ASU-85
ASU-85 | |
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Polnischer ASU-85 (1971) | |
Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 4 (Kommandant, Fahrer, Richtschütze, Ladeschütze) |
Länge | 8,44 m (mit Kanone); 6,24 m über Wanne |
Breite | 2,97 m |
Höhe | 1,94 m |
Masse | 15,5–17,0 Tonnen (Gefechtsgewicht) |
Panzerung und Bewaffnung | |
Panzerung | Bug 40–60 mm; Seiten 13–40 mm |
Hauptbewaffnung | 1 × 85-mm-Kanone D-70 (2S15) |
Sekundärbewaffnung | 1 × 7,62-mm-SGMT-Maschinengewehr (koaxial) und
1 × 12,7 mm DShKM-Flugabwehr-MG (nach Kampfwertsteigerung) |
Beweglichkeit | |
Antrieb | 6-Zylinder-V-Zweitakt-Dieselmotor JaMZ-296W (wassergekühlt) 210/240 PS (155/177 kW) |
Federung | Torsionsstab |
Geschwindigkeit | 45 km/h (Straße) |
Leistung/Gewicht | 14 PS/Tonne |
Reichweite | 260 km |
Der ASU-85 (Awiadessantnaja Samochodnaja Ustanowka; russisch АСУ-85 Авиадесантная самоходная установка, auf deutsch: Luftlande-Selbstfahrgeschütz 85) ist eine sowjetische Luftlande-Selbstfahrlafette.
Geschichte
Auf Beschluss des Ministerrates der UdSSR vom 15. September 1953 erhielt das Sonderkonstruktionsbüro 40 (OKB-40) im Werk Nr. 40 den Auftrag zur Entwicklung einer leichten Selbstfahrlafette zur Panzerabwehr. Sie sollte in den Motorisierten-Schützen- und Panzereinheiten, sowie bei den Luftlandetruppen eingesetzt werden. Die SFL trug die Bezeichnung SU-85 "Objekt 573", mit der sie am 6. Juli 1958 in die Bewaffnung der Sowjetarmee aufgenommen wurde. Später wurde zur besseren Unterscheidung in Artikeln und Büchern die Bezeichnung ASU-85 verwendet, obwohl alle offiziellen Dokumente die Bezeichnung SU-85 trugen/tragen. Die Serienproduktion lief von 1956 bis 1964 (nach anderen Angaben auch bis 1966).
Nachfolger des ASU-85 sind die luftverlastbaren Schützenpanzermodelle der BMD-Serie.
Technik
Entsprechend den Forderungen verwendeten die Konstrukteure Aggregate und Baugruppen des leichten Schwimmpanzers PT-76 (Fahrwerk, Motor usw.) Die Wanne stellte eine völlige Neukonstruktion mit rationell geneigten Panzerplatten dar. Die Stärke der Panzerung bot ausreichenden Schutz vor klein- und mittelkalibrigen Geschossen. Die turmlose Konstruktion war mit der 85-mm-Kanone D-70 (2A15) und einem achsparallelen 7,62-mm-SGMT-MG bewaffnet. Die Besatzung bestand aus Kommandant, Fahrer, Richtschütze und Ladeschütze.
Mit seinem Sechszylinder-Zweitakt-Dieselmotor JaMZ-296W mit einer Leistung von 210 PS (177 kW) erreichte das Fahrzeug eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h und hatte mit den Zusatztanks am Heck eine Fahrbereich von 360 Kilometer. Es war mit einer Infrarot-Nachtsicht-Ausrüstung (gut zu erkennen durch den Suchscheinwerfer, der über der Kanone angebracht war) und einem Funkgerät R113 ausgestattet.
Obwohl die Konstruktion der ASU-85 auf die Nutzung in den Luftlandetruppen ausgerichtet war, konnte sie nur mit Flugzeugen Antonow An-12 und Hubschraubern Mi-6 transportiert werden. Mit einem Gewicht von 15,5 Tonnen war ein Absetzen per Fallschirmsystem zunächst nicht möglich. Erst später, mit der Verwendung der Luftlande-Plattform P-16 und reaktiver Fallschirmsysteme war auch dies möglich. Trotzdem blieb die Landung mit Flugzeug oder Hubschrauber die Hauptmethode.
Die sowjetische Luftlandedivisionen hatten je eine SFL-Abteilung mit 31 ASU-85. Die ASU-85 wurde auch von den polnischen Luftlandetruppen und von der ägyptischen Armee genutzt. Trotz der geringen Panzerung wies die ASU-85 mit der leistungsstarken Kanone und seiner Beweglichkeit einen hohen Kampfwert bei den Luftlandeeinheiten auf. Erst im Jahr 1993 wurden die letzten ASU-85 aus der Bewaffnung herausgenommen.
Varianten
Insgesamt sind vier Modifikationen bekannt:
- SU-85 Objekt 573 (ASU-85): oben offen, Heck nach vorn geneigt
- SU-85 Objekt 573 (ASU-85): oben geschlossen mit vier Luken, Heck nach vorn geneigt
- SU-85 Objekt 573 (ASU-85): oben geschlossen mit vier Luken, Heck nach hinten geneigt
- ASU-85M Objekt 573: modernisierte Variante mit Fla-MG DSchKM
Nutzer
In sämtlichen Nutzerstaaten wurde das Fahrzeug noch während des Bestehens der jeweiligen Streitkräfte ausgemustert.
Weblinks
- Detaillierte Informationen über den ASU-85 (englisch)