„Satz von Mantel“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K tk k
K Aktualisierung. Kleinigkeiten.
Zeile 1: Zeile 1:
Der '''Satz von Mantel''' ist einer der klassischen [[Theorem|Lehrsätze]] des [[Teilgebiete der Mathematik|mathematischen Teilgebiets]] der [[Extremale Graphentheorie|extremalen Graphentheorie]]. Der Satz geht auf eine Arbeit von [[W. Mantel]] aus dem Jahre 1907 zurück und behandelt eine Bedingung, unter der ein Graph [[Dreieck (Graphentheorie)|Dreiecke]] enthält.<ref name="SJ-001">Stasys Jukna: ''Extremal Combinatorics.'' 2011, S. 56&nbsp;ff., S. 63.</ref><ref name="LL-001">László Lovász: ''Combinatorial Problems and Exercises.'' 1979, S. 68, S. 395.</ref><ref group="A">Wie [[Stasys Jukna]] hervorhebt, ist der Mantel’sche Satz ein ''schönes Resultat'' (''beautiful result''), für den (mindestens) vier verschiedene Beweise existieren.</ref>
Der '''Satz von Mantel''' , {{enS|''Mantel's theorem''}}, ist einer der klassischen [[Theorem|Lehrsätze]] des [[Teilgebiete der Mathematik|mathematischen Teilgebiets]] der [[Extremale Graphentheorie|extremalen Graphentheorie]]. Der Satz geht auf eine Arbeit von [[W. Mantel]] aus dem Jahre 1907 zurück und behandelt eine Bedingung, unter der ein Graph [[Dreieck (Graphentheorie)|Dreiecke]] enthält.<ref name="SJ-001">Stasys Jukna: ''Extremal Combinatorics.'' 2011, S. 56&nbsp;ff., S. 63.</ref><ref name="LL-001">László Lovász: ''Combinatorial Problems and Exercises.'' 1979, S. 68, S. 395.</ref><ref group="A">Wie Stasys Jukna hervorhebt, ist der Mantel’sche Satz ein ''schönes Resultat'' (''beautiful result''), für den (mindestens) vier verschiedene Beweise existieren.</ref>


== Formulierung des Satzes ==
== Formulierung des Satzes ==
Zeile 12: Zeile 12:


== Verwandter Satz ==
== Verwandter Satz ==
:{{Hauptartikel|Satz von Reiman}}
Einen verwandten Satz erhält man, wenn man die entsprechende Fragestellung für den Kreisgraphen vom Typ <math>C_4</math> behandelt. Dieser Satz lässt sich angeben wie folgt:<ref name="MA-GMZ-001">Martin Aigner, Günter M. Ziegler: ''Das BUCH der Beweise .'' 2010, S. 190–191.</ref>
Von [[István Reiman]] (1927–2012) wurde im Jahre 1958 ein dem Mantel'schen verwandter Satz vorgelegt, welcher die entsprechende Fragestellung für den Kreisgraphen vom Typ <math>C_4</math> behandelt. Dieser Satz lässt sich angeben wie folgt:<ref name="SJ-002">Stasys Jukna: ''Extremal Combinatorics.'' 2011, S. 25–26.</ref><ref name="MA-GMZ-001">Martin Aigner, Günter M. Ziegler: ''Das BUCH der Beweise .'' 2018, S. 224–225.</ref>
: ''Sei <math>\, G \,</math> ein endlicher schlichter Graph der Knotenzahl <math>\, n \, </math> und der Kantenzahl <math>\, m \, </math> und sei weiter vorausgesetzt, dass <math>\, G \,</math> '''keinen''' Kreisgraphen des Typs <math>C_4</math> enthalte.''
: ''Sei <math>\, G \,</math> ein endlicher schlichter Graph der Knotenzahl <math>\, n \, </math> und der Kantenzahl <math>\, m \, </math> und sei weiter vorausgesetzt, dass <math>\, G \,</math> '''keinen''' Kreisgraphen des Typs <math>C_4</math> enthalte.''
: ''Dann ist die Ungleichung''
: ''Dann ist die Ungleichung''
Zeile 19: Zeile 20:


== Hintergrund ==
== Hintergrund ==
Zum Beweis des Mantel’schen Satzes werden in der Monographie ''Extremal Combinatorics'' von [[Stasys Jukna]] sowohl die [[Cauchy-Schwarzsche Ungleichung]] als auch (nicht zuletzt) zwei elementare Formeln zu [[Mengensystem]]en auf [[Endliche Menge|endlichen Mengen]] herangezogen.<ref group="A">Auf ähnlichen Formeln beruht auch der Beweis zum [[Lemma von Corrádi]].</ref> Diese lassen sich angeben wie folgt:<ref name="SJ-002">Stasys Jukna: ''Extremal Combinatorics.'' 2011, S. 9.</ref>
Zum Beweis des Mantel’schen Satzes werden in der Monographie ''Extremal Combinatorics'' von [[Stasys Jukna]] sowohl die [[Cauchy-Schwarzsche Ungleichung]] als auch (nicht zuletzt) zwei elementare Formeln zu [[Mengensystem]]en auf [[Endliche Menge|endlichen Mengen]] herangezogen.<ref group="A">Auf ähnlichen Formeln beruht auch der Beweis zum [[Lemma von Corrádi]]. Die in beiden Fällen wesentlich herangezogene Beweismethode ist die ''Methode der doppelten Abzählung'' ({{enS|''double counting''}}).</ref> Letztere lassen sich angeben wie folgt:<ref name="SJ-003">Stasys Jukna: ''Extremal Combinatorics.'' 2011, S. 9.</ref>
: ''Gegeben sei eine [[endliche Menge]] <math>X</math> sowie ein [[Teilmenge]]nsystem <math>\mathcal{F} \subseteq \mathcal{P}(X)</math> und dazu der [[Hypergraph]] <math>H=(X, \mathcal{F})</math>.''
: ''Gegeben sei eine [[endliche Menge]] <math>X</math> sowie ein [[Teilmenge]]nsystem <math>\mathcal{F} \subseteq \mathcal{P}(X)</math> und dazu der [[Hypergraph]] <math>H=(X, \mathcal{F})</math>.''
: ''Dabei sei <math>d \colon\, X \to \N_0, \, x \mapsto d(x):=|\{F \in \mathcal{F} \mid x \in F\}| \, (x \in X) \,</math> die zugehörige <math>H</math>-[[Grad (Graphentheorie)|Gradfunktion]].''
: ''Dabei sei <math>d \colon\, X \to \N_0, \, x \mapsto d(x):=|\{F \in \mathcal{F} \mid x \in F\}| \, (x \in X) \,</math> die zugehörige <math>H</math>-[[Grad (Graphentheorie)|Gradfunktion]].''
Zeile 34: Zeile 35:
|Autor=[[Martin Aigner]], [[Günter M. Ziegler]]
|Autor=[[Martin Aigner]], [[Günter M. Ziegler]]
|Titel=Das BUCH der Beweise
|Titel=Das BUCH der Beweise
|TitelErg=Mit Zeichnungen von Karl H. Hofmann
|Auflage=3.
|Auflage=5.
|Verlag=[[Springer Science+Business Media|Springer-Verlag]]
|Verlag=[[Springer Science+Business Media|Springer-Verlag]]
|Ort=Heidelberg / Dordrecht / London / New York
|Ort=Berlin, Heidelberg
|Datum=2010
|Datum=2018
|ISBN=978-3-642-02258-6}}
|ISBN=978-3-662-57766-0
|DOI=10.1007/978-3-662-57767-7}}
* {{Literatur
* {{Literatur
|Autor=[[Zoltán Füredi]], [[András Gyárfás]]
|Autor=[[Zoltán Füredi]], [[András Gyárfás]]
Zeile 50: Zeile 53:
|Autor=[[Frank Harary]]
|Autor=[[Frank Harary]]
|Titel=Graphentheorie
|Titel=Graphentheorie
|Verlag=R. Oldenbourg Verlag
|Verlag=[[R. Oldenbourg Verlag]]
|Ort=München, Wien
|Ort=München, Wien
|Datum=1974
|Datum=1974
|ISBN=3-486-34191-X}}
|ISBN=3-486-34191-X}}
* {{Literatur
* {{Literatur
|Autor=Stasys Jukna
|Autor=[[Stasys Jukna]]
|Titel=Extremal Combinatorics
|Titel=Extremal Combinatorics
|Reihe=Texts in Theoretical Computer Science
|Reihe=Texts in Theoretical Computer Science
|Auflage=2.
|Auflage=2.
|Verlag=Springer Verlag
|Verlag=Springer-Verlag
|Ort=Heidelberg / Dordrecht / London / New York
|Ort=Heidelberg, Dordrecht, London, New York
|Datum=2011
|Datum=2011
|ISBN=978-3-642-17363-9
|ISBN=978-3-642-17363-9

Version vom 26. April 2023, 20:28 Uhr

Der Satz von Mantel , englisch Mantel's theorem, ist einer der klassischen Lehrsätze des mathematischen Teilgebiets der extremalen Graphentheorie. Der Satz geht auf eine Arbeit von W. Mantel aus dem Jahre 1907 zurück und behandelt eine Bedingung, unter der ein Graph Dreiecke enthält.[1][2][A 1]

Formulierung des Satzes

Der Satz lässt sich zusammengefasst angeben wie folgt:[1]

Gegeben sei ein endlicher schlichter Graph der Knotenzahl und der Kantenzahl .
Dabei soll die Ungleichung
erfüllt sein.
Dann enthält einen Kreisgraphen vom Typ .
Anders gesagt:
Ist ein endlicher schlichter Graph der Knotenzahl dreiecksfrei, so besitzt er höchstens Kanten.[A 2]

Verwandter Satz

Von István Reiman (1927–2012) wurde im Jahre 1958 ein dem Mantel'schen verwandter Satz vorgelegt, welcher die entsprechende Fragestellung für den Kreisgraphen vom Typ behandelt. Dieser Satz lässt sich angeben wie folgt:[3][4]

Sei ein endlicher schlichter Graph der Knotenzahl und der Kantenzahl und sei weiter vorausgesetzt, dass keinen Kreisgraphen des Typs enthalte.
Dann ist die Ungleichung
[A 3]
erfüllt.

Hintergrund

Zum Beweis des Mantel’schen Satzes werden in der Monographie Extremal Combinatorics von Stasys Jukna sowohl die Cauchy-Schwarzsche Ungleichung als auch (nicht zuletzt) zwei elementare Formeln zu Mengensystemen auf endlichen Mengen herangezogen.[A 4] Letztere lassen sich angeben wie folgt:[5]

Gegeben sei eine endliche Menge sowie ein Teilmengensystem und dazu der Hypergraph .
Dabei sei die zugehörige -Gradfunktion.
Dann gelten folgende Formeln:
(i) .[A 5]
(ii) .

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Stasys Jukna: Extremal Combinatorics. 2011, S. 56 ff., S. 63.
  2. László Lovász: Combinatorial Problems and Exercises. 1979, S. 68, S. 395.
  3. Stasys Jukna: Extremal Combinatorics. 2011, S. 25–26.
  4. Martin Aigner, Günter M. Ziegler: Das BUCH der Beweise . 2018, S. 224–225.
  5. Stasys Jukna: Extremal Combinatorics. 2011, S. 9.

Anmerkungen

  1. Wie Stasys Jukna hervorhebt, ist der Mantel’sche Satz ein schönes Resultat (beautiful result), für den (mindestens) vier verschiedene Beweise existieren.
  2. Nimmt man für geradzahliges den vollständig bipartiten Graph , so zeigt sich, dass diese Ungleichung scharf ist.
  3. ist die Ganzzahl-Funktion.
  4. Auf ähnlichen Formeln beruht auch der Beweis zum Lemma von Corrádi. Die in beiden Fällen wesentlich herangezogene Beweismethode ist die Methode der doppelten Abzählung (englisch double counting).
  5. Diese Formel lässt sich als eine Verallgemeinerung des Handschlaglemmas auffassen.