Unabhängig vom Glücksspielsegment bevorzugt Meyer aus der Perspektive der Suchtprävention einen kleinen, regulierten Glücksspielmarkt mit staatsmonopolartigen Strukturen, der aus seiner Sicht am ehesten die Rahmenbedingungen für die Implementierung von wirksamen Spielerschutzmaßnahmen schafft.[7][8]

Einzelnachweise

  1. Gerhard Meyer: Geldspielautomaten mit Gewinnmöglichkeit: Objekte pathologischen Glücksspiels?, Göttingen 1982, ISBN 3-88339-282-0
  2. a b Automatenpedia 1984: Spielsucht (Memento vom 19. Juni 2013 im Webarchiv archive.today)
  3. Geldspielautomaten: Goldene Serie. In: Der Spiegel. Nr. 10, 1983, S. 92–94 (online7. März 1983).
  4. Internet: „Leichtfertige Casino-Konzession“. In: Der Spiegel. Nr. 23, 2002, S. 163 (online3. Juni 2002).
  5. American Psychiatric Association: Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, DSM-5. Washington, DC 2013, Fifth Edition, ISBN 978-0-89042-555-8
  6. G. Meyer, M. Bachmann: Spielsucht: Ursachen, Therapie und Prävention von glücksspielbezogenem Suchtverhalten. Springer, 3. Auflage, Berlin 2011, ISBN 978-3-642-20069-4, doi:10.1007/978-3-642-20070-0
  7. G. Meyer, T. Hayer: Problematisches und pathologisches Spielverhalten bei Glücksspielen: Epidemiologie und Prävention. In: Bundesgesundheitsblatt 53, S. 295-305, 2010 (online).
  8. Glücksspiel in Deutschland in staatlicher Hand, Informationen des Deutschen Lotto- und Totoblocks, Website lotto.de (Memento vom 22. September 2012 im Internet Archive)

Werke (Auswahl)