8,8-cm-KwK 36
8,8-cm-KwK 36 | |
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Allgemeine Angaben | |
Militärische Bezeichnung | 8,8-cm-Kampfwagenkanone |
Entwickler/Hersteller | Friedrich Krupp AG |
Produktionszeit | 1942 bis 1945 |
Waffenkategorie | Kampfwagenkanone |
Technische Daten | |
Rohrlänge | 493 cm |
Kaliber | 88 mm |
Kaliberlänge | L/56 |
Höhenrichtbereich | –10° bis +20° Winkelgrad |
Seitenrichtbereich | 360° |
Die 8,8-cm-KwK 36 war eine Kampfwagenkanone mit der Kaliberlänge L/56, welche als modifizierte Version einer Flugabwehrkanone die Hauptbewaffnung des Panzerkampfwagens VI Tiger darstellte.
Konstruktion
Verlautbarungen zufolge soll diese Kampfwagenkanone auf der Grundlage des Basismodells der bekannten 8,8-cm-Fliegerabwehrkanonen FlaK 36/37 aus den 1930er-Jahren entwickelt worden sein. Da Ähnlichkeit zwischen den Waffensystemen besteht, ist von einer Parallelentwicklung auszugehen. Der Hauptunterschied diesbezüglich war jedoch, dass die Munition der Flakkanonen mit Zündhütchen, also durch Schlagbolzen gezündet wurde (Perkussionszündung), während die KwK-Munition eine elektrische Abfeuerung hatte. Die Granatprojektile der FlaK- und KwK-Munition verwendeten mit L/56 die gleiche Kaliberlänge.
Die KwK 36 war praktisch baugleich zu den 5-cm-KwK und 7,5-cm-KwK, die bereits in einigen deutschen Panzerkampfwagen verwendet wurden, wobei hier nicht nur graduell Unterschiede bestanden. So bestand der Verschlusskeil der Kanonen aus zwei Teilen zu je 320 mm. Das vertikal angeordnete Verschlussstück der Kanone selbst funktionierte halbautomatisch. Hierbei erfolgte nach dem Abschuss des Projektils der Auswurf der Granathülse automatisch, wobei Verschlusskeil und Spanner offen blieben und somit für das Einführen der nächsten Granate vorbereitet waren. Der folgende Nachladevorgang musste dann aber per Hand ausgeführt werten.
Die Kaliberlänge L/56 bedeutet eine Länge der Kanonenrohrs (88 mm × 56 Kaliber = 4928 mm) von etwa 493 cm beim Einbau im Panzerkampfwagen Tiger I. Da die länger anhaltende Gasdruckeinwirkung auf das Projektil bei längerem Rohr eine höhere Mündungsgeschwindigkeit (v0 in m/s) des Projektils bewirkt, wodurch letztlich die Durchschlagsleistung gesteigert werden kann, wurden größere Kaliberlängen angestrebt. Dies führte zur Entwicklung der kampfwertgesteigerten 8,8-cm-KwK 43 mit einer Kaliberlänge von L/71 (Rohrlänge = 6248 mm), die unter anderem als Hauptbewaffnung des Tiger II diente. Sie erzielte hohe Treffergenauigkeit und Durchschlagskraft.
Munitionsarten
Mittlere Durchschlagskraft gegen homogene, gewalzte Panzerstahlplatten bei einem Auftreffwinkel von 30° zur Vertikalen des Panzerfahrzeugs.[1]
Munition | Typ | Masse Projektil |
Mündungs- geschwindigkeit () |
Entfernung zum Ziel in Metern (m) | ||||||
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100 | 500 | 1000 | 1500 | 2000 | ||||||
PzGr. 39 | Panzergranate 1939: Wuchtgeschoss, panzerbrechend, mit Kappe und ballistischer Haube - hochexplosiv - Leuchtspur (heute APCBC-HE-T) | 10,2 kg | 773 m/s | 120 mm 100 %1 |
110 mm 100 %1 |
100 mm 100 %1 |
91 mm 98 %1 |
84 mm 87 %1 | ||
120 mm 100 %2 |
110 mm 100 %2 |
99 mm 93 %2 |
91 mm 74 %2 |
83 mm 50 %2 | ||||||
PzGr. 40 | Panzergranate 1940: Hartkerngeschoss mit Wolfram-Karbid- Hartkern, panzerbrechend, mit Kappe und ballistischer Haube (heute APCBC) | 7,3 kg | 930 m/s | 170 mm 100 %1 |
155 mm 100 %1 |
138 mm 100 %1 |
122 mm 97 %1 |
110 mm 89 %1 | ||
120 mm 100 %2 |
110 mm 100 %2 |
99 mm 93 %2 |
91 mm 74 %2 |
89 mm 47 %2 | ||||||
Gr. 39HL | Granate 1939 Hohlladung: panzerbrechend mit (hochexplosiver) Hohlladung zur Panzerabwehr (high-explosive anti-tank warhead, HEAT) | 7,56 kg | 600 m/s | Eindringtiefe 90 mm | ||||||
100 %1 | 100 %1 | 94 %1 | 72 %1 | 52 %1 | ||||||
100 %2 | 98 %2 | 94 %2 | 62 %2 | 34 %2 |
- Erläuterungen
- Wahrscheinlichkeitswert (1–100)%1: Versuchsweise erreichte Eindringtiefe, Zielfläche 2,5 m × 2,9 m
- Wahrscheinlichkeitswert (1–100)%2: im Gefecht/ Panzerkampf erreichte Eindringtiefe
- PzGr: Panzergranate
- HL: Hohlladung
Trägerplattformen
- Mit 8,8-cm-KwK 36 ausgerüstete Kampfwagen
Literatur
- Thomas L. Jentz: Germany’s TIGER Tanks - Tiger I and II. Combat Tactics, ISBN 0-7643-0225-6.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Christian Ankerstjerne: Armor Penetration Table. In: http://www.panzerworld.com/. Abgerufen am 10. November 2014.