Amitabha

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Tantra-buddhistisches Rollbild (Thangka) des Buddha Amitabha (tibetischer Buddhismus)
Tian Tan Buddha, eine Darstellung des Buddha Amitabha, die weltgrößte freihstehende sitzende Buddhastatue (Lantau Island, Hongkong)

Amitābha (Sanskrit अमिताभ Amitābha; Tibetisch: 'Od dpag med / Snang ba mtha' yas; chinesisch 阿彌陀佛 / 阿弥陀佛, Pinyin Ēmítuófó, W.-G. O-mi-t'o fo; jap. 阿弥陀仏, Amida butsu bzw. 阿弥陀如来, Amida nyorai, „Buddha des Unermesslichen Lichtglanzes“) ist der Name eines transzendenten Buddha, dem im gesamten sino-japanischen respektive ostasiatischen Raum höchste Verehrung zuteilwird.

Überblick

Sein Reich Sukhavati ist eines von mehreren Reinen Ländern, in das ein Mensch durch Rezitieren des Namens Amitabhas hineingeboren werden soll (siehe Nianfo).

Die Amitabha-Verehrung bildet den Mittelpunkt verschiedener buddhistischer Denominationen, von denen die chinesische Schule des Reinen Landes (chin. 淨土宗 / 净土宗 Pinyin Jìngtǔzōng W.-G.Ching-t’u-tsung) und die japanischen Schulen der Jōdo-shū und der Jōdo-Shinshū die bekanntesten sind.

Die sich auf Buddha Amitabha berufende Schule wird auch Amidismus oder Amitabha-Buddhismus genannt.

Amitabha spielt auch eine wichtige Rolle im tibetischen Buddhismus Vajrayana und gilt dort als Urbuddha der Lotusfamilie (Adibuddha). Es gibt im tibetischen Buddhismus verschiedene Praktiken, um Zugang zu dem Reinen Land von Amitabha zu erlangen, so zum Beispiel das Sablam Phowa. Padmasambhava wird im tibetischen Buddhismus als eine Inkarnation bzw. Emanation von Amitabha angesehen.

Amitabha ist der Buddha der umfassenden Liebe. Er lebt in der Ruhe (Darstellung als meditierender Buddha) und arbeitet für die Erleuchtung aller Wesen (Darstellung als segnender Buddha). Seine wichtigste Erleuchtungstechnik ist die Visualisierung der umgebenden Welt als Paradies. Wer seine Welt als Paradies begreift, erweckt dadurch die Erleuchtungsenergie in sich. Seine Welt als Paradies sehen kann man durch einen entsprechenden positiven Gedanken (Erleuchtungsgedanke) oder indem man allen Wesen Licht sendet (alle Wesen glücklich wünscht). Nach der Amitabha-Lehre steigt man bei seinem Tod ins Paradies auf (in das Reine Land Amitabhas), wenn man seinen Namen als Mantra denkt und der Geist durch das Scheitelchakra den Körper verlässt.

Literatur

  • Christoph Kleine: Der Buddhismus des Reinen Landes: Aus der chinesischen und der japanischen Tradition. Berlin, Berlin: Insel Verlag; Verlag der Weltreligionen, 2015. ISBN 978-3-458-70053-1
  • Volker Zotz: Der Buddha im Reinen Land. Diederichs, München 1991, ISBN 3-424-01120-7
  • Hisao Inagaki, Harold Stewart (transl.): The Three Pure Land Sutras, Berkeley: Numata Center for Buddhist Translation and Research 2003. ISBN 1-886439-18-4 PDF
  • Müller, F. Max (trans) Buddhist Mahâyâna texts Vol.2: The larger Sukhâvatî-vyûha, the smaller Sukhâvatî-vyûha, the Vagrakkedikâ, the larger Pragñâ-pâramitâ-hridaya-sûtra, the smaller Pragñâ-pâramitâ-hridaya-sûtra. The Amitâyur dhyâna-sûtra, translated by J. Takakusu. Oxford, Clarendon Press 1894. Digitalisat
  • Daisetz Teitaro Suzuki: Amida. Der Buddha der Liebe. Bern, München 1974. ISBN 3-502-62592-1

Weblinks

Commons: Amitābha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien