„Chrysanthos Notaras“ – Versionsunterschied

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Version vom 17. Oktober 2022, 09:26 Uhr

Chrysanthos Notaras

Chrysanthos Notaras (griechisch Χρύσανθος Νοταράς, * 1655/1660 in Arachova, Achaea; † 7. Februar 1731 in Jerusalem)[1] war ein griechisch-orthodoxer Patriarch von Jerusalem (19. Februar 1707 – 7. Februar 1731) und Kartograf.[2][3] Er wirkte als Mathematiker, Astronom, Geograph und Autor. Zu seinen Lehrern gehörte Giovanni Domenico Cassini.[4][5][6][7][8][9][10]

Leben und Wirken

Pinax Geographikos (Πίναξ Γεωγραφικός), Padua, 1700. Die erste postbyzantinische Karte in griechischer Sprache. Sie ist in Chrysanthus Notaras' Introductio ad geographiam, et spaeram, Paris 1716, enthalten.

Notararas studierte Naturphilosophie, Mathematik und Theologie an der Universität Padua. Seins Studium setzte er in Paris fort. In Paris lernte er liberale Theologen wie Louis Ellies Dupin, Noël Alexandre und Michel Le Quien kennen und traf auch den Astronomen Giovanni Domenico Cassini, bei dem er Astronomie, Geodäsie und Geographie (1700) studierte. Unter Cassinis Aufsicht baute er auch astronomische Instrumente.[11] Notaras' Interesse an den mathematischen Wissenschaften setzte sich sein ganzes Leben lang fort. Seine Hauptinteressen waren Astronomie und Geodäsie. Er half bei der Gründung neuer Schulen und förderte die formale wissenschaftliche Bildung. 1716 veröffentlichte er die Introductio ad geographiam, et spaeram. Das Buch nahm das heliozentrische System als Grundlage. Notaras war sich des heliozentrischen Systems bewusst, obwohl er selbst nach dem Korydalismus über das geozentrische ptolemäische System schrieb. In seiner Opposition gegen das kopernikanische System verwendet es keine theologischen Einwände und Argumente, sondern den wesentlichsten Einwand, der von Wissenschaftlern im 16. Jahrhundert angenommen wurde. Es enthüllt objektiv und im Laufe der Zeit andere Ansichten alter und moderner Astronomen darüber, welches System am besten geeignet ist, die Bewegungen der Planeten zu erklären. Chrysanthos Notaras organisierte den Astronomie-Lehrplan in die Schulen des Heiligen Grabes. Notaras interessierte sich besonders für astronomische Instrumente. Er beschaffte sich astronomische Instrumente und Teleskope aus Europa und baute einige davon sogar selbst.

1892 entdeckte G.A. Arvanitakis in der Ölmühle des Klosters, in dem die Theologische Kreuzschule in Jerusalem untergebracht war, ein doppeltes Astrolabium mit der Inschrift: Dieses Instrument wurde von dem Mönch Chrysanthos unter der Leitung von Cassini für seine Brüder in Jerusalem gebaut, um Gott in seinen Werken anzubeten.[12]

Literatur

  • Vasileios Tsakiris: Das Beichtbuch von Chrysanthos Notaras (†1731). In: Die gedruckten griechischen Beichtbücher zur Zeit der Türkenherrschaft.Ihr kirchenpolitischer Entstehungszusammenhang und ihre Quellen. De Gruyter, Berlin, New York 2009, ISBN 978-3-11-021284-6, S. 209–242.

Einzelnachweise

  1. Chrýsanthos Notarás (16..-1731). Abgerufen am 17. Oktober 2022 (englisch).
  2. E. Kraft: Chrysanthos Notaras. In: Religion in Geschichte und Gegenwart. Brill (brillonline.com [abgerufen am 17. Oktober 2022]).
  3. Deutsche Biographie: Notaras, Chrysanthos - Deutsche Biographie. Abgerufen am 17. Oktober 2022.
  4. P. Rovithis: Chrysanthos Notaras as an Astronomer. 1. Januar 1997 (harvard.edu [abgerufen am 17. Oktober 2022]).
  5. K. Gavroglu: The Sciences in the European Periphery During the Enlightenment. Springer Science & Business Media, 2013, ISBN 978-94-011-4770-5, S. 52 (google.com [abgerufen am 17. Oktober 2022]).
  6. John Lowden: The Jaharis Gospel Lectionary: The Story of a Byzantine Book. Metropolitan Museum of Art, 2009, ISBN 978-1-58839-343-2, S. 9 f. (google.com [abgerufen am 17. Oktober 2022]).
  7. Luís Saraiva: Europe and China: Science and Arts in the 17th and 18th Centuries. World Scientific, 2013, ISBN 978-981-4390-43-9, S. 169 (google.com [abgerufen am 17. Oktober 2022]).
  8. Institut d'Estudis Catalans, Societat Catalana d'Història de la Ciència i de la Tècnica: The Circulation of science and technology: Proceedings of the 4th International Conference of the European Society for the History of Science : Barcelona, 18-20 november 2010. Institut d'Estudis Catalans, 2012, ISBN 978-84-9965-108-8, S. 20 f. (google.com [abgerufen am 17. Oktober 2022]).
  9. Yiftach Fehige: Science and Religion: East and West. Routledge, 2016, ISBN 978-1-317-33524-5, S. 222 (google.de [abgerufen am 17. Oktober 2022]).
  10. Petros Nikolaidis & P. Dionysis: The Contribution of the Patriarch of Jerusalem Chrysanthou Notara (1660--1731) the Ethical Cultivation of Science and Pastural Approach. Aristoteles-Universität Thessaloniki, Theologische Fakultät, abgerufen am 17. Oktober 2022 (griechisch).
  11. Efthymios Nicolaidis, Eudoxie Delli, Nikolaos Livanos, Kostas Tampakis, George Vlahakis: Science and Orthodox Christianity: An Overview. In: Isis. Band 107, Nr. 3, 20. September 2016, ISSN 0021-1753, S. 542–566, doi:10.1086/688704 (uchicago.edu [abgerufen am 17. Oktober 2022]).
  12. Δημήτριος ΠΑΠΑΪΩΑΝΝΟΥ. 4. Mai 2009, abgerufen am 17. Oktober 2022.
VorgängerAmtNachfolger
MiletiosPatriarch von Konstantinopel
1707–1731
Miletios
Dositheos II.Patriarch von Jerusalem
1669–1707
Parthenios