„Malliavin-Ableitung“ – Versionsunterschied

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Version vom 12. März 2023, 01:10 Uhr

Die Malliavin-Ableitung (auch stochastische Ableitung genannt) ist ein Begriff aus dem Malliavin-Kalkül und bezeichnet die Ableitung einer Zufallsvariable bezüglich eines Ergebnisses . Da Zufallsvariablen fast sicher definiert sind und im Allgemeinen nicht die passende topologische Struktur besitzt, versagt der klassische Ableitungsbegriff und es muss ein neuer Differenzierungsoperator definiert werden.

Die Malliavin-Ableitung ist nach dem französischen Mathematiker Paul Malliavin benannt.

Malliavin-Ableitung

Mit notieren wir den Raum der glatten Funktionen, deren partiellen Ableitungen polynomiales Wachstum besitzen, d. h. für alle und ein .

Sei ein vollständiger Wahrscheinlichkeitsraum und ein isonormaler Gauß-Prozess auf einem separablen Hilbert-Raum und . Definiere die Klasse glatter Zufallsvariablen der Form

für und .

Die Malliavin-Ableitung einer Zufallsvariable ist die -wertige Zufallsvariable

Die Richtungsableitung nach ist dann definiert als[1]

Erläuterungen

  • Die Ableitung hängt nicht von der Darstellung von ab.
  • Der Operator lässt sich zu einem eindeutigen, abgeschlossenen Operator für erweitern.[2]
  • Die Domäne von in , d.h. der Abschluss von , wird üblicherweise mit notiert. Der Ableitungsprozess wird häufig als respektive allgemeiner für als notiert.[3]

Beispiele

  • Wir betrachten das kanonische Modell und
mit weißem Rauschen
dann ist Ableitung in Richtung gegeben durch

Partielle Integration

Sei und , dann gilt

und daraus folgt

Literatur

Einzelnachweise

  1. David Nualart: The Malliavin Calculus and Related Topics. Hrsg.: Springer Berlin, Heidelberg. 2006, doi:10.1007/3-540-28329-3.
  2. Olav Kallenberg: Foundations of Modern Probability. Hrsg.: Springer. 2021, S. 465–486, doi:10.1007/978-3-030-61871-1.
  3. David Nualart: The Malliavin Calculus and Related Topics. Hrsg.: Springer Berlin, Heidelberg. 2006, doi:10.1007/3-540-28329-3 (Kapitel 1.2.1).