„Tequila-Kärpfling“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
AZ: Die Seite wurde neu angelegt: <!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte Wikipedia:Taxoboxen. --> {{Taxobox | Taxon_Name = Tequila-Kärpfling | Taxon_WissName = Zoogoneticus tequila | Taxon_Rang = Art | Taxon_Autor = Webb & Miller, 1998 | Taxon2_WissName = Zoogoneticus | Taxon2_Rang = Gattung | Taxon3_Name = | Taxon3_WissName = G…
(kein Unterschied)

Version vom 30. Dezember 2021, 20:29 Uhr

Tequila-Kärpfling

Tequila-Kärpfling (Männchen)

Systematik
Ordnung: Zahnkärpflinge (Cyprinodontiformes)
Unterordnung: Cyprinodontoidei
Familie: Hochlandkärpflinge (Goodeidae)
Unterfamilie: Goodeinae
Gattung: Zoogoneticus
Art: Tequila-Kärpfling
Wissenschaftlicher Name
Zoogoneticus tequila
Webb & Miller, 1998

Der Tequila-Kärpfling (Zoogoneticus tequila) ist eine Süßwasserfischart aus der Familie der Hochlandkärpflinge, die in Mexiko vorkommt. Das Artepitheton bezieht sich auf den Schichtvulkan Tequila im Bundesstaat Jalisco, der sich in der Nähe der Terra typica erhebt. Die Art wurde 1990 entdeckt und 1998 wissenschaftlich beschrieben.

Merkmale

Die Weibchen erreichen eine Standardlänge von bis zu 5,8 cm, große Exemplare von bis zu 7 cm.[1] Die Männchen werde mit einer Standardlänge bis zu 4,1 cm kleiner als die Weibchen.[2]Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Färbung.[2] Ausgewachsene Männchen haben cremefarbene Endbänder an der After- und Rückenflosse.[2] Die Schwanzflossen adulter Männchen haben ein halbmondförmiges rot-oranges, oranges oder gelbes Band. Der Rest der Schwanzflosse ist nicht pigmentiert und durchsichtig. Einige große adulte Weibchen weisen ebenfalls diese Schwanzflossenfärbung auf, im Allgemeinen sind ihre Schwanzflossen jedoch transparent. Beide Geschlechter haben einen olivfarbenen, gesprenkelten Körper, wobei die Männchen in der Regel dunkler sind als die Weibchen. Jungtiere sind heller gefärbt und weisen eine deutlichere Sprenkelung auf.[2]

Vorkommen

Der Tequila-Kärpfling ist im Einzugsgebiet des Río Ameca endemisch. Sein Lebensraum ist auf ein einziges Quellbecken im Río Teuchitlán beschränkt.

Lebensweise und Fressfeinde

Tequila-Kärpflinge sind lebendgebärend, was dazu führte, dass sie ursprünglich in die Familie der Lebendgebärenden Zahnkarpfen (Poeciliidae) klassifiziert wurden. Zur Nahrung zählen Zooplankton sowie Insektenlarven, darunter die von Zuckmücken.[3] Unter den immaturen Fischen wurde auch Kannibalismus beobachtet.[4] Fressfeinde, die den Tequila-Kärpflingen nachstellen sind Hechte (Esox sp.) und Strumpfbandnattern (Thamnophis sp.)[4]

Status und Schutz

Im Jahr 2003 war der Tequila-Kärpfling aufgrund von Wasserverschmutzung sowie durch invasive Arten, darunter Guppys (Poecilia reticulata), Platys (Xiphophorus maculatus), Blaue Tilapias (Oreochromis aureus), Blaue Sonnenbarsche (Lepomis macrochirus), Karpfen (Cyprinus carpio) und Schwertträger (Xiphophorus hellerii)[2] in der Wildnis ausgestorben. Zuvor war die Art jedoch erfolgreich in Gefangenschaft gezüchtet worden, darunter im Aquarium des Chester Zoos, das 1998 zehn Exemplare an das Labor der Universidad Michoacana de San Nicolás de Hidalgo für ein Erhaltungszuchtprogramm sandte. Die Fische gründeten ein neue Kolonie, die von Experten in den folgenden 15 Jahren betreut und vergrößert wurde. Zur Vorbereitung der Auswilderung wurden 40 Männchen und 40 Weibchen der Kolonie in großen, künstlichen Teichen an der Universität gehalten. Dadurch wurden sie einer halbnatürlichen Umgebung ausgesetzt, in der sie mit schwankenden Nahrungsressourcen, potenziellen Konkurrenten, Parasiten und naturlichen Feiden wie Vögeln, Schildkröten und Schlangen konfrontiert wurden. 2016 war diese Population auf schätzungsweise 10.000 Individuen angewachsen, wovon 1500 im Río Teuchitlán ausgesetzt wurden.[5] Nach dem erfolgreichen Wiederansiedlungsprogramm gibt es nun eine langsam wachsende Wildpopulation, daher wurde die Art im Jahr 2019 von der IUCN von der Kategorie vom Aussterben bedroht in die Kategorie stark gefährdet heruntergestuft. Trotz dieser positiven vorläufigen Ergebnisse könnte jede geringfügige Zunahme der Bedrohung zu einem erheblichen Aussterberisiko für diese sich erholende Population führen.

Literatur

  • Robert Rush Miller, Wendell L. Minckley & Steven Mark Norris: Freshwater fishes of México. University of Chicago Press, Chicago 2005, ISBN 0-226-52604-6, S. 289–290.
  • Marina Y. De La Vega-Salazar, Edgar G. Avila-Luna, Constantino Macías-Garcia: Threatened Fishes of the World: Zoogoneticus tequila Webb & Miller 1998 (Goodeidae). In: Environmental Biology of Fishes. Band 68, Nr. 1, September 2003, ISSN 0378-1909, S. 14–14, doi:10.1023/A:1026040727808 (springer.com [abgerufen am 30. Dezember 2021]).
  • Marina Yolanda De La Vega-Salazar, Edgar Avila-Luna, Constantino Macías-Garcia: Ecological evaluation of local extinction: the case of two genera of endemic Mexican fish, Zoogoneticus and Skiffa. In: Biodiversity and Conservation. Band 12, Nr. 10, 2003, S. 2043–2056, doi:10.1023/A:1024155731112 (springer.com [abgerufen am 30. Dezember 2021]).
  • John Lyons, Kyle R. Piller, Juan Miguel Artigas-Azas, Omar Dominguez-Dominguez, Pablo Gesundheit: Distribution and current conservation status of the Mexican Goodeidae (Actinopterygii, Cyprinodontiformes). In: ZooKeys. Band 885, 4. November 2019, ISSN 1313-2970, S. 115–158, doi:10.3897/zookeys.885.38152, PMID 31736620, PMC 6848252 (freier Volltext) – (pensoft.net [abgerufen am 30. Dezember 2021]).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zoogoneticus tequila auf Fishbase.org (englisch)
  2. a b c d e Shane A. Webb, Robert Rush Miller: Zoogoneticus tequila, a new goodeid fish (Cyprinodontiformes) from the Ameca drainage of Mexico and a rediagnosis of the genus. In: University of Michigan (Hrsg.): Occasional Papers of the Museum of Zoology. 1998 (researchgate.net [abgerufen am 30. Dezember 2021]).
  3. Luis H. Escalera-Vázquez, Omar Domínguez-Domínguez, Demián Hinojosa-Garro, Luis Zambrano: Changes in diet, growth and survivorship of the native Tequila Splitfin Zoogoneticus tequila in co-occurrence with the non-native Shortfin Molly Poecilia mexicana. In: Fundamental and Applied Limnology. Band 188, Nr. 4, 1. Oktober 2016, ISSN 1863-9135, S. 341–351, doi:10.1127/fal/2016/0932 (schweizerbart.de [abgerufen am 30. Dezember 2021]).
  4. a b Alessio Arbuatti Roberto Trentini Nicola Bernabò Pia Lucidi: Contribution to the biology of the endangered Mexican fish, Zoogoneticus tequila, and suggestions for its indoor management. In: Bioflux Society (Hrsg.): Aquaculture, Aquarium, Conservation & Legislation International Journal of the Bioflux Society. Band 4, Nr. 5. AACL Bioflux, 2011, S. 670–683 (researchgate.net [abgerufen am 30. Dezember 2021]).
  5. Ian Randall: Tequila fish successfully reinstated in Mexico after 18 year absence. In: Daily Mail. 29. Dezember 2021, abgerufen am 30. Dezember 2021 (britisches Englisch).