Aluminiumbronze

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5-Franc-Münze (1940) aus Aluminiumbronze
metallografischer Schliff mit 20 % Al, Vergrößerung 500:1

Als Aluminiumbronze wird eine goldgelbe, gieß- und schmiedbare Kupferlegierung mit Aluminium bezeichnet. Der Aluminiumgehalt liegt meist zwischen 9 % und 14 %. Weitere häufige Legierungselemente sind Eisen, Mangan und Nickel. Die im Deutschen Reich von 1923 bis 1939 geprägten Fünf- und Zehnpfennigmünzen sowie ebenda von 1923 bis 1925 geprägten Fünfzigpfennigmünzen bestanden aus einer solchen Legierung. Zuweilen wird als Aluminiumbronze auch eine Aluminiumpulver-Suspension als Anstrichfarbe bezeichnet.

Kennwerte und Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Phasendiagramm für Al-Cu. Die Aluminiumbronzen befinden sich im rechten Teil des Diagramms. Im linken befinden sich Aluminium-Kupfer-Legierungen.
Dichte ca. 7400..8200 kg/m³
Elastizitätsmodul ca. 110.000 N/mm²
Wärmeleitfähigkeit ca. 56 W/(m*K)
spez. Wärmekapazität ca. 350 J/(kg*K)
Wärmeausdehnungskoeffizient ca. 17·10−6/K
Streckgrenze ca. 275 N/mm²
Zugfestigkeit ca. 550 N/mm²
Schubmodul ca. 85.000 N/mm²
Poissonzahl 0,3

Schweißbarkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schweißen von Aluminiumbronzen ist wegen der leichten Oxidierbarkeit des Aluminiums herausfordernd. Als Schweißstäbe oder -drähte wurden Kupferlegierungen benutzt, die eigentlich für die Schweißung von Kupfer in Frage kamen und mit Flussmitteln umhüllt waren, die in der Regel Fluoride enthielten. Am 9. Juni 1952 wurde der Firma Carl Canzler unter der Nummer DE840943C ein weltweit gültiges Patent für einen auf Kupferbasis, mit Aluminium, Mangan und Silizium legierten Schweißstab bzw. -draht erteilt. Das Patent ist inzwischen abgelaufen.[1]

Weitere Eigenschaften (je nach Legierungszusammensetzung)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verwendungsbeispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Legierung wird beispielsweise für Schiffspropeller, Gleitelemente, Lager, Wellen, Schrauben, Muttern, Bolzen, Schneckenräder, Schnecken, Zahnräder und Münzen sowie in der chemischen Industrie genutzt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Reinhold Hinzmann: Nichteisenmetalle. Erster Teil, Kupfer – Messing – Bronze – Rotguß, zweite Auflage, Springer Verlag, Berlin 1941.
  • Alfred Kopecky, Rudolf Schamschula: Mechanische Technologie. Vierte neubearbeitete Auflage, Springer Verlag, Wien 1977.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Aluminiumbronze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Carl Canzler Patent Schweißstab bzw. -draht für Aluminiumbronzen online abgerufen am 20. Januar 2024.