Alter Fischmarkt

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Alter Fischmarkt, Teil der Straßenfront im November 2017

Der Alte Fischmarkt ist eine ca. 120 Meter lange Innerortsstraße im Stadtteil Hamburg-Altstadt. Der Name erinnert an den historischen Fischmarkt, der sich seit dem Mittelalter in dieser Gegend befand und gegen Ende des 19. Jahrhunderts nach St. Pauli verlegt wurde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der historische Fischmarkt Hamburgs befand sich seit dem 14. Jahrhundert südlich der St. Petri-Kirche und der Hamburger Domkirche, unweit von „Salzhaus“ und „Heringshaus“ unmittelbar am Reichenstraßenfleet. Neben Fisch wurde hier auch Leder gehandelt.[1]

Nach dem Abriss des Domes 1806 wurde der nördliche Teil des heutigen Domplatzes neu bebaut, unter anderem mit dem Neubau des Johanneums (1838/40). Weil der laute und geruchsintensive Marktbetrieb in unmittelbarer Nachbarschaft der Schule zunehmend als störend empfunden wurde, wurde er ab 1861 sukzessive nach St. Pauli verlegt. Der südliche Teil des Platzes, etwa zwischen der heutigen Straße Alter Fischmarkt (ehemals der Sattler- bzw. Schmiedestraße), der Großen bzw. Kleinen Reichenstraße sowie dem Schopenstehl und der Brandstwiete belegen, wurde 1889 neu gestaltet. In der Mitte wurde eine große Brunnenanlage errichtet, an deren Spitze sich eine von Engelbert Peiffer entworfene Bronzestatue Karls des Großen befand, der hier als Stadtgründer Hamburgs dargestellt wird.[2] Die Originalstatue wurde im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen; eine 1926 angefertigte Kopie steht seit 1977 beim Kleinen Michel in der Neustadt. Ähnlich wie beim ebenfalls von Peiffer gestalteten Hansabrunnen waren am Brunnenschaft weitere Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte dargestellt: Erzbischof Adalbert, Adolf IV. von Schauenburg, Domprediger Albert Krantz sowie Bürgermeister Ditmar Koel.[2]

Dieser Markt war der Vorläufer des heutigen Fischmarkts im Stadtteil Hamburg-St. Pauli.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Franklin Kopitzsch, Daniel Tilgner (Hrsg.): Hamburg Lexikon. 4., aktualisierte und erweiterte Sonderausgabe. Ellert & Richter, Hamburg 2010, ISBN 978-3-8319-0373-3, S. 220.
  2. a b Volker Plagemann: „Vaterstadt, Vaterland, schütz Dich Gott mit starker Hand“. Denkmäler in Hamburg. Hans Christians Verlag, Hamburg 1986 (Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Hamburg, Nr. 9), S. 90 f.

Koordinaten: 53° 32′ 56″ N, 9° 59′ 48,3″ O