Altenberger Hof

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Das Torhaus des Altenberger Hofes
Vom Nippeser Tälchen aus

Der Altenberger Hof ist ein ehemaliger Fronhof der Abtei Altenberg in Köln-Nippes. Er beherbergt heute das Bürgerzentrum Nippes.

Geschichte

Fronhof

Archäologische Grabungen im Bereich des Hofes haben eine römische Besiedlung auf dem Gelände nachgewiesen, die in das 2. Jahrhundert datiert werden konnte. 1199 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung der Herrlichkeit Mauenheim, auf deren Gebiet sich heute Nippes befindet. Grundherr war das Kölner Kunibertsstift. 1252 wurde der Hof zum ersten Mal erwähnt. In der Folgezeit sind Auseinandersetzungen zwischen dem Propst und dem Stiftskapitel von St. Kunibert wegen der Fischrechte an dem angrenzenden Weiher belegt.

1432 erfolgte der Verkauf des Hofes an den Abt der Abtei Altenberg, 1549 wurde ein Backhaus errichtet. 1749 kam es zu einer teilweisen Neuerrichtung der Hofgebäude, von denen ein Wappenstein des Altenberger Abtes Johannes Hoerdt zeugt. 1803 wurde schließlich die Abtei Altenberg im Zuge der Säkularisation aufgehoben, und der Hof gelangte 1813 in Privatbesitz. 1990 kaufte die Stadt Köln die Anlage und richtete hier ein Bürgerzentrum ein.[1]

Hofkapelle St. Quirinus

Direkt am Altenberger Hof und dessen Fischweiher befand sich auf einem Grundstück des Kunibertsstiftes die zugehörige Hofkapelle St. Quirinus. 1286 wurde durch die Pfarrei Niehl für die Kapelle ein Vikar bestellt. Für einen in der Kapelle befindlichen St. Leonhards-Altar wurde 1540 durch das Kölner Kloster St. Apern eine Erbrente gestiftet. Das Gotteshaus wurde 1557 nach Brand zerstört und nach 1665 abgebrochen. Das Quirinus-von-Neuss-Patrozinium wurde 1927 von der neuen Mauenheimer römisch-katholischen Pfarrkirche St. Quirinus etwa 700 Meter nordwestlich vom Altenberger Hof wieder aufgegriffen.

Heute

Heute gehört der Altenberger Hof zum Bürgerzentrum in Nippes, welches im Jahr 1989 seine Tore öffnete – zunächst als städtische Einrichtung in der alten Schule Turmstraße und später auch im wieder errichteten Altenberger Hof in der Mauenheimer Straße. Im April 2005 hat der Verein Zug um Zug e.V. die Trägerschaft übernommen.

Das Bürgerzentrum bietet eine breite Palette an Veranstaltungen: Konzerte, Opern, Theater, Gesang und Tanz, Diskussionsforen, Kunstausstellungen und vieles mehr. Eltern-Kind-Gruppen, eine Übermittagsbetreuung und Jugendliche nutzen es ebenso wie Senioren. Vereine, Initiativen und Gruppen bieten Beratung, Unterstützung und Kurse zu verschiedensten Themen und Lebenslagen.

Der Trägerverein Zug um Zug e.V. ist ein gemeinnütziger Verein mit dem vorrangigen Ziel der beruflichen und sozialen Integration von arbeitslosen Jugendlichen und Erwachsenen. Zug um Zug e.V. ist tätig seit 1987.

Der Beirat vertritt die Interessen der Bewohner aus dem Stadtbezirk und berät die Leitung in Fragen des Programms, der Organisation und der Gestaltung des Zentrums.

Flora Sinfonie Orchester

Das im Februar 2012 gegründete Flora Sinfonie Orchester ist das Hausorchester des Altenberger Hofes. Rund 80 Musiker (darunter Profis ebenso wie Laien) aus ganz Köln spielen im Flora Sinfonie Orchester unter der Leitung seines Dirigenten Thomas Jung. Neben den wöchentlichen Proben gibt das Orchester jährlich bis zu 12 Konzerten in der Scheune und im Sommer auch im Innenhof unter freiem Himmel.

Einzelnachweise

  1. Bürgerzentrum Nippes

Literatur

  • Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 7, Abt. III: Die Kunstdenkmäler der Stadt Köln. Schwann, Düsseldorf 1934.

Weblinks

Commons: Altenberger Hof (Köln-Nippes) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 58′ 6,6″ N, 6° 56′ 55,8″ O