„Henning August von Arnim-Schlagenthin“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
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Henning August von Arnim war der einzige Sohn des preußischen Diplomaten [[Harry von Arnim (Diplomat)|Harry von Arnim]] und stammte aus der Ehe mit Elise von Prillwitz (1827–1854).<ref name="Familienchronik">''Henning August Graf v. Arnim (1851–1910).'' In: ''Das Geschlecht von Arnim. IV. Teil: Chronik der Familie im 19. und 20. Jahrhundert.'' Hrsg. vom Arnim'schen Familienverband, Degener, 2002, S. 591.</ref> Sein Vater diente als preußischer Gesandter in Rom und als deutscher Botschafter in Paris.<ref>{{Literatur |Titel=Alles Happy-End «Porträt der Schriftstellerin Elizabeth von Arnim» |Sammelwerk=[[Der Spiegel]] Spezial |Nummer=10 |Datum=1994 |Online=[http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-9295460.html spiegel.de]|Abruf=2012-07-29}}</ref>
Henning August von Arnim war der einzige Sohn des preußischen Diplomaten [[Harry von Arnim (Diplomat)|Harry von Arnim]] und stammte aus der Ehe mit Elise von Prillwitz (1827–1854).<ref name="Familienchronik">''Henning August Graf v. Arnim (1851–1910).'' In: ''Das Geschlecht von Arnim. IV. Teil: Chronik der Familie im 19. und 20. Jahrhundert.'' Hrsg. vom Arnim'schen Familienverband, Degener, 2002, S. 591.</ref> Sein Vater diente als preußischer Gesandter in Rom und als deutscher Botschafter in [[Paris]].<ref>{{Literatur |Titel=Alles Happy-End «Porträt der Schriftstellerin Elizabeth von Arnim» |Sammelwerk=[[Der Spiegel]] Spezial |Nummer=10 |Datum=1994 |Online=[http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-9295460.html spiegel.de]|Abruf=2012-07-29}}</ref>


Henning August von Arnim nahm als [[Fahnenjunker]] am [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieg]] teil und war danach Leutnant der Reserve. Während der Zeit, als sein Vater in Paris war, sowie nach dessen Flucht vor einer Gefängnisstrafe aus [[Rzędziny|Nassenheide]] ins Ausland 1874, übernahm Henning August die Verwaltung der in verschiedenen preußischen Provinzen gelegenen Besitztümer. Als Landwirt und Züchter galt sein Interesse der Züchtung neuer widerstandsfähiger Kartoffel- und Getreidesorten sowie der Rinder- und Schweinezucht.<ref>{{Literatur |Autor=Theodor J. Remy |Titel=Der Kartoffelbau: Bedeutung, Geschichte, Kultur, Aufbewahrung und Verwertung unserer wichtigsten Hackfrüchte |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=P. Parey |Ort= |Datum=1909 |ISBN= |Seiten=97 |Online=https://books.google.de/books?hl=de&id=JVLZAAAAMAAJ&dq= |Abruf=2019-01-05}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Jonas Vengris |Titel=Praktische Auswirkungen der Viruskrankheiten bei Kartoffeln |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Ludwig |Ort= |Datum=1939 |ISBN= |Seiten=5 |Online=https://books.google.de/books?hl=de&id=pzhDAAAAYAAJ&dq= |Abruf=2019-01-05}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (Germany : West) |Titel=Arbeiten |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft |Ort= |Datum=1910 |ISBN= |Seiten=564ff. |Online=https://books.google.de/books?hl=de&id=SCgiAQAAIAAJ&dq= |Abruf=2019-01-05}}</ref><ref name=":0">{{Literatur |Autor=Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft |Titel=Jahrbuch der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=P. Parey |Ort= |Datum=1909 |ISBN= |Seiten= |Online=https://books.google.de/books?id=52IjAQAAIAAJ&pg= |Abruf=2019-01-05}}</ref> Mit erheblichem Aufwand engagierte er sich hinsichtlich der Rehabilitation seines Vaters.<ref name="Familienchronik" />
In seinen frühen Lebensjahren bekam er Klavierunterricht bei [[Richard Wagner|Wagner]] und [[Franz Liszt|Liszt]].<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=A.U.M.L.A. |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=1997 |ISBN= |Seiten=45 |Online=https://books.google.de/books?id=VSspAQAAIAAJ&q= |Abruf=2019-01-06}}</ref><ref name=":1">{{Literatur |Autor=Juliane Römhild |Titel=Femininity and Authorship in the Novels of Elizabeth von Arnim: At Her Most Radiant Moment |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Rowman & Littlefield |Ort= |Datum=2014-06-25 |ISBN=9781611477047 |Seiten=28 |Online=https://books.google.de/books?id=-p_0AwAAQBAJ&pg= |Abruf=2019-01-06}}</ref> Die Liebe zur Musik verband ihn mit seiner spätere Ehefrau Mary und schuf die Freundschaft in die Familie Wagners, u. a. zu [[Cosima Wagner]].<ref name=":1" />


Henning August von Arnim nahm als [[Fahnenjunker]] am [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieg]] teil und war danach Leutnant der Reserve. Während der Zeit, als sein Vater in Paris war, sowie nach dessen Flucht vor einer Gefängnisstrafe aus [[Rzędziny|Nassenheide]] ins Ausland 1874, übernahm Henning August die Verwaltung der in verschiedenen preußischen Provinzen gelegenen Besitztümer, u. a. auch das Rittergut [[Milow (Milower Land)|Milow]]<ref>{{Literatur |Autor=Elfriede Jobst |Titel=Rittergut Milow: eine Erzählung aus dem Magdeburger Land |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Schweitzerverlag |Ort= |Datum=1964 |ISBN= |Seiten=u45 |Online=https://books.google.de/books?hl=de&id=_v8QAQAAIAAJ&dq= |Abruf=2019-01-06}}</ref> und das über seine Mutter in die Ehe eingebrachte Gut [[Schlagenthin]]<ref name=":2">{{Internetquelle |autor=Volksstimme Magdeburg |url=https://www.volksstimme.de/nachrichten/lokal/genthin/1213696_Hohenzollern-und-von-Arnims-herrschten-einst-in-Schlagenthin.html |titel=Hohenzollern und von Arnims herrschten einst in Schlagenthin |zugriff=2019-01-06 |sprache=de}}</ref>, wodurch er den Beinamen erhielt. Diese waren zu dieser Zeit schon durch Verschwendung in finanziellen Schwierigkeiten mit welcher er zeitlebens zu kämpfen hatte.<ref name=":2" /><ref>{{Literatur |Autor=Katrin Komm |Titel=Kaiserreich In Zeitromanen Von Hedwig Dohm Und Elizabeth Von Arnim |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Lang |Ort= |Datum=2004 |ISBN=9783039101399 |Seiten=135 |Online=https://books.google.de/books?id=duxlAAAAMAAJ&q= |Abruf=2019-01-06}}</ref>
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Bis in die 1890er Jahre war er in Berlin ansässig, bevor die Familie auf das zurückübertragene Familiengut Nassenheide zog.<ref name="Familienchronik" /> 1899 folgte eine Verhaftung mit anschließendem, ihn letztendlich entlastenden Gerichtsverfahren. Elizabeth zog 1908 mit den Kindern zurück nach England. Er war in der [[Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft|Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft]]<ref name=":0" /> und ab 1908 als gewähltes Mitglied in der Leitung der Gesellschaft.<ref>{{Literatur |Autor=Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft |Titel=Jahrbuch der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=P. Parey |Ort= |Datum=1909 |ISBN= |Seiten=1083 |Online=https://books.google.de/books?id=52IjAQAAIAAJ&pg= |Abruf=2019-01-05}}</ref>
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Als Landwirt und Züchter galt sein Interesse der Züchtung neuer widerstandsfähiger Kartoffel- und Getreidesorten sowie der Rinder- und Schweinezucht.<ref>{{Literatur |Autor=Theodor J. Remy |Titel=Der Kartoffelbau: Bedeutung, Geschichte, Kultur, Aufbewahrung und Verwertung unserer wichtigsten Hackfrüchte |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=P. Parey |Ort= |Datum=1909 |ISBN= |Seiten=97 |Online=https://books.google.de/books?hl=de&id=JVLZAAAAMAAJ&dq= |Abruf=2019-01-05}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Jonas Vengris |Titel=Praktische Auswirkungen der Viruskrankheiten bei Kartoffeln |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Ludwig |Ort= |Datum=1939 |ISBN= |Seiten=5 |Online=https://books.google.de/books?hl=de&id=pzhDAAAAYAAJ&dq= |Abruf=2019-01-05}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (Germany : West) |Titel=Arbeiten |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft |Ort= |Datum=1910 |ISBN= |Seiten=564ff. |Online=https://books.google.de/books?hl=de&id=SCgiAQAAIAAJ&dq= |Abruf=2019-01-05}}</ref><ref name=":0">{{Literatur |Autor=Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft |Titel=Jahrbuch der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=P. Parey |Ort= |Datum=1909 |ISBN= |Seiten= |Online=https://books.google.de/books?id=52IjAQAAIAAJ&pg= |Abruf=2019-01-05}}</ref> Mit erheblichem Aufwand engagierte er sich hinsichtlich der Rehabilitation seines Vaters und die mit der Verurteilung seines Vaters einhergehenden vermeintlichen Repessalien gegen ihn.<ref name="Familienchronik" /><ref>{{Literatur |Autor=Gerhard Kratzsch |Titel=Harry von Arnim: Bismarck-Rivale u. Frondeur : die Arnim-Prozesse 1874-1876 |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Musterschmidt |Ort= |Datum=1973 |ISBN=9783788116767 |Seiten= |Online=https://books.google.de/books?id=sWcfAAAAMAAJ&q= |Abruf=2019-01-06}}</ref>
1910 musste er, um der drohenden Zwangsversteigerung zu umgehen, das Gut Nassenheide verkaufen. Anschließend erkrankte er und starb kurze Zeit später.

Graf von Arnim-Schlagenthin heiratete in erster Ehe am 27. Oktober 1886 Anna Gräfin zu [[Toerring|Törring-Jettenbach]] (1863–1888).<ref name="Pringsheim" /> Am 21. Februar 1891 heiratete er die Engländerin [[Elizabeth von Arnim|Mary Annette Beauchamp]] in [[London]]. Ab dieser Zeit trat er in Briefwechsel mit dem Schwiegervater Henry Beauchamp.<ref>{{Literatur |Autor=Isobel Maddison |Titel=Elizabeth von Arnim: Beyond the German Garden |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Routledge |Ort= |Datum=2016-04-29 |ISBN=9781317145066 |Seiten=u. a xv |Online=https://books.google.de/books?id=mp0WDAAAQBAJ&pg= |Abruf=2019-01-06}}</ref> Sie bekamen vier Töchter und einen Sohn (siehe [[Elizabeth von Arnim#Leben|Kinder]]). Seine Ehefrau schrieb als ''Elizabeth von Armin'' eine Reihe von Romanen. Sie beschrieb ihn als '''man of wrath''<nowiki/>' (''Mann des Zorns'').<ref name=":3">{{Literatur |Autor=R. Scully |Titel=British Images of Germany: Admiration, Antagonism & Ambivalence, 1860-1914 |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Springer |Ort= |Datum=2012-10-30 |ISBN=9781137283467 |Seiten=120 |Online=https://books.google.de/books?id=3F5ED-XhzjwC&pg= |Abruf=2019-01-06}}</ref>

Bis in die 1890er Jahre war er in Berlin ansässig, bevor die Familie 1896 auf das zurückübertragene Familiengut Nassenheide zog.<ref name="Familienchronik" /> Dieses war 1898 Inspiration für das erste Buch von Elizabeth von Armin ''Elisabeth und ihr Garten''. 1899 folgte eine kurzzeitige Verhaftung mit anschließendem, ihn letztendlich entlastenden Gerichtsverfahren. In dieser Zeit wurden die Kinder auf Nassenheide von 1905 von [[E. M. Forster]]<ref name=":3" /> und 1907 von [[Hugh Walpole]], den er seit seinem Studium in Oxford kannte, unterrichtet.<ref>{{Literatur |Autor=Isobel Maddison |Titel=Elizabeth von Arnim: Beyond the German Garden |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Routledge |Ort= |Datum=2016-04-29 |ISBN=9781317145066 |Seiten=xvi |Online=https://books.google.de/books?id=mp0WDAAAQBAJ&pg= |Abruf=2019-01-06}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Juliane Römhild |Titel=Femininity and Authorship in the Novels of Elizabeth von Arnim: At Her Most Radiant Moment |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Rowman & Littlefield |Ort= |Datum=2014-06-25 |ISBN=9781611477047 |Seiten=26 |Online=https://books.google.de/books?id=-p_0AwAAQBAJ&pg= |Abruf=2019-01-06}}</ref> In dieser Zeit geriet er in finanzielle Schwierigkeiten und war wegen Betrugs eingesperrt.<ref>{{Literatur |Autor=Isobel Maddison |Titel=Elizabeth von Arnim: Beyond the German Garden |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Routledge |Ort= |Datum=2016-04-29 |ISBN=9781317145066 |Seiten=xvii |Online=https://books.google.de/books?id=mp0WDAAAQBAJ&pg= |Abruf=2019-01-06}}</ref> Elizabeth zog 1908; Henning hatte schon Affären gehabt und das Ehepaar getrennte Schlafzimmer<ref>{{Literatur |Autor=Juliane Römhild |Titel=Femininity and Authorship in the Novels of Elizabeth von Arnim: At Her Most Radiant Moment |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Rowman & Littlefield |Ort= |Datum=2014-06-25 |ISBN=9781611477047 |Seiten=34 |Online=https://books.google.de/books?id=-p_0AwAAQBAJ&pg= |Abruf=2019-01-06}}</ref>, mit den Kindern zurück nach England. Er war in der [[Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft|Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft]]<ref name=":0" /> und ab 1908 als gewähltes Mitglied in der Leitung der Gesellschaft.<ref>{{Literatur |Autor=Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft |Titel=Jahrbuch der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft |Hrsg= |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=P. Parey |Ort= |Datum=1909 |ISBN= |Seiten=1083 |Online=https://books.google.de/books?id=52IjAQAAIAAJ&pg= |Abruf=2019-01-05}}</ref>

1910 musste er, um der drohenden Zwangsversteigerung zu umgehen, das Gut Nassenheide verkaufen. Anschließend erkrankte er und starb kurze Zeit später auf Kur in Bad Kissingen.


== Schriften (Auswahl) ==
== Schriften (Auswahl) ==
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*''Der Preußische Wassergesetzentwurf von 1907: Bericht über die Verhandlungen des Unterausschusses der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft für Wasserrecht im Oktober 1908''. Puttkammer & Mühlbrecht, Berlin, 1909.
*''Der Preußische Wassergesetzentwurf von 1907: Bericht über die Verhandlungen des Unterausschusses der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft für Wasserrecht im Oktober 1908''. Puttkammer & Mühlbrecht, Berlin, 1909.
*''Kartoffelzüchterische Fragen und Beobachtungen. Jahresbericht der Vereinigung für Angewandte Botanik''. 1909, S. 118 ff.
*''Kartoffelzüchterische Fragen und Beobachtungen. Jahresbericht der Vereinigung für Angewandte Botanik''. 1909, S. 118 ff.

== Literatur ==

* ''Das Geschlecht von Arnim: T. Chronik der Familie im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert''. [[Degener & Co|Degener]], 2002.
* mit Fotos in Isobel Maddison: ''Elizabeth von Arnim: Beyond the German Garden''. [[Routledge (Verlag)|Routledge]], 2016.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 6. Januar 2019, 14:23 Uhr

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Begründung: Mitglied einer Kommission, Sohn eines Diplomaten, Mann einer Schriftstellerin, Vater von vier Kindern. Gibt es sonst nichts zu sagen? Und reicht das für Relevanz? -- KnightMove (Diskussion) 22:00, 4. Jan. 2019 (CET)

Henning August Graf von Arnim-Schlagenthin (* 21. April 1851 in Berlin; † 20. August 1910 in Bad Kissingen) war ein preußischer Fideikommissherr und königlich-preußischer Leutnant der Reserve[1] und Mitglied der Reichskommission zur Enquete über Börsenwissenschaft.[2]

Leben

Henning August von Arnim war der einzige Sohn des preußischen Diplomaten Harry von Arnim und stammte aus der Ehe mit Elise von Prillwitz (1827–1854).[3] Sein Vater diente als preußischer Gesandter in Rom und als deutscher Botschafter in Paris.[4]

In seinen frühen Lebensjahren bekam er Klavierunterricht bei Wagner und Liszt.[5][6] Die Liebe zur Musik verband ihn mit seiner spätere Ehefrau Mary und schuf die Freundschaft in die Familie Wagners, u. a. zu Cosima Wagner.[6]

Henning August von Arnim nahm als Fahnenjunker am Deutsch-Französischen Krieg teil und war danach Leutnant der Reserve. Während der Zeit, als sein Vater in Paris war, sowie nach dessen Flucht vor einer Gefängnisstrafe aus Nassenheide ins Ausland 1874, übernahm Henning August die Verwaltung der in verschiedenen preußischen Provinzen gelegenen Besitztümer, u. a. auch das Rittergut Milow[7] und das über seine Mutter in die Ehe eingebrachte Gut Schlagenthin[8], wodurch er den Beinamen erhielt. Diese waren zu dieser Zeit schon durch Verschwendung in finanziellen Schwierigkeiten mit welcher er zeitlebens zu kämpfen hatte.[8][9]

Er gilt ab 1892 als Hauptinitiator der 1899 eingeweihten Bahnstrecke von Genthin nach Milow.[8][10]

Als Landwirt und Züchter galt sein Interesse der Züchtung neuer widerstandsfähiger Kartoffel- und Getreidesorten sowie der Rinder- und Schweinezucht.[11][12][13][14] Mit erheblichem Aufwand engagierte er sich hinsichtlich der Rehabilitation seines Vaters und die mit der Verurteilung seines Vaters einhergehenden vermeintlichen Repessalien gegen ihn.[3][15]

Graf von Arnim-Schlagenthin heiratete in erster Ehe am 27. Oktober 1886 Anna Gräfin zu Törring-Jettenbach (1863–1888).[1] Am 21. Februar 1891 heiratete er die Engländerin Mary Annette Beauchamp in London. Ab dieser Zeit trat er in Briefwechsel mit dem Schwiegervater Henry Beauchamp.[16] Sie bekamen vier Töchter und einen Sohn (siehe Kinder). Seine Ehefrau schrieb als Elizabeth von Armin eine Reihe von Romanen. Sie beschrieb ihn als 'man of wrath' (Mann des Zorns).[17]

Bis in die 1890er Jahre war er in Berlin ansässig, bevor die Familie 1896 auf das zurückübertragene Familiengut Nassenheide zog.[3] Dieses war 1898 Inspiration für das erste Buch von Elizabeth von Armin Elisabeth und ihr Garten. 1899 folgte eine kurzzeitige Verhaftung mit anschließendem, ihn letztendlich entlastenden Gerichtsverfahren. In dieser Zeit wurden die Kinder auf Nassenheide von 1905 von E. M. Forster[17] und 1907 von Hugh Walpole, den er seit seinem Studium in Oxford kannte, unterrichtet.[18][19] In dieser Zeit geriet er in finanzielle Schwierigkeiten und war wegen Betrugs eingesperrt.[20] Elizabeth zog 1908; Henning hatte schon Affären gehabt und das Ehepaar getrennte Schlafzimmer[21], mit den Kindern zurück nach England. Er war in der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft[14] und ab 1908 als gewähltes Mitglied in der Leitung der Gesellschaft.[22]

1910 musste er, um der drohenden Zwangsversteigerung zu umgehen, das Gut Nassenheide verkaufen. Anschließend erkrankte er und starb kurze Zeit später auf Kur in Bad Kissingen.

Schriften (Auswahl)

  • Das Blanko-Termingeschäft in Getreide. 1896, 39 S.
  • Über das Auftreten erblicher Eigenschaften beim Weizen durch äußere Einflüsse. Jahresbericht der Vereinigung für Angewandte Botanik, Band 6, 1908, S. 118 ff.
  • Europas Kartoffelbau in Gefahr. Fühlings Landwirtschaftszeitung 57, 1908, S. 102.
  • Der Preußische Wassergesetzentwurf von 1907: Bericht über die Verhandlungen des Unterausschusses der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft für Wasserrecht im Oktober 1908. Puttkammer & Mühlbrecht, Berlin, 1909.
  • Kartoffelzüchterische Fragen und Beobachtungen. Jahresbericht der Vereinigung für Angewandte Botanik. 1909, S. 118 ff.

Literatur

  • Das Geschlecht von Arnim: T. Chronik der Familie im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert. Degener, 2002.
  • mit Fotos in Isobel Maddison: Elizabeth von Arnim: Beyond the German Garden. Routledge, 2016.

Einzelnachweise

  1. a b Arnim, Henning August Graf v. Arnim-Schlagenthin. In: Hedwig Pringsheim: Tagebücher. 1885–1891. Hrsg. und kommentiert von Cristina Herbst, Wallstein Verlag, Göttingen 2013, S. 555. ISBN 978-3-835-32332-2.
  2. Genealogische Handbuch des Adels. Gräfliche Häuser, Justus Perthes, 1932, S. 30.
  3. a b c Henning August Graf v. Arnim (1851–1910). In: Das Geschlecht von Arnim. IV. Teil: Chronik der Familie im 19. und 20. Jahrhundert. Hrsg. vom Arnim'schen Familienverband, Degener, 2002, S. 591.
  4. Alles Happy-End «Porträt der Schriftstellerin Elizabeth von Arnim». In: Der Spiegel Spezial. Nr. 10, 1994 (spiegel.de [abgerufen am 29. Juli 2012]).
  5. A.U.M.L.A. 1997, S. 45 (google.de [abgerufen am 6. Januar 2019]).
  6. a b Juliane Römhild: Femininity and Authorship in the Novels of Elizabeth von Arnim: At Her Most Radiant Moment. Rowman & Littlefield, 2014, ISBN 978-1-61147-704-7, S. 28 (google.de [abgerufen am 6. Januar 2019]).
  7. Elfriede Jobst: Rittergut Milow: eine Erzählung aus dem Magdeburger Land. Schweitzerverlag, 1964, S. u45 (google.de [abgerufen am 6. Januar 2019]).
  8. a b c Volksstimme Magdeburg: Hohenzollern und von Arnims herrschten einst in Schlagenthin. Abgerufen am 6. Januar 2019.
  9. Katrin Komm: Kaiserreich In Zeitromanen Von Hedwig Dohm Und Elizabeth Von Arnim. Lang, 2004, ISBN 978-3-03910-139-9, S. 135 (google.de [abgerufen am 6. Januar 2019]).
  10. Sebastian Kinder, Haik Thomas Porada: Das Havelland um Rathenow und Premnitz: eine landeskundliche Bestandsaufnahme. Böhlau Verlag Köln Weimar, 2017, ISBN 978-3-412-22297-0, S. 317 (google.de [abgerufen am 6. Januar 2019]).
  11. Theodor J. Remy: Der Kartoffelbau: Bedeutung, Geschichte, Kultur, Aufbewahrung und Verwertung unserer wichtigsten Hackfrüchte. P. Parey, 1909, S. 97 (google.de [abgerufen am 5. Januar 2019]).
  12. Jonas Vengris: Praktische Auswirkungen der Viruskrankheiten bei Kartoffeln. Ludwig, 1939, S. 5 (google.de [abgerufen am 5. Januar 2019]).
  13. Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (Germany : West): Arbeiten. Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft, 1910, S. 564 ff. (google.de [abgerufen am 5. Januar 2019]).
  14. a b Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft: Jahrbuch der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft. P. Parey, 1909 (google.de [abgerufen am 5. Januar 2019]).
  15. Gerhard Kratzsch: Harry von Arnim: Bismarck-Rivale u. Frondeur : die Arnim-Prozesse 1874-1876. Musterschmidt, 1973, ISBN 978-3-7881-1676-7 (google.de [abgerufen am 6. Januar 2019]).
  16. Isobel Maddison: Elizabeth von Arnim: Beyond the German Garden. Routledge, 2016, ISBN 978-1-317-14506-6, S. u. a xv (google.de [abgerufen am 6. Januar 2019]).
  17. a b R. Scully: British Images of Germany: Admiration, Antagonism & Ambivalence, 1860-1914. Springer, 2012, ISBN 978-1-137-28346-7, S. 120 (google.de [abgerufen am 6. Januar 2019]).
  18. Isobel Maddison: Elizabeth von Arnim: Beyond the German Garden. Routledge, 2016, ISBN 978-1-317-14506-6, S. xvi (google.de [abgerufen am 6. Januar 2019]).
  19. Juliane Römhild: Femininity and Authorship in the Novels of Elizabeth von Arnim: At Her Most Radiant Moment. Rowman & Littlefield, 2014, ISBN 978-1-61147-704-7, S. 26 (google.de [abgerufen am 6. Januar 2019]).
  20. Isobel Maddison: Elizabeth von Arnim: Beyond the German Garden. Routledge, 2016, ISBN 978-1-317-14506-6, S. xvii (google.de [abgerufen am 6. Januar 2019]).
  21. Juliane Römhild: Femininity and Authorship in the Novels of Elizabeth von Arnim: At Her Most Radiant Moment. Rowman & Littlefield, 2014, ISBN 978-1-61147-704-7, S. 34 (google.de [abgerufen am 6. Januar 2019]).
  22. Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft: Jahrbuch der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft. P. Parey, 1909, S. 1083 (google.de [abgerufen am 5. Januar 2019]).