6-Pyruvoyl-5,6,7,8-tetrahydropterin

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Strukturformel
Allgemeines
Name 6-Pyruvoyl-5,6,7,8-tetrahydropterin
Andere Namen
  • Dyspropterin
  • 1-(2-amino-4-oxo-3,4,5,6,7,8-hexahydropteridin-6-yl)propan-1,2-dion (IUPAC)
Summenformel C9H11N5O3
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 89687-39-8
PubChem 128973
Wikidata Q245508
Eigenschaften
Molare Masse 237,22 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

6-Pyruvoyl-tetrahydropterin ist eine heterocyclische Verbindung, welche zur Naturstoff-Klasse der Pterine, in weiterem Sinn der Pteridine gehört.

Namensgebend für das Molekül ist die C3-Seitenkette am C-6 des Pterin-Heterocyclus. Sie trägt zwei benachbarte Carbonylgruppen und entspricht damit strukturell einem Brenztraubensäure-Rest (Pyruvic acid). Der Substituent (CH3COCO−) wird folglich als Pyruvoyl-Rest bezeichnet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Untersuchungen zur Biosynthese von 5,6,7,8-Tetrahydrobiopterin (BH4, Sapropterin) aus Dihydroneopterintriphosphat, welches seinerseits über mehrere Stufen aus Guanosintriphosphat (GTP) entsteht, wurde wahrscheinlich, dass als Vorstufe ein unbeständiges Zwischenprodukt (Intermediat) auftreten könnte, welchem die Struktur des 6-Pyruvoyl-5,6,7,8-tetrahydropterins (PPH4) zugeordnet wurde.[2]

Die Isolierung des labilen Moleküls PPH4 erwies sich als schwierig. Immerhin lieferten die 1H-NMR-Spektroskopie und das Massenspektrum begründete Hinweise für seine Existenz.[3][4]

Biochemie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Umwandlung von Dihydroneopterintriphosphat zu PPH4 wird durch das Enzym 6-Pyruvoyl-H4-pterin-Synthase (PTPS, PPH4S, EC 4.6.1.10) katalysiert. Anschließend werden die Carbonylgruppen der Seitenkette zum Diol (BH4) hydriert, wobei das Coenzym NADPH als Wasserstoffquelle fungiert, in Kooperation mit dem Enzym Sepiapterin-Reduktase. Möglicherweise entsteht zunächst noch die Zwischenstufe 6-Lactoyl-5,6,7,8-tetrahydrosepiapterin.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. Hans-Christoph Curtius, Dorothee Heintel, Sandro Ghisla, Thomas Kuster, Walter Leimbacher, Alois Niederwieser: Tetrahydrobiopterin biosynthesis. In: European Journal of Biochemistry. Band 148, Nr. 3, 1985, S. 413–419, doi:10.1111/j.1432-1033.1985.tb08855.x.
  3. S. Gisla, Shin-Ichiro Takikawa, P. Steinerstauch, T. Hasler, H.-Ch. Curtius: BH4 Biosynthesis: 1H-NMR Evidence for the Pyruvoyl-Tetrahydropterin-Synthase Catalyzed Formation of 6-Pyruvoyl-Tetrahydropterin from Dihydroneopterin Triphosphate. In: Chemistry and biology of pteridines. 8: Montreal, Canada, June 15 - 20, 1986. de Gruyter, Berlin [u. a.] 1986, ISBN 3-11-010771-6, S. 299–303 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. W. J. Richter, F. Raschdorf, R. Dahinden, A. Niederwieser, H.-Ch. Curtius, W. Leimbacher, Th. Kuster: The Structural Characterization of 6-Pyruvoyl Tetrahydropterin by Fast Atom Bombardment Mass Spectrometry with One- and Two-Dimensionai Mass Analysis (FAB/MS and FAB/MSMS). In: H.-Ch. Curtius, N. Blau, R. A. Levine (Hrsg.): Unconjugated pterins and related biogenic amines: proceedings of the First International Workshop, Flims, Switzerland, February 28 - March 7, 1987. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1987, ISBN 3-11-011341-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).