Am Universum

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Am Universum
Studioalbum von Amorphis

Veröffent-
lichung(en)

3. April 2001

Label(s) Relapse Records

Format(e)

CD

Genre(s)

Metal

Titel (Anzahl)

10 (Limited Edition: 11)

Länge

49 min 38 s (Limited Edition: 53 min 16 s)

Besetzung

Produktion

Chronologie
Tuonela
(1999)
Am Universum Far from the Sun
(2003)

Am Universum ist das fünfte Studioalbum der finnischen Metal-Band Amorphis. Es erschien im April 2001 als letztes Amorphis-Album bei Relapse Records. Am Universum ist vermutlich das experimentellste Album von Amorphis.

Entstehung und Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor den Aufnahmen zu Am Universum verließ der Bassist Olli-Pekka Laine Amorphis und wurde von Niclas Etelävuori ersetzt. Santeri Kallio, der bereits auf dem Vorgängeralbum Tuonela als Keyboarder mitgewirkt hatte, wurde ständiges Bandmitglied. Vom Oktober bis Dezember 2000 nahm Amorphis in der leicht veränderten Besetzung Am Universum in den Finnvox Studios auf. Als Gastmusiker traten der Saxophonist Sakari Kukko und Antti Halonen mit Singender Säge auf.

Am Universum erschien am 3. April 2001 bei Relapse Records, in Europa bei Nuclear Blast und in Finnland bei Spinefarm Records. Die Single Alone wurde am 1. Februar 2001 im Vorfeld des Albums veröffentlicht. Am 26. März 2001 erschien Am Universum auf Vinyl-Schallplatte bei Nuclear Blast.[1]

Neben der normalen Version existiert eine japanische Ausgabe des Albums mit dem zusätzlichen Stück Too Much To See, das bereits auf der Single Alone als B-Seite veröffentlicht wurde.

Stil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Am Universum setzt Amorphis die Entwicklung der vorherigen Alben fort. Nachdem Tuonela mit dem Verzicht auf Growlgesang die Abkehr vom Death Metal markierte, entwickelte Amorphis auf Am Universum die psychedelische Seite der Vorgängeralben weiter. Die progressiven Elemente wie Saxophon und Hammondorgel nehmen an Bedeutung zu. Einige Stücke enthalten Jamsessions, die Gitarrenspuren werden häufig mit Tremolo- und Flanger-Effekten verfremdet oder mit Echo unterlegt.[2] Das Webmagazin Vampster schreibt: „Am Universum ist keine Metal-Platte – sondern ein ganz wunderbares Rockalbum.“ (Andrea Veyhle im Review zu Am Universum[2]) Christopher Kelter rückte die Melodieführung und Atmosphäre in seiner Rezension auf der Webseite Roughedge.com in die Nähe von Pink Floyd.[3]

Texte und Cover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Universum geht textlich die Entwicklung der Vorgängeralben weiter. Während auf Elegy das finnische Kanteletar noch direkt als Quelle diente und Tuonela wenigstens noch von finnischer traditioneller Lyrik inspiriert war, verzichtete die Band bei Am Universum gänzlich auf Bezüge zur finnischen Mythologie.[4]

Pasi Koskinen, der alle Texte schrieb,[5] begründet diese Entwicklung in einem Interview damit, dass die Band weder in der öffentlichen Wahrnehmung, noch im eigenen Ausdruck auf die alten Textgrundlagen beschränkt werden wollte.[6]

Erfolge und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[7]
Am Universum
 FI49/2001(5 Wo.)
 DE7509.04.2001(1 Wo.)
Singles
Alone
 FI14/2001(10 Wo.)

Am Universum stieg auf Platz 4 der finnischen Album-Charts ein und war damit das bis dahin erfolgreichste Amorphis-Album. Alone erreichte in der zweiten Woche Platz 1 der finnischen Single-Charts und hielt diese Platzierung zwei weitere Wochen. Insgesamt ist die Single auf Platz 226 der finnischen Single-„best-of-all-time“ und damit die erfolgreichste Amorphis-Single.

Während Tuonela noch häufig darunter zu leiden hatte, dass Amorphis als Death-Metal-Band angesehen wurde, machte Am Universum den meisten Fans und Rezensenten die Abkehr vom Death Metal klar und erschloss Amorphis somit neue Fans und den alten Fans eine neue Perspektive auf die Band. Die Rezensionen fallen überwiegend positiv aus, besonders hervorgehoben werden der Gesang von Pasi Koskinen, die Keyboard-Spuren und die Melodien.[2][8][3] Jason Hundey kritisiert für den All Music Guide die Saxophon-Parts und fasst zusammen:

“This album is phenomenal, yet […] sometimes unbearable.”

„Das Album ist phänomenal, allerdings […] manchmal unerträglich.“

Jason Hundey über Am Universum für den All Music Guide[9]

Zusammenfassend stellt er fest, dass „Amorphis ihre Kreativität [missbraucht] und untrainierte Ohren mit taktlosen Jazzelementen [bedrängt haben], um ihren Status als ‚creative band‘ zu festigen.“[9]

Titelliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alone – 6:18
  2. Goddess (Of the Sad Man) – 3:59
  3. Night Is Over – 4:04
  4. Shatters Within – 5:19
  5. Crimson Wave – 4:45
  6. Drifting Memories – 4:24
  7. Forever More – 4:33
  8. Veil of Sin – 5:10
  9. Captured State – 4:27
  10. Grieve Stricken Heart – 6:39
  11. Too Much To See (Bonustrack) – 3:38

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Am Universum LP bei Amazon.de (deutsch, abgerufen am 8. August 2007)
  2. a b c Andrea Veyhle: AMORPHIS: Am Universum auf Vampster.com, 22. März 2001 (deutsch, abgerufen am 17. Juni 2007)
  3. a b Christopher J. Kelter: Am Universum (Relapse; 2001) auf RoughEdge.com (englisch, abgerufen am 17. Juni 2007)
  4. Markus Veyhle: Amorphis: Prelistening-Session zu Am Universum, 8. Dezember 2000, Karlsruhe, Kulturruine auf Vampster.com, 15. Dezember 2000 (deutsch, abgerufen am 17. Juni 2007)
  5. Christopher J. Kelter: What is the voice of AMORPHIS? auf RoughEdge.com, 3. Mai 2000 (englisch, abgerufen am 17. Juni 2007)
  6. Andrea Veyhle: Der Teufel steht immer hinter dir und sieht über deine Schulter auf Vampster.com, 26. Mai 2003 (deutsch, abgerufen am 10. Juni 2007)
  7. Charts DE Charts FI
  8. Rainer Raithel: Amorphis: Am Universum auf PowerMetal.de, 8. August 2001 (deutsch, abgerufen am 8. August 2007)
  9. a b Jason Hundey: Am Universum > Overview im All Music Guide (englisch, abgerufen am 8. August 2007)