„Massenpunkt“ – Versionsunterschied

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'''Massepunkt''' oder '''Punktmasse''' ist in der [[Physik]] die höchstmögliche [[Idealisierung (Physik)|Idealisierung]] eines realen [[Körper (Physik)|Körpers]]: Man stellt sich vor, seine [[Masse (Physik)|Masse]] wäre in seinem [[Massenmittelpunkt|Schwerpunkt]] konzentriert. Das vereinfacht die Beschreibung seiner Bewegung.
'''Massepunkt''' oder '''Punktmasse''' ist in der [[Physik]] die höchstmögliche [[Idealisierung (Physik)|Idealisierung]] eines realen [[Körper (Physik)|Körpers]]: Man stellt sich vor, seine [[Masse (Physik)|Masse]] wäre in seinem [[Massenmittelpunkt|Schwerpunkt]] konzentriert. Das vereinfacht die Beschreibung seiner Bewegung.


Der Körper wird als mathematischer [[Punkt (Geometrie)|Punkt]] angesehen, der eine von Null verschiedene Masse besitzt, vielleicht auch eine elektrische Ladung. Eigenschaften jedoch, die mit seiner Nicht-Punktförmigkeit (seiner Ausdehnung) zu tun haben, wie Abmessungen, Volumen, Form und Verformbarkeit, werden vernachlässigt. Insbesondere besitzt ein Massepunkt auch keine Rotations[[freiheitsgrad]]e. Jedoch kann er auch in der theoretischen Mechanik einen Eigendrehimpuls besitzen.
Die [[Punktmechanik]] ist das Fachgebiet, dass sich mit der Bewegung von Massepunkten befasst. Der Körper wird als mathematischer [[Punkt (Geometrie)|Punkt]] angesehen, der eine von Null verschiedene Masse besitzt, vielleicht auch eine elektrische Ladung. Eigenschaften jedoch, die mit seiner Nicht-Punktförmigkeit (seiner Ausdehnung) zu tun haben, wie Abmessungen, Volumen, Form und Verformbarkeit, werden vernachlässigt. Insbesondere besitzt ein Massepunkt auch keine Rotations[[freiheitsgrad]]e. Jedoch kann er auch in der theoretischen Mechanik einen Eigendrehimpuls besitzen.


Einen ausgedehnten Körpers durch einen Massepunkt anzunähern, ist in vielen Fällen angemessen, selbst wenn er rotiert. Beispielsweise folgen geworfene Gegenstände, aber auch ganze Himmelskörper oft sehr genau der Bahn eines Massepunktes. Für genauere Betrachtung ausgedehnter Körper, auch Flüssigkeiten und Gasen, werden diese in so kleine Volumenelemente zerlegt, dass man jedes einzelne als Massepunkt behandeln kann.
Einen ausgedehnten Körpers durch einen Massepunkt anzunähern, ist in vielen Fällen angemessen, selbst wenn er rotiert. Beispielsweise folgen geworfene Gegenstände, aber auch ganze Himmelskörper oft sehr genau der Bahn eines Massepunktes. Effekte, die auf die Ausdehnung realer Körper zurückgehen, wie Eigendrehung mit [[Präzession]] und [[Nutation (Physik)|Nutation]] oder [[Verformung]]en sind zutreffender mit anderen Disziplinen wie [[Starrkörper]]- oder [[Kontinuumsmechanik]] zu behandeln, wo die Mathematik jedoch ungleich komplizierter ist, nicht zuletzt, weil der Starrkörper sechs und der verformbare unendlich viele [[Freiheitsgrad]]e besitzt.


Die Bewegung eines Massepunkts wird in der [[newtonsche Mechanik|newtonschen Mechanik]] durch das [[Newtonsche Axiome|newtonsche Bewegungsgesetz]] beschrieben:
Die Bewegung eines Massepunkts wird in der [[newtonsche Mechanik|newtonschen Mechanik]] durch das [[Newtonsche Axiome|newtonsche Bewegungsgesetz]] beschrieben:
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== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Starrer Körper]]
* [[Teilchen]]
* [[Teilchen]]
* [[Punktladung]]
* [[Punktladung]]

== Literatur ==
* {{Literatur
| Autor=Wilderich Tuschmann, Peter Hawig
| Titel=Sofia Kowalewskaja
| TitelErg=Ein Leben für Mathematik und Emanzipation
| Verlag=Birkhäuser Verlag
| Ort=Basel
| Jahr=1993
| Seiten=119 f.
| ISBN=978-3-0348-5721-5
| DOI=10.1007/978-3-0348-5720-8
| Online={{Google Buch|BuchID=G62bBgAAQBAJ| Seite=119}}
| Zugriff=2017-05-25}}
* {{Literatur
| Autor=[[Gottfried Falk]]
| Titel=Theoretische Physik auf der Grundlage einer allgemeinen Dynamik
| TitelErg=Elementare Punktmechanik
| Band=1. Band
| Verlag=Springer-Verlag
| Ort=Berlin, Heidelberg
| Jahr=1966
| DNB=456597212
| DOI=10.1007/978-3-642-94958-6}}


[[Kategorie:Klassische Mechanik]]
[[Kategorie:Klassische Mechanik]]

Version vom 2. März 2020, 13:03 Uhr

Massepunkt oder Punktmasse ist in der Physik die höchstmögliche Idealisierung eines realen Körpers: Man stellt sich vor, seine Masse wäre in seinem Schwerpunkt konzentriert. Das vereinfacht die Beschreibung seiner Bewegung.

Die Punktmechanik ist das Fachgebiet, dass sich mit der Bewegung von Massepunkten befasst. Der Körper wird als mathematischer Punkt angesehen, der eine von Null verschiedene Masse besitzt, vielleicht auch eine elektrische Ladung. Eigenschaften jedoch, die mit seiner Nicht-Punktförmigkeit (seiner Ausdehnung) zu tun haben, wie Abmessungen, Volumen, Form und Verformbarkeit, werden vernachlässigt. Insbesondere besitzt ein Massepunkt auch keine Rotationsfreiheitsgrade. Jedoch kann er auch in der theoretischen Mechanik einen Eigendrehimpuls besitzen.

Einen ausgedehnten Körpers durch einen Massepunkt anzunähern, ist in vielen Fällen angemessen, selbst wenn er rotiert. Beispielsweise folgen geworfene Gegenstände, aber auch ganze Himmelskörper oft sehr genau der Bahn eines Massepunktes. Effekte, die auf die Ausdehnung realer Körper zurückgehen, wie Eigendrehung mit Präzession und Nutation oder Verformungen sind zutreffender mit anderen Disziplinen wie Starrkörper- oder Kontinuumsmechanik zu behandeln, wo die Mathematik jedoch ungleich komplizierter ist, nicht zuletzt, weil der Starrkörper sechs und der verformbare unendlich viele Freiheitsgrade besitzt.

Die Bewegung eines Massepunkts wird in der newtonschen Mechanik durch das newtonsche Bewegungsgesetz beschrieben:

mit

  • = Kraftvektor
  • = Masse
  • = Beschleunigungsvektor.

In der klassischen Mechanik legen die Variablen Ort und Impuls den Zustand eines Massepunkts fest: Zu jeder Zeit befindet er sich an einem bestimmten Ort und besitzt einen bestimmten Impuls (Masse mal Geschwindigkeit). Bei gegebener auf ihn wirkender Kraft wird die Änderung des Bewegungszustands durch das oben genannte newtonsche Bewegungsgesetz bestimmt.

Siehe auch

Literatur