„Naturfarbstoffe“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Tippfehler
K Wikilink / Einzelnachweise
Zeile 2: Zeile 2:
[[Datei:Indigo plant extract sample.jpg|mini|Indigo, natürlich]]
[[Datei:Indigo plant extract sample.jpg|mini|Indigo, natürlich]]
[[Datei:Alizarin-sample.jpg|mini|Probe von Alizarin]]
[[Datei:Alizarin-sample.jpg|mini|Probe von Alizarin]]
'''Naturfarbstoffe''' sind organische [[Farbstoff]]e pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. Umgangssprachlich werden mitunter auch natürlich vorkommende anorganische Pigmente als Naturfarbstoffe bezeichnet.<ref>{{RömppOnline |Name=Naturfarbstoffe |Datum=26. November 2018 |ID=RD-14-00560 }}</ref>
'''Naturfarbstoffe''' sind organische [[Farbstoff]]e pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. Umgangssprachlich werden mitunter auch natürlich vorkommende [[Pigment#Anorganische Pigmente|anorganische Pigmente]] als Naturfarbstoffe bezeichnet.<ref>{{RömppOnline |Name=Naturfarbstoffe |Datum=26. November 2018 |ID=RD-14-00560 }}</ref>
== Pflanzliche Naturfarbstoffe ==
== Pflanzliche Naturfarbstoffe ==
Pflanzenfarbstoffe können unterteilt werden in
Nach [[August Seybold]] können Pflanzenfarbstoffe nach ihrem [[Zellbiologie|cytologischen]] Vorkommen unterteilt werden in
* ''plasmochrome Pflanzenfarbstoffe'' (Lokalisation in [[Chromoplast|Chromo-]] oder [[Chloroplast]]en und daher [[Hydrophobie|hydrophob]]),
* ''plasmochrome Pflanzenfarbstoffe'' (Lokalisation in [[Chromoplast|Chromo-]] oder [[Chloroplast]]en und daher [[Hydrophobie|hydrophob]]),
* ''chymochrome Pflanzenfarbstoffe'' (Lokalisation im wässrigen Zellsaft der [[Vakuole]] und daher [[Hydrophilie|hydrophil]]) und
* ''chymochrome Pflanzenfarbstoffe'' (Lokalisation im wässrigen Zellsaft der [[Vakuole]] und daher [[Hydrophilie|hydrophil]]) und
* ''membranochrome Pflanzenfarbstoffe'' (Lokalisation in der [[Zellwand]]).<ref>{{Literatur |Autor=August Seybold |Titel=Untersuchungen über den Farbwechsel von Blumenblättern, Früchten und Samenschalen |Sammelwerk=Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften |Band=1953/54|Nummer=2|Verlag=Springer Verlag |Ort= Berlin, Heidelberg|Datum= 1954|ISBN= 978-3-662-28034-8|Seiten=|DOI= 10.1007/978-3-662-29542-7|Online={{Google Buch|BuchID=bHfvBgAAQBAJ}}}}</ref>
* ''membranochrome Pflanzenfarbstoffe'' (Lokalisation in der [[Zellwand]]).
Bedeutsame Pflanzenfarbstoffe sind unter anderem [[Indigo]], gewonnen aus der [[Indigopflanze]] oder dem [[Färberwaid]]<ref name=Gossauer>Albert Gossauer: ''Struktur und Reaktivität der Biomoleküle'', Verlag Helvetica Chimica Acta, Zürich, 2006, S.&nbsp;477, ISBN 978-3-906390-29-1.</ref>, [[2-Hydroxy-1,4-naphthochinon|Henna]] (auch ''Lawon'') aus dem [[Hennastrauch]], [[Alizarin]] aus der Wurzel des [[Färberkrapp]], [[Crocetin]] aus [[Safran]], sowie [[Brasilin]] aus [[Rotholz]] (auch ''Basilholz'').
Bedeutsame Pflanzenfarbstoffe sind unter anderem [[Indigo]], gewonnen aus der [[Indigopflanze]] oder dem [[Färberwaid]]<ref>{{Literatur |Autor=Albert Gossauer|Titel=Struktur und Reaktivität der Biomoleküle: Eine Einführung in die organische Chemie|Verlag=Verlag Helvetica Chimica Acta |Ort= Zürich|Datum=2006|ISBN= 978-3-906390-29-1|Seiten=477|Online={{Google Buch|BuchID=j7lIt9SU43cC}}}}</ref>, [[2-Hydroxy-1,4-naphthochinon|Henna]] (auch ''Lawson'') aus dem [[Hennastrauch]], [[Alizarin]] aus der Wurzel des [[Färberkrapp]], [[Crocetin]] aus [[Safran]], sowie [[Brasilin]] aus [[Rotholz]] (auch ''Basilholz'').


== Tierische Naturfarbstoffe ==
== Tierische Naturfarbstoffe ==

Version vom 26. November 2018, 20:22 Uhr

Aus Färberwaid (Isatis tinctoria) wurde früher kommerziell Indigo gewonnen.
Indigo, natürlich
Probe von Alizarin

Naturfarbstoffe sind organische Farbstoffe pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. Umgangssprachlich werden mitunter auch natürlich vorkommende anorganische Pigmente als Naturfarbstoffe bezeichnet.[1]

Pflanzliche Naturfarbstoffe

Nach August Seybold können Pflanzenfarbstoffe nach ihrem cytologischen Vorkommen unterteilt werden in

Bedeutsame Pflanzenfarbstoffe sind unter anderem Indigo, gewonnen aus der Indigopflanze oder dem Färberwaid[3], Henna (auch Lawson) aus dem Hennastrauch, Alizarin aus der Wurzel des Färberkrapp, Crocetin aus Safran, sowie Brasilin aus Rotholz (auch Basilholz).

Tierische Naturfarbstoffe

Wichtige Naturfarbstoffe tierischen Ursprungs sind das Purpur aus der Purpurschnecke, echtes Karmin aus der Cochenilleschildlaus und Kermes (unechtes Karmin) aus verschiedenen europäischen und asiatischen Schildläusen.

Verwendung

Mit Naturfarbstoffen werden seit Jahrtausenden die unterschiedlichsten Materialien gefärbt (Textilien, Leder, Haare, etc.), wobei mit der Entwicklung der synthetischen Farbstoffe ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts diese Nutzung stark zurückgegangen ist. Einige Naturfarbstoffe spielen nach wie vor eine Rolle als zugelassene Lebensmittelfarbstoffe.[4]

Siehe auch

Literatur

  • Renate Kaiser-Alexnat: Farbstoffe aus der Natur. Eine Übersicht mit Rückblick und Perspektiven. epubli GmbH, Berlin 2012, ISBN 978-3-8442-2095-7.Broschüre (PDF)
  • Andrea Grotzky, Dörte Lösch: Färben mit Naturfarbstoffen. Institut Dr. Flad, Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt, 2003, abgerufen am 26. November 2018.
  • Gerhard Richter: Stoffwechselphysiologie der Pflanzen: Physiologie und Biochemie des Primär- und Sekundärstoffwechsels. 6. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York 1998, ISBN 978-3-13-442006-7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Wiktionary: Naturfarbstoffe – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Naturfarbstoffe. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag
  2. August Seybold: Untersuchungen über den Farbwechsel von Blumenblättern, Früchten und Samenschalen. In: Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Band 1953/54, Nr. 2. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1954, ISBN 978-3-662-28034-8, doi:10.1007/978-3-662-29542-7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Albert Gossauer: Struktur und Reaktivität der Biomoleküle: Eine Einführung in die organische Chemie. Verlag Helvetica Chimica Acta, Zürich 2006, ISBN 978-3-906390-29-1, S. 477 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Spezifikationen der zugelassenen Lebensmittelzusatzstoffe