Ahnebeck

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Ahnebeck
Gemeinde Parsau
Koordinaten: 52° 33′ N, 10° 54′ OKoordinaten: 52° 32′ 31″ N, 10° 53′ 44″ O
Höhe: 64 m ü. NN
Einwohner: 130 (30. Jun. 2013)
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 38470
Vorwahl: 05368
Ahnebeck (Niedersachsen)
Ahnebeck (Niedersachsen)

Lage von Ahnebeck in Niedersachsen

Ahnebecker Straße Richtung Nordosten
Ahnebeck von Croya aus gesehen, mit Brücke über den Landgraben

Ahnebeck ist ein Ortsteil der Gemeinde Parsau im Osten des niedersächsischen Landkreises Gifhorn.

Geographie

Ahnebeck liegt am Nordrand des Vorsfelder Werders. Vom nahegelegenen Croya ist es durch den Landgraben getrennt, der nach Osten zum Niedermoorgebiet Drömling führt und früher Antbeck oder Anebek genannt wurde. Unmittelbar südwestlich von Ahnebeck liegt Parsau. Ahnebeck erstreckt sich entlang der B 244 („Ahnebecker Straße“).

Ahnebeck liegt rund 64 Meter über Normalnull und hat 128 Einwohner.[1] Der Ort besteht überwiegend aus modernisierten Bauernhöfen und Einfamilienhäusern, die teilweise nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden. Die Umgebung ist ländlich geprägt mit Acker- und Mischwaldflächen.

Geschichte

1341 fand an der Antbeck ein Doppelmord statt. Die Opfer waren zwei Brüder aus dem Adelsgeschlecht Knesebeck, die Täter gehörten zu dem Geschlecht Bartensleben, das auf der Wolfsburg residierte. Als Sühneleistung mussten sie am Tatort eine Kapelle und in der Salzwedeler Marienkirche zwei Altäre errichten.[2] 1495 verkauften die von Knesebeck ihren Besitz um das heutige Ahnebeck an die von Bartensleben. Da die Grenze zwischen dem Fürstentum Lüneburg und dem Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel zwischen Ahnebeck und Croya lag, wurde am Übergang über den Ahnebeck eine Zollstelle mit Gastwirtschaft eingerichtet.

Als Ort wurde Ahnebeck erstmals 1624 als Ahnebergk erwähnt.[3] Ahnebeck wurde nicht wie die meisten umliegenden Dörfer als Rundling erbaut, sondern als Straßendorf. 1850 gab es zwölf Bauernhöfe. In den Kriegshandlungen des Zweiten Weltkriegs starben acht Ahnebecker Männer, also ein Fünftel der damaligen männlichen Bevölkerung.

1973 wurde die Gaststätte geschlossen.

1858 lebten 106 Menschen in Ahnebeck. 1939 lebten 84 Einwohner im Ort, 1950 waren es wegen der Folgen der Flüchtlingsströme nach dem Zweiten Weltkrieg 173. 1985 war die Zahl auf 123 gesunken und stieg später durch Zuzug wieder leicht an.[4]

Bis 1972 gehörte Ahnebeck zum Landkreis Helmstedt. Am 1. Juli 1972 wurde Ahnebeck in die Gemeinde Parsau eingegliedert.[5] Die Gemeinde Parsau gehörte fortan zur Samtgemeinde Rühen und zum Landkreis Gifhorn. Am 1. März 1974 wurde die Samtgemeinde Rühen aufgelöst. Am 15. März 1974 beschloss die Gemeinde Parsau, sich der Samtgemeinde Brome anzuschließen.[6]

Infrastruktur und Verkehr

Ahnebeck gehört zur evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Parsau.

Ahnebeck wird im Stundentakt von Bussen der Linie WolfsburgBrome bedient. Bis 1974 hielten Personenzüge der Relation Wittingen–Rühen in den nahegelegenen Bahnhöfen Croya und Parsau.

Literatur

  • Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 479–492

Einzelnachweise

  1. Mitteilungsblatt der Samtgemeinde Brome vom 8. Februar 2013
  2. Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 479
  3. Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 481
  4. Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 491
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 272.
  6. Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder, Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4, S. 521