„Strategische Kommunikation“ – Versionsunterschied
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Zur Durchsetzung eigener Positionen und [[Politische Ideologie|Ideologien]] wird in der Politik auf ''Strategische Kommunikation'' zurückgegriffen, um [[Deutungshoheit]] zu gewinnen, Mehrheiten zu erzielen, oder den Gegner zu [[Legitimität|delegitimieren]].<ref name="VogFried20211206" /> Die Politik ist dafür eines der ältesten Handlungsfelder, bei Wahlkampf wie [[Agenda Setting]], eingebettet in Online-Campaigning, Unterhaltungsangebote und „policy placement“ bis hin zu [[Manipulation]] und [[Paternalismus]].<ref>{{Literatur |Titel=Strategische Kommunikation – Umrisse und Perspektiven eines Forschungsfeldes |Hrsg=[[Ulrike Röttger]], Volker Gehrau, Joachim Preusse |Verlag=Springer Fachmedien |Ort=Wiesbaden |Datum=2013 |Umfang=359 |ISBN=978-3-658-00408-8 |Seiten=14 f.}}</ref> Im [[Europäischer Auswärtiger Dienst|Auswärtigen Dienst]] der [[Europäische Union|EU]] ist für ''Strategische Kommunikation'' die [[East StratCom Task Force]] zuständig. |
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Version vom 8. Februar 2023, 22:56 Uhr
Strategische Kommunikation steht für Text- und Medien-gestützte Aktivitäten, mit denen Einzelpersonen, Gruppen oder Organisationen bei ausgewählten Zielgruppen die Verbundenheit mit ihren politischen, ökonomischen, rechtlichen oder anderweitig motivierten Interessen halten oder stärken möchten.[1] Dazu werden vor allem geheim gehaltene, oft aufwändige Strategien eingesetzt. Diese beinhalten den aktuellen und den Ziel-Zustand, sowie die Verfahren und Techniken zur Zielerreichung auch für den Umgang mit Widerstand.[1]
Die Forschung zur Strategischen Kommunikation reicht bis in die Antike zurück, sie ist in Recht, Politik, Militär, Medien, Wirtschaft und Wissenschaft anzutreffen.[1]
Vorgehen und Ziel
Bei Strategischer Kommunikation handelt es sich stets um eine Kommunikation der Macht, die keine körperliche Gewalt anwendet, diese jedoch begleiten kann. Stattdessen verwendet sie professionalisierte Methoden wie Slogans, Werbeplakate, Drohungen, Euphemismen oder False Flag-Aktionen, unter anderem Öffentlichkeitsarbeit, Propaganda, Framing, Rhetorik und Storytelling.[1] Ziel ist die Schaffung neuer Perspektiven bei der Zielgruppe, um ein Thema als normal oder verwerflich erscheinen zu lassen oder den Gegner zu verleumden. Damit sollen Handlungen bei der Zielgruppe je nach Zielsetzung verstärkt oder unterbunden werden.[1]
Themenfelder
Politik
Zur Durchsetzung eigener Positionen und Ideologien wird in der Politik auf Strategische Kommunikation zurückgegriffen, um Deutungshoheit zu gewinnen, Mehrheiten zu erzielen, oder den Gegner zu delegitimieren.[1] Die Politik ist dafür eines der ältesten Handlungsfelder, bei Wahlkampf wie Agenda Setting, eingebettet in Online-Campaigning, Unterhaltungsangebote und „policy placement“ bis hin zu Manipulation und Paternalismus.[2] Im Auswärtigen Dienst der EU ist für Strategische Kommunikation die East StratCom Task Force zuständig.
Militär
Zur Maximierung der Kampfbereitschaft wird Strategische Kommunikation nach innen für die Übereinstimmung und Treue der eigenen Bevölkerung und Partner eingesetzt, so mit dem Begriff der „Demokratisierung“ als Beschönigung zur Rechtfertigung von Angriffskriegen.[1] Offiziell beauftragt sind damit Organisationen wie das NATO Strategic Communication Center of Excellence.
Massenmedien
In den Medien dient Strategische Kommunikation der Durchsetzung von Deutungshoheiten wie der Optimierung der Ökonomie der Aufmerksamkeit.[1]
Wirtschaft
In der Wirtschaft wird Strategische Kommunikation zur Gewinnmaximierung breit und spezialisiert eingesetzt, innerhalb des Unternehmens wie nach außen,[1] unter anderem mit Öffentlichkeitsarbeit, Werbung oder Lobbyismus.
Siehe auch
- Gewaltfreie Kommunikation – ein Antonym zur Strategischen Kommunikation
- Impression-Management
- Integrierte Kommunikation
- Markenführung
- Medienmanipulation
- Online-Reputationsmanagement
- Public Diplomacy
Literatur
- Adi Grewenig: Inszenierte Information – Politik und strategische Kommunikation in den Medien. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 1992, ISBN 978-3-322-83247-4, doi:10.1007/978-3-322-83247-4 (288 S.).
- Klaus Merten: Konzeption von Kommunikation – Theorie und Praxis des strategischen Kommunikationsmanagements. Springer VS, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-658-01466-7 (435 S.).
Weblinks
- Friedemann Vogel: DiskursGlossar – Strategische Kommunikation. In: diskursmonitor.de. Forschungsgruppe Diskursmonitor und Diskursintervention, 6. Dezember 2021, archiviert vom am 23. Januar 2023; abgerufen am 25. Januar 2023.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i Friedemann Vogel: DiskursGlossar – Strategische Kommunikation. In: diskursmonitor.de. Forschungsgruppe Diskursmonitor und Diskursintervention, 6. Dezember 2021, archiviert vom am 23. Januar 2023; abgerufen am 25. Januar 2023.
- ↑ Ulrike Röttger, Volker Gehrau, Joachim Preusse (Hrsg.): Strategische Kommunikation – Umrisse und Perspektiven eines Forschungsfeldes. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-658-00408-8, S. 14 f. (359 S.).