Flughafen Quito

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Aeropuerto Internacional
Mariscal Sucre
Kenndaten
ICAO-Code SEQM
IATA-Code UIO
Koordinaten

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Höhe über MSL 2.411 m  (7.910 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 37 km östlich von Quito
Straße Vía Interoceánica E28/E35
Nahverkehr AeroServicios-Shuttle Service
alle 30 Min ins Zentrum, US$ 8
Basisdaten
Eröffnung 20. Februar 2013
Betreiber Quiport
Fläche 1500 ha
Terminals 1
Kapazität
(PAX pro Jahr)
6 Mio. Passagiere
Start- und Landebahn
18/36 4098 m × 45 m Asphalt

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Der neue Aeropuerto Internacional Mariscal Sucre[1] (in der Bauphase Nuevo Aeropuerto Internacional de Quito) ist der 2013 eröffnete[2] internationale Verkehrsflughafen der ecuadorianischen Hauptstadt Quito.

Er ersetzt den ehemaligen Flughafen der Stadt gleichen Namens, der aufgrund seiner Stadtlage und weiterer Merkmale wie einer mehrere Grad abfallenden Landebahn als schwierig zu beherrschen und nicht erweiterbar galt.

Lage

Das Flughafen-Areal liegt ca. 15 km Luftlinie östlich vom Stadtzentrum Quito entfernt, nahe der Ortschaft Tababela. Weitere nahegelegene Orte sind unter anderem Puembo, Pifo und Checa. Der Flughafen liegt inmitten der Depression Guayllabamba.

Geschichte

Planung

Die Planungen für einen neuen Flughafen begannen bereits im Jahre 1976: Damals untersuchte die Ecuadorian Civil Aviation Management mögliche Standorte für den Bau eines neuen Flughafens für die Stadt und wählte das Gebiet nördlich von Tababela, welches 1989 schließlich gekauft wurde. Im Oktober 2000 autorisierte die Regierung neben der Erneuerung des bestehenden den Bau des neuen Flughafens. Im September des darauf folgenden Jahres wurde der Flughafenbetreiber Quiport für die beiden Flughäfen von der kanadischen Aecon Group Inc. sowie dem brasilianischen Partner Andrade Gutierrez Constructores[3] gegründet. Die Bauarbeiten begannen schließlich am 27. Januar 2006 [4].

Gründe für den Bau

Eine Vielzahl von Argumenten sprachen für den Bau eines neuen Flughafens.[5]

Die zentrale Lage des alten Flughafens im Stadtzentrum von Quito galt als Hauptgrund, da aufgrund der begrenzten Fläche, über die der Flughafen verfügte, keine Infrastrukturerweiterungen und damit verbundene Kapazitätserhöhungen möglich waren. Diese Erweiterungen wären aber aus mehreren Gründen notwendig gewesen. Einerseits waren es Sicherheitsgründe, denn sowohl der Start als auch der Landeanflug auf den Flughafen galten als äußerst schwierig. In den letzten Jahren ereigneten sich mehrere Zwischenfälle am Flughafen, z. B. schoss ein Flugzeug der Iberia über die Landebahn hinaus und ein Flugzeug der Icaro Air stürzte 400 Meter hinter der Landebahn ab.[6] Ein weiterer Aspekt war die oben erwähnte begrenzte Kapazität. Der alte Flughafen arbeitete laut ACI und Quiport schon seit mehreren Jahren über seiner Kapazitätzgrenze, außerdem verzeichnet er weiterhin steigende Passagierzahlen. Der neue Flughafen hingegen könnte über viermal so viele Passagiere abfertigen (siehe unten). Der dritte Grund, der eine Erweiterung nötig gemacht hätte, war die Wirtschaftlichkeit. Die nur 3100 Meter lange Piste war nicht nur ein Sicherheitsrisiko, sondern verursachte auch höhere Kosten, da beim Start mehr Treibstoff verbraucht werden musste als bei Nutzung der 4100 Meter langen Piste des geplanten neuen Flughafens. Insbesondere Langstreckenflugzeuge konnten am alten Flughafen nur 60 % ihrer Kapazität ausschöpfen. Laut Aero International sei dagegen nicht nur die kurze Startbahn ein Problem, sondern auch die dünne Luft, die den Langstreckenflugzeugen Schwierigkeiten bereitet auf die erforderliche Startgeschwindigkeit zu kommen, was sich auch bei einem 400 Meter tieferen Flughafen nicht ändern wird.[7]

Ein weiteres Problem der zentralen Lage war wie bei den meisten innerstädtischen Flughäfen der Fluglärm, da zehntausende von Menschen rund um den Flughafen leben. Die niedrigere Lage des neuen Flughafens brachte zusätzlich den Vorteil, dass die Reisenden am Flughafen weniger mit den Symptomen von Höhenkrankheit zu kämpfen haben. Darüber hinaus wurde bzw. wird durch den Flughafenbau und die späteren Erweiterungen eine hohe Anzahl an Arbeitsplätzen in der Region geschaffen.

Kosten

Laut Angaben von Quiport sollte die Gesellschaft 2010 über 600 Millionen US-Dollar in das Projekt investiert haben[8]; im Dezember 2008 lagen sie bei 413 Millionen US-Dollar.[7] 74 Millionen US-Dollar davon sind Eigenkapital der Investoren von Quiport, der Rest besteht zum einen aus 160 Millionen US-Dollar, welche durch den Betrieb des Aeropuerto Internacional Mariscal Sucre erwirtschaftet wurden, und zum anderen aus 376 Millionen US-Dollar Kredit von Banken.[8]

Infrastruktur & Anbindung

Check-in-Bereich des Flughafens

Geplant ist es, den Flughafen 30 Jahre lang zu betreiben, also bis ins Jahr 2043. Für ecuadorianische Verhältnisse verfügt der Flughafen über eine sehr gute Infrastruktur - unter anderem über die längste Landebahn des Landes.

Erste Ausbaustufe

In der ersten Ausbaustufe verfügt der Flughafen über eine 4100 Meter lange Landebahn und ein 38.000 Quadratmeter großes Terminal mit 6 Flugsteigen. Insgesamt stehen den Flugzeugen 45 Parkpositionen zur Verfügung. Voraussichtlich werden 42.000 Quadratmeter als Fläche für die Ver- und Entladung von Luftfracht vorhanden sein. Der Tower soll eine Höhe von 44 Metern haben – mehr als doppelt so hoch wie der Tower des alten Flughafens, welcher 21 Meter misst.[9][4]

Weitere Ausbaustufen

Laut Quiport ist geplant, alle 10 Jahre nach der Eröffnung am 19. Februar 2013 den Flughafen ausbauen zu lassen. 2023[veraltet] soll demnach das Terminal auf 64.500 Quadratmeter vergrößert werden; die Anzahl der Flugsteige soll auf elf aufgestockt werden. Die letzte Ausbaustufe, welche voraussichtlich erst nach 2033 realisiert werden kann, sieht eine zweite Startbahn von 2350 Metern vor, welche nördlich der ersten Piste entstehen soll und parallel zu ihr verlaufen soll. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass das inzwischen 16 Flugsteige fassende Terminal zu einem rein internationalen Terminal umfunktioniert wird und um ein zweites Terminal ergänzt wird, das den nationalen Verkehr abwickelt.[9]

Verkehrsanbindung

Ein Nachteil des Flughafens ist, dass bei einer Entfernung von 35 km vom Stadtzentrum Quitos auch nach dem Bau großzügiger Zufahrtsstraßen die Fahrzeit dorthin rund eine Dreiviertelstunde beträgt.

Bedeutung

Prognosen

Der Luftverkehr in Quito verzeichnet seit mehreren Jahren einen Anstieg der Passagierzahlen. So wurden 2006 insgesamt 3.829.000 Passagiere befördert, 2 Jahre später waren es schon 4.552.000 Flugreisende.

Nationaler Vergleich

Einziger national ebenbürtiger Mitbewerber des Flughafens ist der Flughafen Guayaquil, welcher auch nach der Eröffnung des neuen Flughafens erhebliche Vorteile gegenüber der Destination Quito haben wird. Dazu zählt unter anderem die Höhe, da der Flughafen sehr pazifiknah liegt und aufgrund dessen die Luftdichte besseren Standards entspricht. Außerdem ist die Metropolregion Guayaquil fast doppelt so groß wie die Metropolregion in und um Quito, unter anderem ist Guayaquil das Wirtschaftszentrum des Landes. Auch in technischen Standards ist der Flughafen Guayaquil mit einem neuen Terminal dem neuen Flughafen Quito konkurrenzfähig.[7] Vorteil des Nuevo Aeropuerto Internacional de Quito gegenüber dem Flughäfen in Guayaquil (und den meisten anderen Flughäfen in Ecuador) ist die für alle Flugzeugtypen ausreichende Piste, welche in Guayaquil nur 2790 Meter misst, was ein Nachteil bei der Abfertigung von Langstreckenflugzeugen ist.

Fluggesellschaften und Ziele

Vom Flughafen In Quito werden Ziele in Südamerika, Mittel- und Nordamerika sowie Europa (u.a. Madrid und Amsterdam) angeflogen. Die wichtigen nationalen Fluggesellschaften von Ecuador betreiben auch nach der Neueröffnung des Flughafens ihr Drehkreuz in Quito.

Einzelnachweise

  1. elcomercio.com – Se develó la placa con el nombre del aeropuerto de Quito (spanisch) 11. Oktober 2012
  2. Gänsehaut-Landebahn: Berüchtigter Flughafen von Quito macht dicht, Spiegel Online, 15. Februar 2013
  3. Quiport.com – Geschichte vom neuen Flughafen (englisch) abgerufen am 1. Juli 2009
  4. a b Quiport.com – Vergleich zwischen altem und neuem Flughafen (spanisch) abgerufen am 1. Juli 2009
  5. Quiport.com – Hauptinformationen über den neuen Flughafen (englisch) abgerufen am 1. Juli 2009
  6. tz-online.de – Die 10 gefährlichsten Flughäfen der Welt abgerufen am 1. Juni 2009
  7. a b c AERO INTERNATIONAL Ausgabe 12/2008, S. 28–29.
  8. a b Quiport.com – Kosten des neuen Flughafens (englisch) abgerufen am 1. Juli 2009
  9. a b Quiport.com – Ausbaustufen des neuen Flughafens (englisch) abgerufen am 1. Juli 2009

Weblinks

Commons: Mariscal Sucre International Airport – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Paco Moncayo Gallegos: El nuevo aeropuerto de Quito, documentos para la historia. Hrsg.: Alcaldía Metropolitana. Quito, Ecuador 2008.