„Vier Afghanische Rosse“ – Versionsunterschied

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== Geschichte ==
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Das [[Durrani-Reich]] war ein Vorläufer des modernen [[Afghanistan]]. Es bildete den westlichsten Vasallenstaat des chinesischen [[Qing-Dynastie|Qing-Reiches]]. Im zwölften Mondmonat des 28. Regierungsjahr von Kaiser [[Qianlong]], also im Jahr 1763 [5]2, zahlte Emir [[Ahmad Schah Durrani]] seinen Tribut, indem er von einem [[Gesandter|Gesandten]] dem Kaiser vier edle Pferde überbringen ließ. Dazu übergab er eine diplomatische Urkunde auf [[Blattgold]], die Informationen über die vier reinblütigen Pferde enthielt.<ref name="HK">{{cite web|language=en|url=http://www.cityu.edu.hk/langshining/artwork.shtml#3_25|title=郎世寧 畫 愛烏罕 四 駿|editor=cityu.edu.hk|language=en}}</ref> Dennoch machte der afghanischen Gesandte bei Qianlong keinen guten Eindruck, da er sich weigerte, den [[Kotau]] zu machen.<ref>[https://books.google.ch/books?id=HkpnDwAAQBAJ&redir_esc=y The Indian Frontier: Horse and Warband in the Making of Empires], Jos Gommans, Routledge, 22. Dezember 2017, Suche auf "Castiglione"</ref>
Das [[Durrani-Reich]] war ein Vorläufer des modernen [[Afghanistan]]. Es bildete den westlichsten Vasallenstaat des chinesischen [[Qing-Dynastie|Qing-Reiches]][4] 1.


Kaiser Qianlong schieb später ein Lied über die „Vier afghanischen Rosse“. Schießlich gab Kaiser seinen 74-jährigen [[Hofmaler]] Castiglione den Auftrag Porträts von den vier Pferden zu schaffen.Möglicherweise ließ sich der Kaiser dazu von der ''Bildrolle mit fünf Pferden'' des chinesischen Malers Li Gonglin (1049–1106) inspirieren.<ref name="EurAsian">{{Cite book|language=en|author=Anna Grasskamp, Monica Juneja|title=EurAsian Matters : China, Europe, and the Transcultural Object, 1600-1800|editor=Springer|date=2018|pages=164|publisher=Springer |isbn=978-3-319-75641-7|url=https://books.google.com/books?id=BLNZDwAAQBAJ}}</ref> Castiglione wird auf [[Pinyin]] auch Lang Shinin genannt. Die Vier Afghanischen [[Schlachtross|Rosse]] sind seine letzten bekannten Pferdeporträts und eines seiner letzten Werke.<ref>Cartier, Michel (2004). Éditions Favre (ed.). Giuseppe Castiglione dit Lang Shining (1688-1766). Lausanne</ref>
Im zwölften Mondmonat des 28. Regierungsjahr von Kaiser [[Qianlong]], also im Jahr 1763 [5]2, zahlte Emir [[Ahmad Schah Durrani]] seinen Tribut, indem er von einem [[Gesandter|Gesandten]] dem Kaiser vier edle Pferde überbringen ließ. Dazu übergab er eine diplomatische Urkunde auf [[Blattgold]], die Informationen über die vier reinblütigen Pferde enthielt, 2. Dennoch machte der afghanischen Gesandte bei Qianlong keinen guten Eindruck, da er sich weigerte, den [[Kotau]] zu machen.[1] 3

Kaiser Qianlong schieb später ein Lied über die „Vier afghanischen Rosse“.[4] Schießlich gab Kaiser seinen 74-jährigen [[Hofmaler]] Castiglione den Auftrag Porträts von den vier Pferden zu schaffen.[7] 4 Möglicherweise ließ sich der Kaiser dazu von der Bildrolle mit fünf Pferden“ des chinesischen Malers Li Gonglin (1049–1106) inspirieren.[8] Die Vier Afghanischen [[Schlachtross|Rosse]] sind Castigliones, der auf [[Pinyin]] Lang Shinin heißt, letzte bekannte Pferdeporträts und eines seiner letzten Werke.[7] 5


== Beschreibung ==
== Beschreibung ==

Version vom 12. Februar 2024, 23:55 Uhr

Leyuanliu, das Zweite der Vier Afghanischen Rosse (Giuseppe Castiglione)
Leyuanliu, das Zweite der Vier Afghanischen Rosse
Giuseppe Castiglione, 1763
Schriftrolle auf Seide, Tusche mit Farbe
40.7 × 297.1 cm
Nationales Palastmuseum, Taipeh, Taiwan
Vorlage:Infobox Gemälde/Wartung/Museum

Die Vier Afghanischen Rosse (Chinesisch: 爱乌罕四骏图) sind eine Porträtserie von vier Pferden, die ein afghanische Emir dem chinesischen Kaiser 1763 als Tribut überbringen ließ.

Gezeichnet wurden sie vom Mailänder Jesuitenmissionar Giuseppe Castiglione. Sie werden im Nationalen Palastmuseum in Taiwan zusammen mit anderen Kunstwerken und Pferdebildnissen von Castiglione aufbewahrt.[1][2]

Geschichte

Das Durrani-Reich war ein Vorläufer des modernen Afghanistan. Es bildete den westlichsten Vasallenstaat des chinesischen Qing-Reiches. Im zwölften Mondmonat des 28. Regierungsjahr von Kaiser Qianlong, also im Jahr 1763 [5]2, zahlte Emir Ahmad Schah Durrani seinen Tribut, indem er von einem Gesandten dem Kaiser vier edle Pferde überbringen ließ. Dazu übergab er eine diplomatische Urkunde auf Blattgold, die Informationen über die vier reinblütigen Pferde enthielt.[3] Dennoch machte der afghanischen Gesandte bei Qianlong keinen guten Eindruck, da er sich weigerte, den Kotau zu machen.[4]

Kaiser Qianlong schieb später ein Lied über die „Vier afghanischen Rosse“. Schießlich gab Kaiser seinen 74-jährigen Hofmaler Castiglione den Auftrag Porträts von den vier Pferden zu schaffen.Möglicherweise ließ sich der Kaiser dazu von der Bildrolle mit fünf Pferden des chinesischen Malers Li Gonglin (1049–1106) inspirieren.[5] Castiglione wird auf Pinyin auch Lang Shinin genannt. Die Vier Afghanischen Rosse sind seine letzten bekannten Pferdeporträts und eines seiner letzten Werke.[6]

Beschreibung

Beispiel eines der Zehn Rosse von Castiglione, (红玉座, 1748)

Die Vier Afghanischen Rosse sind eine Chinesische Tuschmalerei mit Farbe. Sie sind mit schwarzer, chinesischer Tusche auf eine Seidenrolle mit den Maßen (40.7 x 297.1 cm) gemalt. Die Pferde sind ganzfigurig, aus verschiedenen Blickwinkeln und teilweise in der Bewegung dargestellt. Es gibt eine Lichtquelle, wodurch die Pferde plastischer hervortreten. [3]. Die dargestellten Pferde sind von leichterem Körperbau als die Zehn Rosse von Castiglione.[7]

Neben den Bildnissen finden sich in den folgenden vier Sprachen Uigurisch, Chinesisch, Mandschu und Mongolisch ausführliche Informationen zu jedem der Pferde.[3] Laut Begleittext, bat der kaiserliche Dichter Zhang Lei den Kalligraphen Huang Tingjian, die Namen, die Größe sowie biografischen Informationen zu jedem Pferd aufzuschreiben.[5] [9] Auf den ersten Blick scheinen die Begleittexte in den verscjiedenen Sprachen Übersetzungen voneinander zu sein. Sie liefern jedoch nicht alle die gleichen Informationen7. Die uigurischen Inschriften wurden erst 2013 übersetzt.2

Beim Ausrollen der Schriftrolle erscheint als erstes Pferd Chaoercong. Es geht nach rechts und ist ein Apfelschimmel.[7]

Das zweite Pferd heißt Leyuanliu. Es ist ein Brauner, der in einer Dreiviertelrückansicht dargestellt ist. Sein Blick ist nach rechts gerichtet.[7]

Das dritte Pferd namens Yuekulai geht nach links und hat das linke Vorderbein angehoben. Es ist in gelblicher Farbe dargestellt, möglicherweise ist es ein Palomino.[7] Der Name des Pferdes, Yuekulai, wurde übersetzt und interpretiert. Yueku bezeichnet in klassischen chinesischen Texten den Standort des Mondes oder das Licht des Mondes. Lai bezeichnet ein sieben Chi großes Pferd.[9] Die mandschurische Inschrift ist "Argatu Sirha". Argatu bezeichnet einen Hirsch oder ein männliches Reh. Sirha ist eine Variante von Sirga und bezeichnet eine helle rötlich-braune Farbe bei Pferden oder Hirschen.[9] [7]

Das vierte Pferd mit Namen Ling Kunbai ist ein Schimmel und wird von vorne dargestellt. 6 [7]

Analyse

Der Begleittext betont den Status des Durrani-Reichs als Vasall des Qing-Reiches1. Die dargestellten Pferde haben kein erkennbares Geschlecht, was der zeitgenössische französischer Autor Jean-Louis Gouraud auf die Zurückhaltung von Castiglione zurückführte, der von Jesuiten ausgebildet wurdet. Die Mähnen und unteren Gliedmaßen der Pferde scheinen mit Henna gefärbt zu sein, was mit afghanischen, indischen und persischen Tradition übereinstimmen würde. 6 [7]

  1. NPM New Media Art Exhibition_Introduction. 3. November 2018;.
  2. Jos Gommans: The Indian Frontier, Horse and Warband in the Making of Empires. Hrsg.: Routledge (Verlag). Routledge, 2017, ISBN 978-1-351-36356-3 (google.com)..
  3. a b 郎世寧 畫 愛烏罕 四 駿. (englisch). Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „HK“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  4. The Indian Frontier: Horse and Warband in the Making of Empires, Jos Gommans, Routledge, 22. Dezember 2017, Suche auf "Castiglione"
  5. Anna Grasskamp, Monica Juneja: EurAsian Matters : China, Europe, and the Transcultural Object, 1600-1800. Hrsg.: Springer. Springer, 2018, ISBN 978-3-319-75641-7, S. 164 (englisch, google.com).
  6. Cartier, Michel (2004). Éditions Favre (ed.). Giuseppe Castiglione dit Lang Shining (1688-1766). Lausanne