„Martin Weitzman“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
→‎Klimaökonomik: + „Prices vs. Quantities“ als bedeutender Aufsatz
Zeile 11: Zeile 11:


== Klimaökonomik ==
== Klimaökonomik ==

Mit seinem 1974 veröffentlichten Aufsatz „Prices vs. Quantities“<ref>{{Literatur |Autor=Martin L. Weitzman |Titel=Prices vs. Quantities |Sammelwerk=The Review of Economic Studies |Band=41 |Nummer=4 |Datum=1974-10 |Seiten=477–491 |DOI=10.2307/2296698}}</ref> begründete er in der [[Umweltökonomik]] die komparative Analyse marktorientierter Instrumente der Emissionsminderung.<ref>{{Literatur |Autor=Xiang-Yu Wang und Bao-Jun Tang |Titel=Review of comparative studies on market mechanisms for carbon emission reduction: a bibliometric analysis |Sammelwerk=Natural Hazards |Datum=2018 |DOI=10.1007/s11069-018-3445-2}}</ref>


Im Zuge der wissenschaftlichen Debatte um den [[Stern-Report]] von 2006 entwickelte Weitzman ein neuartiges Konzept, das er ''The Economics of Catastrophic Climate Change'' nannte.<ref>{{Literatur |Autor=Martin Weitzman |Titel=On Modelling and Interpreting the Economics of Catastrophic Climate Change |Sammelwerk=The Review of Economics and Statistics |Band=XCI |Nummer=1 |Datum=2009 |Seiten=1–19 |Online=[http://dash.harvard.edu/bitstream/handle/1/3693423/Weitzman_OnModeling.pdf?sequence=2 Online verfügbar]}}</ref> Er baut auf die Erkenntnisse der [[Klimaforschung]] bezüglich der [[Klimasensitivität]], einer entscheidenden Variable bei der [[Klimamodell|Modellierung]] des [[Globale Erwärmung|Klimawandels]], auf und argumentiert, dass das Risiko eines katastrophalen Klimawandels, wenn auch gering, nicht als vernachlässigbar angenommen werden kann. Dies führt in einem von Weitzman entwickelten Modell zu der Erkenntnis, dass eine [[Kosten-Nutzen-Analyse]] unabhängig von den anderen Parametern, allein aufgrund der Möglichkeit einer [[Klimakatastrophe]] (''Dismal Theorem'') immer zugunsten rapider Reduktionen von [[Treibhausgas]]-Emissionen ausfallen wird.
Im Zuge der wissenschaftlichen Debatte um den [[Stern-Report]] von 2006 entwickelte Weitzman ein neuartiges Konzept, das er ''The Economics of Catastrophic Climate Change'' nannte.<ref>{{Literatur |Autor=Martin Weitzman |Titel=On Modelling and Interpreting the Economics of Catastrophic Climate Change |Sammelwerk=The Review of Economics and Statistics |Band=XCI |Nummer=1 |Datum=2009 |Seiten=1–19 |Online=[http://dash.harvard.edu/bitstream/handle/1/3693423/Weitzman_OnModeling.pdf?sequence=2 Online verfügbar]}}</ref> Er baut auf die Erkenntnisse der [[Klimaforschung]] bezüglich der [[Klimasensitivität]], einer entscheidenden Variable bei der [[Klimamodell|Modellierung]] des [[Globale Erwärmung|Klimawandels]], auf und argumentiert, dass das Risiko eines katastrophalen Klimawandels, wenn auch gering, nicht als vernachlässigbar angenommen werden kann. Dies führt in einem von Weitzman entwickelten Modell zu der Erkenntnis, dass eine [[Kosten-Nutzen-Analyse]] unabhängig von den anderen Parametern, allein aufgrund der Möglichkeit einer [[Klimakatastrophe]] (''Dismal Theorem'') immer zugunsten rapider Reduktionen von [[Treibhausgas]]-Emissionen ausfallen wird.

Version vom 24. August 2018, 11:44 Uhr

Martin Lawrence Weitzman (* 1. April 1942 in New York City) ist ein US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler und Professor an der Harvard University.

Leben

Weitzman erhielt einen B.A. in Mathematik und Physik vom Swarthmore College und einen M.Sc. in Statistik und Operations Research von der Stanford University. Er promovierte 1967 am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Wirtschaftswissenschaften. Von 1974 bis 1989 war er Professor am MIT, seit 1989 ist er Professor an der Harvard University.

In den letzten Jahren beschäftigt er sich besonders mit ökologieorientierter Betriebswirtschaftslehre und den wirtschaftlichen Folgen der globalen Erwärmung. Er prägte den Begriff der Share Economy (obgleich in anderem Kontext, als er heutzutage verwendet wird).

Weitzman-Plan

Der Weitzman-Plan ist ein Plan zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Ansatzpunkt ist hierbei eine zu geringe Lohnflexibilität. Kern des Konzeptes ist die Aufspaltung des Arbeitnehmereinkommens in einen fixen (Tarifverhandlungen) und einen variablen Teil (Gewinnabhängigkeit).[1]

Klimaökonomik

Mit seinem 1974 veröffentlichten Aufsatz „Prices vs. Quantities“[2] begründete er in der Umweltökonomik die komparative Analyse marktorientierter Instrumente der Emissionsminderung.[3]

Im Zuge der wissenschaftlichen Debatte um den Stern-Report von 2006 entwickelte Weitzman ein neuartiges Konzept, das er The Economics of Catastrophic Climate Change nannte.[4] Er baut auf die Erkenntnisse der Klimaforschung bezüglich der Klimasensitivität, einer entscheidenden Variable bei der Modellierung des Klimawandels, auf und argumentiert, dass das Risiko eines katastrophalen Klimawandels, wenn auch gering, nicht als vernachlässigbar angenommen werden kann. Dies führt in einem von Weitzman entwickelten Modell zu der Erkenntnis, dass eine Kosten-Nutzen-Analyse unabhängig von den anderen Parametern, allein aufgrund der Möglichkeit einer Klimakatastrophe (Dismal Theorem) immer zugunsten rapider Reduktionen von Treibhausgas-Emissionen ausfallen wird.

Auszeichnungen

Werke

Neben zahlreichen Zeitschriftartikeln und anderen Publikation hat Martin Weitzman folgende Bücher geschrieben:

  • Martin Weitzman: The share economy. Conquering stagflation. Harvard University Press, Cambridge/Massachusetts 1984, ISBN 0-674-80582-8; deutsche Übersetzung: Das Beteiligungsmodell. Vollbeschäftigung durch flexible Löhne. Campus-Verlag, Frankfurt/Main 1987, ISBN 3-593-33847-5.
  • Martin Weitzman: Income, wealth, and the maximum principle. Harvard University Press, Cambridge/Massachusetts 2003, ISBN 0-674-01044-2.
  • Gernot Wagner und Martin Weitzman: Klimaschock – Die extremen wirtschaftlichen Konsequenzen des Klimawandels. Ueberreuter, Wien 2016, ISBN 978-3-8000-7649-9 (englisch: Climate Shock: The Economic Consequences of a Hotter Planet. Princeton 2015. Österreichisches Wissenschaftsbuch des Jahres 2017).[7]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Olaf Hübler: Der Weitzman-Plan (Memento vom 12. August 2007 im Internet Archive). In: Wirtschaftswissenschaftliches Studium (WiSt), 18. Jahrgang, Heft 4 (April 1999), S. 189.
  2. Martin L. Weitzman: Prices vs. Quantities. In: The Review of Economic Studies. Band 41, Nr. 4, Oktober 1974, S. 477–491, doi:10.2307/2296698.
  3. Xiang-Yu Wang und Bao-Jun Tang: Review of comparative studies on market mechanisms for carbon emission reduction: a bibliometric analysis. In: Natural Hazards. 2018, doi:10.1007/s11069-018-3445-2.
  4. Martin Weitzman: On Modelling and Interpreting the Economics of Catastrophic Climate Change. In: The Review of Economics and Statistics. XCI, Nr. 1, 2009, S. 1–19 (Online verfügbar [PDF]).
  5. 2011 Awards Program. (PDF) Association of Environmental and Resource Economists, 2012, abgerufen am 12. Mai 2015.
    Originalaufsatz: Martin Weitzman: The Noah's Arc Problem. In: Econometrica. Band 66, Nr. 6, November 1998 (Online, PDF).
  6. Leontief Prize for Advancing the Frontiers of Economic Thought. ase.tufts.edu, abgerufen am 12. Oktober 2015 (englisch).
  7. Review: William D. Nordhaus: A New Solution: The Climate Club. In: The New York Review of Books. 4. Juni 2015 (html).