„Weniger entwickelte Länder“ – Versionsunterschied

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Unter '''weniger entwickelten Ländern''' (Begriff aus dem Englischen: [[Entwicklungsland|LDCs]], '''LEDCs''' oder '''Less Ecomomically Developed Countries''') versteht man eine von den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] vorgenommene Einstufung von Ländern, die wirtschaftlich und politisch im weltlichen Vergleich relativ schlecht abschneiden, jedoch auch nicht als [[am wenigsten entwickelte Länder]] ([[LLDCs]]) eingestuft werden.
Unter '''weniger entwickelten Ländern''' (Begriff aus dem Englischen: [[Entwicklungsland|LDCs]], '''LEDCs''' oder '''Less Ecomomically Developed Countries''') versteht man eine von den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] vorgenommene Einstufung von Ländern, die wirtschaftlich und politisch als weniger stark eingestuft werden, jedoch auch nicht als [[am wenigsten entwickelte Länder]] gelten.

Der Begriff wird auch außerhalb der Vereinten Nationen benutzt, so innerhalb des [[Vertrag von Montevideo von 1980|Vertrages von Montevideo]]<ref>{{Literatur |Autor=P. J. G. Kapteyn |Titel=International Organization and Integration: B-J |Verlag=BRILL |Datum=1983-05-27 |ISBN=978-90-247-2802-2 |Online=https://books.google.com/books?id=eFG8XSk6vp0C&newbks=0&printsec=frontcover&pg=RA30-PA5&dq=%22less+economically+developed+countries%22&hl=de |Abruf=2022-09-18}}</ref> oder im Rahmen der Welthandelsorganisation.


== Kriterien ==
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Typische Merkmale dieser Länder sind:
Typische Merkmale dieser Länder sind:


physiogeographische: Es wird geschätzt, dass eine Mehrheit der Weltbevölkerung, die an nicht aus reichender Ernährung leiden in weniger entwickelten Ländern beheimatet sind.<ref>{{Literatur |Autor=[[David Waugh]] |Titel=Geography: An Integrated Approach |Verlag=Nelson Thornes |Datum=2000 |ISBN=978-0-17-444706-1 |Seiten=500}}</ref> Im Jahr 1998 lebten nach Schätzungen der Vereinten Nationen 40% der Bevölkerung weniger entwickelten Ländern in städtischen Gebieten.<ref>{{Literatur |Autor=David Waugh |Titel=Geography: An Integrated Approach |Verlag=Nelson Thornes |Datum=2000 |ISBN=978-0-17-444706-1 |Seiten=418}}</ref>
physiogeographische: Länder meist mit wenigen Ressourcen oder habitudiellen Schwierigkeiten für den Menschen


sozioökonomisch: Ein Großteil der Bevölkerung ist im [[Agrarsektor]] tätig.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://kids.britannica.com/students/article/less-economically-developed-countries/604088 |titel=less economically developed countries |sprache=en-US |abruf=2022-09-18}}</ref> Es gibt ein geringes Lohnniveau. Im Rahmen von Migrationsbewegungen wird davon gesprochen, dass diese sich von ''weniger entwickelten Ländern'' bewegen. Als Fluchtursachen werden dabei die Zunahme von Armut und Gewalt an Personen und durch Strukturen, sowie ein Anstieg der Bevölkerung und eine Zerstörung der Umwelt genannt.<ref>{{Literatur |Autor=[[Thomas Müller-Schneider]] |Titel=Zuwanderung in westliche Gesellschaften: Analyse und Steuerungsoptionen |Verlag=Springer-Verlag |Datum=2013-07-29 |ISBN=978-3-663-11922-7 |Seiten=67}}</ref> Deshalb liegt in ''weniger entwickelten Ländern'' mit Stand von 2010 der Anteil von Migranten an der Bevölkerung, so wie bei am ''wenigsten entwickelten Ländern'', bei unter 2%.<ref>{{Literatur |Autor=[[Helen Bolender]] |Titel=Internationale Migration: Welchen Einfluss haben Immigranten auf den Arbeitsmarkt und das Wirtschaftswachstum? |Verlag=Diplomica Verlag |Datum=2015-01-01 |ISBN=978-3-95850-717-3 |Seiten=15}}</ref>
sozioökonomisch: Großteil der Bevölkerung im [[Agrarsektor]] tätig; enorm geringes Lohnniveau und dementsprechend Bevölkerungsarmut. Oftmals instabile politische Situationen;

[[Datei:Bevölkerungspyramide Bolivien 2016.png|mini|Bevölkerungsverteilung Bolivien 2016 - – typische Form für ein Entwicklungsland, viele Kinder, niedrige Lebenserwartung]]
Im Vergleich zu ''entwickelten Ländern'' sind in den meisten Ländern, wobei es dort auch Ausnahmen gibt, mehr Frauen verheiratet.<ref>{{Literatur |Autor=Manuel Castells |Titel=Die Macht der Identität: Teil 2 der Trilogie. Das Informationszeitalter |Verlag=Springer-Verlag |Datum=2013-07-29 |ISBN=978-3-663-09737-2 |Seiten=159 |Online=https://books.google.com/books?id=U0n0BQAAQBAJ&newbks=0&printsec=frontcover&pg=PA159&dq=%22weniger+entwickelte+l%C3%A4nder%22&hl=de |Abruf=2022-09-18}}</ref>
für [[Entwicklungsland|Entwicklungsländer]] typische Demographie (siehe Bild Bevölkerungsverteilung Bolivien), aufgrund eines praktisch nicht vorhandenen Gesundheits- und Sozialsystems

[[Raymond Vernon]] beschrieb, dass im Produktionszyklus eines Produktes dies zuerst in ''entwickelten Ländern'' produziert wird und später der Produktionsort in ''weniger entwickelte Länder'' wechselt. Da diese aber nach der Analyse nur weniger qualifizierte Arbeitskräfte hätten, geschehe dies erst, sobald ein Produkt weitgehend standardisiert ist.<ref>{{Literatur |Autor=[[Angela Hullmann]] |Titel=Internationaler Wissenstransfer und Technischer Wandel: Bedeutung, Einflussfaktoren und Ausblick auf technologiepolitische Implikationen am Beispiel der Nanotechnologie in Deutschland |Verlag=Springer-Verlag |Datum=2013-03-11 |ISBN=978-3-642-57586-0 |Seiten=90 |Online=https://books.google.com/books?id=MScmBgAAQBAJ&newbks=0&printsec=frontcover&pg=PA90&dq=%22weniger+entwickelte+l%C3%A4nder%22&hl=de |Abruf=2022-09-18}}</ref>

Im Vergleich zu den entwickelten Ländern, wie [[Japan]] und [[Deutschland]], haben weniger entwickelte Länder geringere Staatsausgaben.<ref>{{Literatur |Autor=[[Max Haller]] |Titel=Aktuelle Probleme der Finanzsoziologie: Die Fragestellungen von Rudolf Goldscheid heute |Verlag=LIT Verlag Münster |Datum=2018 |ISBN=978-3-643-50834-8 |Seiten=85}}</ref>


== Beispiele ==
== Beispiele ==
Fast 83 % der Weltbevölkerung lebten im Jahr 2013 in weniger entwickelten Ländern.<ref name=":0" /> Beispiele für weniger entwickelte Länder sind [[Bolivien]], [[Peru]], [[Kamerun]] oder [[Kenia]]. Jedoch gehört auch China zu der Gruppe dieser Länder.<ref>{{Literatur |Autor=Daniel H. Rosen |Titel=Behind the Open Door: Foreign Enterprises in the Chinese Marketplace |Verlag=Peterson Institute |Datum=1999 |ISBN=978-0-88132-263-7 |Seiten=160}}</ref>
Beispiele für WECs sind [[Bolivien]], [[Peru]], [[Kamerun]] oder [[Kenia]]

== Kritik am Begriff ==
Die Kommunikationswissenschaftlerin [[Sigrid Kannengießer]] kritisierte am Begriff weniger entwickelte Länder, so wie an weiteren gängigen Klassifikationen im internationalen Sprachgebrauch, dass diese über den eigentlichen wirtschaftlichen Hintergrund des Begriffes hinaus suggerieren, dass auch kulturell, politisch oder sozial eines der Länder weniger entwickelt sei. Über solche Konnotationen müsste man sich bei Benutzen dieses Begriffes im klaren sein.<ref>{{Literatur |Autor=Sigrid Kannengießer |Titel=Translokale Ermächtigungskommunikation: Medien, Globalisierung, Frauenorganisationen |Verlag=Springer-Verlag |Datum=2013-11-19 |ISBN=978-3-658-01803-0 |Seiten=57-58}}</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://kids.britannica.com/students/article/less-economically-developed-countries/604088 „''less economically developed countries.''“] kids.britannica.com-Internetportal (Leichtleseausgabe der Encyclopedia Britannica online, Version für „Schüler, 6.-8. Schuljahr“), ohne Datumsangabe, Website abgerufen am 17. August 2022.
* [https://kids.britannica.com/students/article/less-economically-developed-countries/604088 „''less economically developed countries.''“] kids.britannica.com-Internetportal (Leichtleseausgabe der Encyclopedia Britannica online, Version für „Schüler, 6.-8. Schuljahr“), ohne Datumsangabe, Website abgerufen am 17. August 2022.


== Einzelnachweise ==
<references />
[[Kategorie:Least Developed Country| ]]
[[Kategorie:Least Developed Country| ]]
[[Kategorie:Armutsmessung]]
[[Kategorie:Armutsmessung]]

Version vom 18. September 2022, 08:39 Uhr

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Begründung: Der Beitrag ist inhaltlich voller Fehler: LCD ist bei der UN nicht die Abkürzung für Less Developed Countries, sondern für Least Developed Countries. LLDC ist bei der UN nicht die Abkürzung für die am wenigsten entwickelten Länder, sondern für Länder ohne Meerzugang. Der HAI wird von 0 bis 100 angegeben, nicht in Stufen, ebenso der EVI, es handelt sich im Indices. Das Wort "habitudiellen" existiert nicht.--Pumuckl456 (Diskussion) 23:09, 17. Sep. 2022 (CEST)

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Unter weniger entwickelten Ländern (Begriff aus dem Englischen: LDCs, LEDCs oder Less Ecomomically Developed Countries) versteht man eine von den Vereinten Nationen vorgenommene Einstufung von Ländern, die wirtschaftlich und politisch als weniger stark eingestuft werden, jedoch auch nicht als am wenigsten entwickelte Länder gelten.

Der Begriff wird auch außerhalb der Vereinten Nationen benutzt, so innerhalb des Vertrages von Montevideo[1] oder im Rahmen der Welthandelsorganisation.

Kriterien

Konkret muss ein Land, um als „Weniger entwickeltes Land“ eingestuft zu werden, bei folgenden Indexen in die vorletzte Stufe fallen:

  1. Menschlicher Vermögensindex (HAI) – liefert Aussagen über soziale Merkmale wie Gesundheit und Bildung. Historisch ersetzt er den früheren Augmented Physical Quality of Life Index (APQLI). Er macht Angaben zur Zufuhr von Nahrungsenergie pro Kopf in % des Minimalbedarfs, zur Kindersterblichkeitsrate, zur Alphabetisierungsrate unter Erwachsenen und zur Einschulungsrate in Sekundarschulen.
  2. Wirtschaftlicher Verwundbarkeitsindex (EVI) – beschreibt die Verwundbarkeit von Gesellschaften und ersetzt den alten Index der ökonomischen Diversifizierung (EDI). Er orientiert sich an den Exporten, der Instabilität der Exporterlöse, der Agrarproduktion und dem Anteil von verarbeitender Industrie und Dienstleistungen am BIP.

Auf der anderen Seite darf ein Staat auch nicht folgendes Kriterium überschreiten:

  • BSP/Einwohner von 3000 US-$

Merkmale

Typische Merkmale dieser Länder sind:

physiogeographische: Es wird geschätzt, dass eine Mehrheit der Weltbevölkerung, die an nicht aus reichender Ernährung leiden in weniger entwickelten Ländern beheimatet sind.[2] Im Jahr 1998 lebten nach Schätzungen der Vereinten Nationen 40% der Bevölkerung weniger entwickelten Ländern in städtischen Gebieten.[3]

sozioökonomisch: Ein Großteil der Bevölkerung ist im Agrarsektor tätig.[4] Es gibt ein geringes Lohnniveau. Im Rahmen von Migrationsbewegungen wird davon gesprochen, dass diese sich von weniger entwickelten Ländern bewegen. Als Fluchtursachen werden dabei die Zunahme von Armut und Gewalt an Personen und durch Strukturen, sowie ein Anstieg der Bevölkerung und eine Zerstörung der Umwelt genannt.[5] Deshalb liegt in weniger entwickelten Ländern mit Stand von 2010 der Anteil von Migranten an der Bevölkerung, so wie bei am wenigsten entwickelten Ländern, bei unter 2%.[6]

Im Vergleich zu entwickelten Ländern sind in den meisten Ländern, wobei es dort auch Ausnahmen gibt, mehr Frauen verheiratet.[7]

Raymond Vernon beschrieb, dass im Produktionszyklus eines Produktes dies zuerst in entwickelten Ländern produziert wird und später der Produktionsort in weniger entwickelte Länder wechselt. Da diese aber nach der Analyse nur weniger qualifizierte Arbeitskräfte hätten, geschehe dies erst, sobald ein Produkt weitgehend standardisiert ist.[8]

Im Vergleich zu den entwickelten Ländern, wie Japan und Deutschland, haben weniger entwickelte Länder geringere Staatsausgaben.[9]

Beispiele

Fast 83 % der Weltbevölkerung lebten im Jahr 2013 in weniger entwickelten Ländern.[4] Beispiele für weniger entwickelte Länder sind Bolivien, Peru, Kamerun oder Kenia. Jedoch gehört auch China zu der Gruppe dieser Länder.[10]

Kritik am Begriff

Die Kommunikationswissenschaftlerin Sigrid Kannengießer kritisierte am Begriff weniger entwickelte Länder, so wie an weiteren gängigen Klassifikationen im internationalen Sprachgebrauch, dass diese über den eigentlichen wirtschaftlichen Hintergrund des Begriffes hinaus suggerieren, dass auch kulturell, politisch oder sozial eines der Länder weniger entwickelt sei. Über solche Konnotationen müsste man sich bei Benutzen dieses Begriffes im klaren sein.[11]

  • less economically developed countries. kids.britannica.com-Internetportal (Leichtleseausgabe der Encyclopedia Britannica online, Version für „Schüler, 6.-8. Schuljahr“), ohne Datumsangabe, Website abgerufen am 17. August 2022.

Einzelnachweise

  1. P. J. G. Kapteyn: International Organization and Integration: B-J. BRILL, 1983, ISBN 978-90-247-2802-2 (google.com [abgerufen am 18. September 2022]).
  2. David Waugh: Geography: An Integrated Approach. Nelson Thornes, 2000, ISBN 978-0-17-444706-1, S. 500.
  3. David Waugh: Geography: An Integrated Approach. Nelson Thornes, 2000, ISBN 978-0-17-444706-1, S. 418.
  4. a b less economically developed countries. Abgerufen am 18. September 2022 (amerikanisches Englisch).
  5. Thomas Müller-Schneider: Zuwanderung in westliche Gesellschaften: Analyse und Steuerungsoptionen. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-663-11922-7, S. 67.
  6. Helen Bolender: Internationale Migration: Welchen Einfluss haben Immigranten auf den Arbeitsmarkt und das Wirtschaftswachstum? Diplomica Verlag, 2015, ISBN 978-3-95850-717-3, S. 15.
  7. Manuel Castells: Die Macht der Identität: Teil 2 der Trilogie. Das Informationszeitalter. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-663-09737-2, S. 159 (google.com [abgerufen am 18. September 2022]).
  8. Angela Hullmann: Internationaler Wissenstransfer und Technischer Wandel: Bedeutung, Einflussfaktoren und Ausblick auf technologiepolitische Implikationen am Beispiel der Nanotechnologie in Deutschland. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-57586-0, S. 90 (google.com [abgerufen am 18. September 2022]).
  9. Max Haller: Aktuelle Probleme der Finanzsoziologie: Die Fragestellungen von Rudolf Goldscheid heute. LIT Verlag Münster, 2018, ISBN 978-3-643-50834-8, S. 85.
  10. Daniel H. Rosen: Behind the Open Door: Foreign Enterprises in the Chinese Marketplace. Peterson Institute, 1999, ISBN 978-0-88132-263-7, S. 160.
  11. Sigrid Kannengießer: Translokale Ermächtigungskommunikation: Medien, Globalisierung, Frauenorganisationen. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-658-01803-0, S. 57–58.