„Margaret Moscheles“ – Versionsunterschied

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Version vom 4. März 2023, 22:36 Uhr

Margaret Moscheles (um 1912)

Margaret „Grete“ Moscheles (geboren 1854 in Berlin als Margarethe Sobernheim; gestorben 1924) war eine britische Malerin.

Leben

Sobernheim wurde 1854 in Berlin geboren.[1] Ihre Familie war jüdischen Glaubens.[2] Fälschlicherweise wird ihr eigenes Geburtsjahr mitunter mit 1871 angegeben.[3] 1875 heiratete sie in Deutschland den Maler und späteren Friedensaktivisten Felix Moscheles (1833–1917),[1] der ebenfalls jüdischer Herkunft war.[2] Mit der Heirat nahm sie seinen Nachnamen an; später ging das Ehepaar ins Vereinigtes Königreich, wo sie britische Staatsbürger wurden.[3]

Moscheles war wie ihr Ehemann von Beruf her Malerin.[3] Unter anderem stellte sie in den Räumen der Allied Artists' Association aus,[4] ebenso wie im Women’s International Arts Club.[5] 1905 und 1912 präsentierte sie auch ihre Werke in den Räumen der Royal Academy of Arts.[6] Ihr Gemälde Dead at Sea, Algiers befindet sich in der Sammlung des National Trusts im Smallhythe Place.[7] Der Dichter und Illustrator Edwin Ellis kommentierte 1893 in einer Ausstellungskritik über Moscheles’ Werk: „Margaret Moscheles zeigt einige Beispiele anmutigen Geschmackes, entschiedender Pinselarbeit und gekonnter Bildanordnungen, die es offensichtlich machen, dass sie den Künstlerinnen der Zukunft zugerechnet werden muss“.[8]

Daneben betätigte wie ihr Mann in der Friedensbewegung und als Esperantistin.[3] Der Esperantist Félicien Menu de Ménil widmete ihr 1908 ein auf Esperanto geschriebenes Musikstück mit dem Titel Mi aŭdas vin.[9] Gemeinsam mit ihrem Ehemann beteiligte sie sich zudem an der ethischen Bewegung und war wie ihr Ehemann unter den Mitbegründern der West London Ethical Society.[10] Ferner beteiligte sie auch an Aktivitäten der britischen Suffragettenbewegung.[11] Für die Zeitschrift Jus Suffragii, offizielles Organ der International Woman Suffrage Alliance, verfasste sie für die Ausgabe im Juli 1914 einen Nachruf auf Bertha von Suttner,[12] mit der sie zuvor in Briefkontakt gestanden hatte.[13] Moscheles starb 1924.[3]

Commons: Margaret Moscheles – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b MOSCHELES Margaret 1854-1927. In: artbiogs.co.uk. Artist Biographies, abgerufen am 4. März 2023 (englisch).
  2. a b Mark Kroll: Ignaz Moscheles and the Changing World of Musical Europe. Boydell & Brewer, Woodbridge 2014, ISBN 978-1-84383-935-4, S. 333.
  3. a b c d e DNB 1176148796. Abgerufen am 4. März 2023.
  4. The London Salon of the Allied Artists' Association, Ltd., 1909 : second year. Royal Albert Hall, London Juli 1909, S. 73 (archive.org).
  5. Mengting Yu: London’s Women Artists, 1900-1914: A Talented and Decorative Group. Springer Nature, Singapur 2020, ISBN 978-981-15-5705-7, S. 113.
  6. The Royal Academy Summer Exhibiton: A Chronicle, 1769–2018. Index Mm–Mo. In: chronicle250.com. Royal Academy of Arts, 2018, abgerufen am 4. März 2023 (englisch).
  7. Dead at Sea, Algiers. Margaret Moscheles (1871-1924). In: nationaltrustcollections.org.uk. National Trust, abgerufen am 4. März 2023 (englisch).
  8. Edwin Ellis: Lesser shows of june. In: The Studio. Band 1, Nr. 4, Juli 1893, S. 159–160, hier S. 160, doi:10.11588/diglit.17188.58.
  9. Mi aŭdas vin (Ménil, Félicien de). In: imslp.org. International Music Score Library Project, abgerufen am 4. März 2023.
  10. Jewish and Humanist. In: heritage.humanists.uk. Humanist Heritage, abgerufen am 4. März 2023 (englisch).
  11. Vgl. u. a.: “On Earth Peace, Goodwill towards Men.” To the Women of Germany and Austria. Open Christmas Letter. In: Jus Suffragii. 1. Januar 1915, S. 228. Zitiert nach: Sybil Oldfield (Hrsg.): International Woman Suffrage. Ius Suffragii 1913–1920. November 1914 – September 1916. Band 2. Routledge, New York City/London 2003, ISBN 0-415-25738-7, S. 46.
  12. Sybil Oldfield (Hrsg.): International Woman Suffrage. Ius Suffragii 1913–1920. July 1913 – October 1914. Band 1. Routledge, New York City/London 2003, ISBN 0-415-25737-9, S. 10. Vgl. auch den Abdruck des Nachrufes auf S. 190.
  13. Vgl.: Correspondenz. In: Bertha von Suttner, Alfred Hermann Fried (Hrsg.): Die Waffen nieder! Monatsschrift zur Förderung der Friedensbewegung. Band 8, Nr. 10, 1899, ISSN 2199-5486, S. 382–385, hier S. 382–383, JSTOR:23791765.