Äpplet (Schiff)

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Äpplet
Stückpforte auf der Backbordseite des oberen Geschützdecks
Stückpforte auf der Backbordseite des oberen Geschützdecks
Schiffsdaten
Flagge Schweden Schweden
Schiffstyp Galeone
Heimathafen Stockholm
Eigner Königlich-Schwedische Marine (Kungliga flottan)
Bauwerft Skeppsgården
Kiellegung Mitte/Ende 1620er Jahre
Stapellauf 1622
Indienststellung 1622 und 1629
Außerdienststellung 1658
Verbleib 1658 als Blockschiff versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 47,7 m (Lüa)
Breite 12,6 m
 
Besatzung ca.100 Mann

Die Äpplet (schwedisch für „Der Apfel“; wohl in Anlehnung an den Reichsapfel) war neben dem königlichen Schiff Vasa eines der großen Kriegsschiffe, die Schweden um die 1620er Jahre im Auftrag von König Gustav II. Adolf baute. Das Wrack der Äpplet wurde erst im Jahr 2021 entdeckt und wird derzeit erforscht.

Historische Hintergründe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

König Gustav II. Adolf von Schweden ließ die Äpplet und die Vasa bauen, um der zur Seegroßmacht aufstrebenden schwedischen Marine während des Dreißigjährigen Krieges eine Vormachtstellung in der Ostsee zu verschaffen. Im Jahr 1630 wurde die Äpplet eingesetzt, um die in den Krieg eintretende schwedische Armee nach Deutschland zu verschiffen. Dabei befanden sich rund 900 Soldaten und 100 Mann Besatzung auf dem Schiff.[1]

Größenvergleich: Wracks der Schwesterschiffe Vasa und Äpplet

Bau, Reparatur und Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Äpplet wurde etwa ein Jahr nach dem Untergang der annähernd gleich großen Vasa erneut in Dienst gestellt. Obwohl sie bereits 1622 fertiggestellt und bis 1624 dienstfertig ausgerüstet wurde, gab es vor allem durch die Länge des Schiffes und einem zu schwachen Rumpf erhebliche Probleme. Dies hatte eine von 1625 bis 1629 dauernde Reparatur zufolge.[2] Der zuständige Schiffsbaumeister war Hein Jacobsson. Im Jahr 1658 wurde die marode Äpplet außer Dienst gestellt und nahe Vaxholm versenkt, um als Blockschiff eine Meerenge nordöstlich von Stockholm vor Feinden zu schützen.

Archäologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dezember 2021 fanden Meeresarchäologen das Wrack der Äpplet, was aber erst im Oktober 2022, nach verschiedenen Untersuchungen am Wrack, offiziell bestätigt werden konnte. So ergab beispielsweise die Analyse des Holzes, dass die Eichen 1627 im Mälartal gefällt wurden, woher auch das Baumaterial des Schwesterschiffs Vasa stammt. Das Wrack der Äpplet befindet sich in einem militärischen Sicherheitsbereich;[3] eine Bergung ist nicht geplant.[4] Im Frühling 2023 begannen Meeresarchäologen des schwedischen Museum of Wracks mit der schwedischen Marine, das gut erhaltene Wrack digital für ein detailliertes 3D-Modell zu vermessen. Dabei wurden Holzskulpturen von Löwenköpfen – dem schwedischen Wappentier – und die eines Apfels erfasst.[5]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Äpplet - Vasa's sister ship. In: Vrak. 24. Oktober 2022, abgerufen am 24. August 2023 (englisch).
  2. Jan Glete, Gustav II Adolfs Äpplet, Marinearkeologisk Tidskrift 4/2002, Stockholm
  3. The Äpplet of Gustavus' Eye. Von: Kindy, Dave, Military History, 08897328, Spring2023, Bd./Jhrg. 39, Ausgabe 4
  4. Sensationsfund in Schweden. tagesschau.de, 24. Oktober 2022, abgerufen am 27. Oktober 2022.
  5. Sculptures from Äpplet shipwreck discovered. In: Vrak.se. 7. Juni 2023, abgerufen am 24. August 2023 (englisch).